Selbstständigkeit MIT MOBILEM FRISEURGEWERBE

7 Antworten

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Ohne Meistertitel geht erst mal gar nichts. Bei der Handwerkskammer muss man angemeldet sein und zahlt einmal jährlich einen Festbeitrag (in München ca 150€). Die beraten auch dann umsonst bei all den Fragen. Gewerbeanmelden kostet nur einmalig ganz wenig. Aber man darf nicht denken, dass das, was man dann verdient, abzüglich der einmaligen Anschaffungskosten und variablen Kosten (Benzin, Materialien,...) das Geld ist, was einem bleibt. Von dem, was dann übrig bleibt (der Gewinn) zahlt man noch Sozialversicherungsbeiträge und Steuer. Das Geld dafür muss man erst mal zur Seite legen, weil das im Nachhinein kommt und das erst mal vorher schwer zum Einschätzen ist. Aber da bleibt dir von dem was du verdienst am Anfang nicht viel übrig. Die Buchführung kann man in einem so geringen Rahmen recht leicht alleine machen. Auch wenn es sonst wenig Konkurrenz gibt, muss man doch erst mal Kunden finden. Das dauert oft ganz schön lange, bis man mehr als 3-4 Leute in der Woche hat. Dazu muss man Werbung machen und die kostet Zeit, Kraft und Geld. Flyer machen und drucken, z.B., dazu kommt ein enormer Zeitaufwand, sie zu verteilen. Werbung in den Wochenblättchen ist da oft vom Zeitfaktor her gesehen effektiver, kostet auch.

Ich denke: Wenn 1000€ übrig bleiben sollen, müssten so nach der Anfangszeit mindestens 2000€ im Monat umgesetzt werden. Das bedeutet bei einem Preis von 15€ ca 135 Kunden im Monat = 34 Kunden in der Woche. Die muss man erst mal zusammenbringen. (Im Urlaub oder bei Krankheit verdient man auch nichts - auch mit einplanen) Da stellt sich die Frage, ob man wirklich mit nur 15€ pro Haarschnitt hinkommen kann. Die Zeit für die Hinfahrt kommt ja auch noch dazu, anders als im Salon, wo man die Zeit auch nutzen kann. Die Anfahrt ist ja auch Arbeitszeit. Es macht Sinn, die Senioreneinrichtungen anzusprechen, das ist eine relativ sichere "Kundenquelle". Allerdings haben die meisten hier zumindest einen eigenen kleinen Salon, der 1-2 Tage in der Woche von einer Friseurin betrieben wird. Wenn man aber da investieren oder pachten oder so kann, hat man eine relativ feste Basis.

Für mich selbst ist dieses Hausfriseur da-sein eine gute zusätzliche Einnahme. Nur davon zu leben, könnte ich schwer. Ganz ehrlich gesagt kann jemand, der 15€ für einen Haarschnitt verlangt meiner Meinung nach nicht rechnen und zahlt drauf. Bei diesem Preis kann auch keine Zeit sein, eine seriöse Qualität zu erarbeiten.

Anna198  25.07.2010, 00:16

Du hast Dir sehr viel Mühe mit Deiner Antwort gemacht - ich verstehe Dich auch und bin Deiner Meinung - nur der Friseur ist ein Handwerk, welches der Handwerksordnung unterliegt, alle Gedanken - wieviel man was verdienen kann, sind zweitrangig - bevor man dieser Ordnung nicht nachkommen kann.

Oje, bitte einen fertigen Businessplan...?! da gibt es soviel zu bedenken: - wieviele Kunden kann sie abarbeiten in welcher Zeit - Stichpunkt An- und Abfahrt - Steuern, Versicherungen als Selbständige: Gewerbesteuer, KK, Betriebshaftpflicht, Unfall etc. - Konkurrenzsituation - und NATÜRLICH kann sie ihr Leasingfahrzeug absetzen, ist ja betrieblich. Erst mal mit Buchführung beschäftigen, das muss sie ja dann auch machen! Tipp: Existenzgründerworkshop bei der HWK oder IHK, gibt´s als Wochenende oder - viel besser - als 14-tägigen Kurs! dann weiß sie mehr! Viel Glück! Ach ja: und keine Illusionen: als Selbständiger arbeitest du nicht weniger, sondern MEHR!!!

Expressiv 
Beitragsersteller
 23.07.2010, 14:54

Danke für die Antwort,

soweit habe ich die o. g. Punkte berücksichtigt,

KOnkurenz ist fast 0, Betriebshp - kostet nicht viel, im gesamten Bereich versicherungen bin ich gut im Bilde, da ich Beruflich damit zutun habe...

und ich denke nicht, dass sie länger arbeiten müsste, wenn man sich mal den umsatz überlegt, den sie privat machen würde ... die frage die sich hier stellt ist bloß´, wie hoch sind die Gewerbesteuern !? und was genau kommen noch für Kosten durch die selbstständigkeit abgesehen von versicherungen und material ect. !?

Tipp: Sie soll sich auf alte Frauen konzentrieren, die haben besonders hohen Bedarf an solchen Dienstleistungen. Evtl. auch mit Altenheimen Kooperationen eingehen. Viel Glück!

Hier greift die Handwerksordnung, man kann als Nicht-Meister eine GmbH über die Industrie und Handelskammer gründen, und sich selbst als Geschäftsführer ohne Meistertitel einstellen. Für eine Gesellschaftsform wie GmbH benötigt man 25 000 Euro Einlage, die man zur Hälfte auch in Ware oder Güter einbringen kann. Es muß einfach als Haftungsgrundlage hinterlegt werden, wenn man kein Vollhafter ist. Alternativ wäre die Möglichkeit eine GBR mit einem Friseurmeister zu gründen. Alles Weitere ist eine Frage des Aufwandes und der Qualität der Arbeit.

EnnoBecker  25.07.2010, 11:58

Ich glaube kaum, dass man die Handwerksordnung allein durch das Rechtskleid des Unternehmens umgehen kann. Dann kann ich auch eine UG gründen, da reicht ein einziger Euro.

Anna198  28.07.2010, 21:05
@EnnoBecker

Die Handwerksordnung unterliegt der Handwerkskammer - die Gesellschaftsformen der Industrie- und Handelskammer! Meine Aussage ist Wissen- Deine Aussage ist Glauben - und glauben heißt bekanntlich Nichtwissen!

EnnoBecker  28.07.2010, 22:52
@Anna198

LOL, wie ist es mal mit einer Portion Leseverstaendnis

Die Spritkosten wären ja schon viel höher, da sie ja nicht nur zum Laden fährt und zurück... Dann kommen noch weitere Kosten wie Steuerberater (evtl. Kleingewerberegelung), Gewerbe-Haftpflicht-versicherung, evtl. Gewerbe-Rechtsschutz, Krankenversicherung, Anschaffungskosten (Auto, Farben, Schere, Umhänge), Aufkleber für aufs Auto...das Gewerbe anmelden geht ganz schnell, die brauchen nur nen Ausweis...weiss nicht, wie das bei Friseuren ist, braucht sie nen Meisterbrief, um sich selbstständig zu machen? Bitte überlegt Euch das gut!