Selbstanzeige bei Stalking?
Ich überlege gerade ernsthaft mich selber wegen Stalking anzuzeigen. Ich fühle mich so schlecht und schuldig dass ich das Gefühl habe diesen Schritt gehen zu müssen.
Es gibt eine Frau welche ich schon seit 4 Jahren immer wieder phasenweise anrufe und ihr auch auf die Mailbox spreche. Außerdem habe ich ihr auch schon Briefe und Emails geschrieben. Mittlerweile merke ich was für einen enormen Schaden ich angerichtet haben muss und fühle mich wie ein Krimineller und das obwohl ich so etwas nicht will und ihr auch keinen Schaden zufügen will/wollte. Ich komme von ihr nicht los und quäle mich selbst und möchte dem Ganzen daher so ein Ende setzen.
8 Antworten
Glaubst du denn, du kommst von ihr los, wenn du dich selbst anzeigst? Du würdest doch dadurch nur noch mehr an sie denken, weil die Anzeige ja eine Selbstbestrafung ist und das Stalking auch.
Mach dir eher bewusst, dass du ein liebenswerter Mensch bist. Du hast es doch nicht nötig, dir immer wieder Körbe von dieser Frau einzuholen und schon gar nicht, dir den handfesten Beweis zu holen, dass du ein Krimineller bist. Welches Schuldgefühl plagt dich denn so sehr, dass es dich so weit zu treiben vermag?
Es gibt Frauen, die dich lieben können. Wende dich ihnen zu. Du hast es verdient, geliebt zu werden.
Ich kann dir jetzt schon sagen, dass du weiterhin an sie denken wirst, wenn du dich selbst anzeigst. Das sind lauter Schuldgefühle, die du dir aufhalst. Und die ketten dich nur umso stärker an sie. Das ist kein Weg, wenn du wirklich von ihr loskommen willst.
Das ist so nicht richtig denn ich weiß ja sowieso schon dass ich etwas falsch gemacht habe und würde daher in jeder Hinsicht an sie denken, vor Allem wenn ich weiß dass ich dafür nie bestraft wurde und nicht damit aufhören kann.
Nun, ich weiss ja nicht im Detail, was du gemacht hast und kann es von daher nicht beurteilen. Aber was du schreibst, klingt für mich so als hättest du zum Beispiel eine Rechnung nicht bezahlt und würdest jetzt wollen, dass man dir bis zum Lebensende Mahnungen dafür schickt. Jede Mahnung würde dich doch wieder an die unbezahlte Rechnung erinnern und dir einen Neuanfang verunmöglichen. Und dasselbe mit dieser unerwiderten Liebe. Dein bisheriges Stalking war dir doch schon Strafe genug. Warum willst du dich noch mehr bestrafen, anstatt einfach dein Verhalten zu revidieren?
Wenn man Mahnungen bekommt hat man seine Rechnung noch nicht bezahlt.
Du willst aber welche bekommen, obwohl du schon bezahlt hast.
Ich habe noch nichts bezahlt.
Ist dir das Stalken denn nicht schon Strafe genug?
Das Stalking ist ja meine Tat! Wieso sollte das eine Strafe sein? Ein Verbrecher wird ja auch nicht freigesprochen weil seine Tat schon Strafe genug ist.
Du bestrafst dich doch selbst durch das Stalking. Sonst hättest du diese Frau längst vergessen.
Ich hänge an der Frau. Das ist der Grund.
Du hängst an einer Frau, die dich abweist oder die nichts mit dir zu tun haben will? Und du stalkst sie, obwohl du weisst, dass das strafbar ist? Und jetzt willst du dich auch noch selbst anzeigen. Also, für mich klingt das nach dreifacher Selbstbestrafung. Und wie gesagt: Du bist erwachsen und musst selbst entscheiden, was du tun willst. Aber aus meiner Sicht wird dir die Selbstanzeige nicht guttun. Im Gegenteil, du wirst dabei noch mehr an dieser Frau hängen und Gründe haben, an sie zu denken. Das ist meine Meinung. Entscheiden musst, wie gesagt, du.
Ja, du hast in gewisser Weise recht. An jemanden zu hängen der einen auf perfideste Weise ablehnt ist nicht schön.
Eben. Das allein ist schon ein Selbstbestrafungs-Mechanismus. Du missbrauchst die Frau, um dich selbst zu bestrafen. Und dann willst du dich dafür anzeigen. Ist voll schräg. Lass das Ganze einfach und suche dir sinnvolle Ziele für dein Leben.
