Berufliche Umorientierung vom Büro ins Handwerk?

4 Antworten

Sorry, daß ich Dich wegen Deinem "Bore-Out" beneide! Hat heute eigentlich jeder eine Krankheit? Ich, als eher Burn-Out-Geplagter, der seit vielen Jahren in einem sehr stressigen Beruf arbeitet (auch im ÖD), würde mir das wünschen!

Aber ernsthaft: Wenn Du nicht ausgelastet bist, geh zum Chef, laß Dir mehr oder andere Aufgaben geben, erkundige Dich nach anderen Abteilungen, vielleicht kannst Du ja versetzt werden, schiebe eigene Projekte an, ergreife Initiative, mach beim Personalrat mit, es gibt zig Möglichkeiten ...

Einen Wechsel ins Handwerk würde ich mir gut überlegen: Wenn Du mit 45 nur noch Schmerzen hast, alles wehtut, alles nervt (auch da kommt die Routine!), wirst Du es bereuen.

Aber wer weiß, vielleicht es ja auch genau das Richtige für Dich ...

Sneazzeeh 
Beitragsersteller
 22.11.2017, 11:37

Natürlich ist es entspannt, zwischendurch mal Pause machen zu können und keinen Zeitdruck zu haben, wenn man aber Wochen oder Monate 80% des Tages auf seinem Stuhl hockt und nicht wirklich zu tun hat, macht das auch krank. Aber natürlich hast du Recht, man könnte das vielleicht ändern indem man mit den Vorgesetzten spricht, aber momentan bin ich mir nicht sicher, ob der Beruf überhaupt zu mir passt. Außerdem könnte in nächster Zeit den Angestelltenlehrgang II beginnen, aber was bringt das, wenn ich kein Spaß und Interesse mehr an meiner Arbeit habe? Schließlich dauert der auch 3 Jahre und soll ziemlich anspruchsvoll sein... Alles nicht so einfach gerade. Aber danke für deine Antwort :)

SailorRipley  22.11.2017, 12:15
@Sneazzeeh

Ich weiß ja nicht, wo Du im ÖD bist. In einer größeren Stadt gibt es jedenfalls so viele Abteilungen, vom Bauhof bis zum Ordnungsamt, von der Meldestelle bis zum Grünflächenamt, von Straßenverkehr über Umwelt bis Wirtschaft, Denkmalschutz, Justiz, Bau- und Lebensmittelaufsicht usw. usf.

Da sollte doch, wenn man mal in Ruhe guckt, was zu finden sein! Evtl. mit Außendienst, wahrscheinlich mit zusätzlichem Lehrgang. Aber für den Anfang, um nicht gleich alles bisher erreichte wegzuschmeißen, würde ich mich erstmal so orientieren.

Oder aber, Du siehst den Job einfach als Job, also als Mittel, den Lebensunterhalt zu finanzieren und folgst den anderen hier: Schrebergarten, Hobby, Freizeit, Teilzeit (wenn finanziell möglich), manche arbeiten nur, um zu reisen, ...

Sneazzeeh 
Beitragsersteller
 23.11.2017, 11:10
@SailorRipley

Nur aus Interesse...Auf was für einer Stelle bist du denn?

SailorRipley  23.11.2017, 11:53
@Sneazzeeh

Das möchte ich hier öffentlich nicht kundtun.

Hallo,

es ist nie zu spät, seinem Leben eine neue Wendung zu geben !

Vielleicht solltest Du erstmal probieren, was Dir tatsächlich Spaß machen könnte.

Suche Dir eine kleine Nebenbeschäftigung als Gärtner oder Tischler, z. B. im Urlaub oder an den Wochenenden, kannst es auch ehrenamtlich machen, damit es keinen Ärger mit Deinem jetzigen Job gibt.

Und dann machst Du das mal ein paar Wochen, dann weißt Du, ob es Dir tatsächlich gefallen würde, Abend für Abend mit schmerzendem Rücken und schmutzigen, zerkratzten Händen totmüde ins Bett zu fallen ......

und das für vermutlich weit weniger Einkommen, als Du es jetzt beziehst !

Wirf nicht gleich Alles hin, sondern starte erstmal einen Versuch !

Liebe Grüße

Ich verstehe Deine Situation, aber: sowohl Gärtner als auch Tischler verdienen nicht viel, deshalb würde ich es mir GUT überlegen, bevor Du alles hinschmeißt und Dich in eine ungewisse Zukunft stürzt.

Rechne doch mal aus, mit wie wenigen Stunden Büroarbeit in der Woche Du finanziell noch klar kommen würdest - und dann beantrage einen Teilzeitjob.

In der freien Zeit kannst Du zunächst mal ein Praktikum bei einem Landschaftsgärnter machen, später eine Aushilfstätigkeit.

Wenn Du das jahrelang machst und ordentlich dazulernst, könntest Du Dir sogar eine Externenprüfung zum Gärnter überlegen:

https://www.bfw.de/kurse/im-detail/1723-externenpruefung-gaertner-in-fachrichtung-garten-und-landschaftsbau/

Fast jeden Berufsabschluss kann man in einer Externenprüfung machen, wenn man vorher jahrelang in diesem Bereich gearbeitet hat und evtl. einen Online-Kurs belegt hat. Also eine zweite Ausbildung ist nicht zwingend nötig.

Also Du kannst Dir auch noch andere Berufe überlegen und ansehen. Stöber doch mal hier:

https://www.ausbildung.de/berufe/themen/

Zum Schluss: Ich würde an Deiner Stelle Deine Wünsche ernst nehmen - aber eben am besten 'mit Weitblick' umsetzen, nicht hektisch.

mein rat: miete dir einen schrebergarten, wenn du gärtnern willst aber wechsele nicht vom trocken und sicheren arbeitsplatz im ÖD in den landschaftsbau..

auch du wirst älter....