Sicheren Job im öffentlichen Dienst kündigen?
Ich bin Verwaltungsfachangestellter im öffentlichen Dienst. Sicherer und unbefristeter Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten, gutes Arbeitsklima und einigermaßen gutes Geld.
Aber ich bin so kaputt vor Monotonie und Desinteresse. Ich halte es nicht mehr aus 9 Stunden am Tag vorm PC sitzen und langweilige Akten, Zahlen und Textbausteine vor mir herzuschieben. Ich würde viel lieber etwas aktiveres machen. Draußen arbeiten. Im Moment denke ich da an Landschaftsgärtner, ich werde bald auch erstmal ein kurzes Praktikum machen.
Aber ich bin hin- und hergerissen. Davon abgesehen, dass ich noch nicht wirklich n` Plan habe, was ich stattdessen machen soll... Würdet ihr einen Job im öffentlichen Dienst kündigen um eine neue (evtl. Handwerks-) Ausbildung anzufangen? Ich hab keine Ahnung, wie ich das entscheiden soll...
8 Antworten
Hallo,
um deinen Job würden sich Tausende die Finger lecken.
Dafür nimmt man auch gerne die Monotonie in Kraft.
Denn die meisten wissen heute nicht, ob sie nächstes Jahr noch einen Job haben.
Einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommst du heute so einfach nicht mehr.
Zeitverträge sind die Regel.
Und zu draußen arbeiten, das ist nicht nur der "Schönwetter-Job" wo die Jungs mit nackigen Oberkörper ihre Muskeln zeigen, das ist auch Regen,Graupel oder Schnee.
Denn gerade im GaLa-Bereich machen die meisten Firmen im Winter Schnee-und Räumdienste.
Also 2 Uur morgens aufstehen und bis 9 Uhr ackern bei Kälte,Glätte usw.
Du kannst natürlich gerne kündigen, das Millionenheer der Arbeitslosen wird mit dir ohne Probleme tauschen und für den frei gewordenen Gehaltsposten ewig dankbar sein.
Wenn du wirklich so gerne Gärtnern willst kannst du das in deiner Freizeit, am Wochenende und im Urlaub ausleben. In den langen Zeiten dazwischen sichert dir dein Job im ÖD ein gutes Einkommen und ein vernünftiges Leben.
Dein neuer Berufswunsch kann dich auch schnur stracks in die Dauerarbeitslosigkeit ohne Rückkehrmöglich führen. Muss man immer im Hinterkopf behalten. Dann kannst du zwar im Garten arbeiten aber als 1 Euro Jobber.
Du musst aber bedenken, dass du als Landschaftsgärtner sehr viel auch bei schlechten Wetter draußen sein musst, das üs es eine körperlich sehr anstrengende Arbeit ist. Und viele Firmen schicken ihre Landschaftsgärtner im Winter stempeln.
Es gibt doch auch im öffentlichen Dienst "aktive" Stellen. Wie wäre es denn mit der Berufsfeuerwehr?
Ich würde dir raten, nicht sofort zu kündigen, sondern zu versuchen, mit deinem Arbeitgeber zu verhandeln und dich für eine begrenzte Zeit - vielleicht ein Jahr - ohne Bezüge freistellen zu lassen. Bei Beamten wäre das problemlos, warum sollte dein Arbeitgeber dein Ansinnen also verweigern? Wenn deine Wünsche nicht in Erfüllung gehen, dann wärst du wenigstens nicht perspektivlos und könntest nach der vereinbarten Zeit wieder deine Tätigkeit aufnehmen.
MfG
Arnold