1. Du hast ein Mangel an Selbst- Beherrschung.
2. Menschen zeichnen sich u.a. dadurch aus, das sie sich bewusst entscheiden können, das Richtige, oder das Falsche zu tun. Idealerweise fällt die Entscheidung nicht schwer, wenn sie aus innerer Überzeugung getroffen wird.
3. Wenn du weißt, also davon innerlich überzeugt bist was richtig ist, warum handelst du nicht danach!?
4. Möchte man ein gutes Verhältnis zu sich selbst und seine Umwelt bekommen, sollte man stets die Erfahrung machen sich auf sich selbst verlassen zu können und für seine Überzeugungen einzustehen.
Warum rauchen so viele Menschen, oder trinken Alkohol und nehmen andere Drogen etc. wenn sie wissen dass es falsch ist? So ähnlich ist das hier auch.
Wenn man sich damit nur selbst schadet, ist das okay. In deinem Fall trägst du dazu bei eine anderen Person das Gefühl von Angst und Verfolgung zu vermitteln. Stelle dir mal vor du wärst an ihrer Stelle, wie würdest du dich dabei fühlen?
Mit rauschen schadet man auch anderen und da es ja auch eine Sucht ist kann man das schon vergleichen.
Wenn du dich so sehr um diesen (hinkenden) Vergleich bemuhst, ist deine Selbstanzeige vermutlich die beste Wahl für das Opfer deines Stalkings.
Habe ich bereits über die Onlinewache.
Vielleicht solltest du irgendein meditativen Kurs (online? ) besuchen. Tai Chi oder Yoga könnte dir innerlich Frieden geben.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ob das wirklich hilft? Ich glaube ja nicht an solchen Hocus Pocus, aber man kann es ja mal versuchen.
Würde ich nicht machen. Damit schadest Du Dir wahrscheinlich eher selbst. Natürlich willst du es wieder gut machen und dafür sühnen, aber letztendlich schadet es eher.
Man kann ungute Taten nur durch gute Taten und aufrichtigem Wunsch sich zu bessern wieder gut machen. Dass du dir selbst Steine in den Weg legst, ist dabei keine Hilfe. Die Person, um die es geht, wird deine Selbstanzeige evtl. nicht einmal mitbekommen.
Du hast ja letztendlich nicht ohne Grund so gehandelt. Du hast dir im Kopf irgendwas zurecht gelegt, warum das irgendwie ok wäre so zu handeln. Du hast dich vielleicht in irgendwelche Fantasien hineingesteigert, dass ihr irgendwie eine Verbindung hättet, oder hast dem Ganzen mehr Bedeutung zugeschrieben als es hat. Du hast Dich halt massiv geirrt, und wolltest vermutlich die Belege, die für das Gegenteil sprechen, nicht sehen (dass eben keine besondere Verbindung habt, weil sie nicht mit dir zu tun haben will).
Wenn du erkennst, dass vieles auf einer großen Illusion aufgebaut war, dann wirst du daraus lernen. Und das ist das Wichtige.
Nicht dass Du Dir selbst das Leben schwer machst. Sondern dass Du daraus lernst.
Ich denke eben genau dass das nicht mehr funktioneiren wird denn genau das habe ich versucht und es sind jetzt schon 5 Jahre.
Dann solltest Du einen Therapeuten aufsuchen.
Das alleine wird 1. nicht viel bringen und 2. sehr lange dauern denn die Wartzeiten betragen ohne Corona schon oft bis zu 5 Jahre und länger und jetzt mit Coronakrise wird es wohl noch länger dauern!
5 Jahre ist Unsinn. Du kriegst in 3-4 Monaten bis ca. einem halben Jahr einen Therapieplatz. Du kannst auch in eine psychotherapeutische Sprechstunde gehen und dich mit dem Therapeuten beraten. Manchmal sind Therapeuten so nett und übernehmen einen dann doch, wenn man mal in so einer Sprechstunde war.
Und doch, Therapie kann sehr viel bewirken. Es geht darum, das Verhalten zu verstehen, Bedürfnisse zu verstehen die dahinter stehen, Alternativverhalten aufzubauen, Pläne zu schmieden, wie man mit "Rückfallgefahr" umgeht usw.
Eine solche Unterstützung kann einen Riesenunterschied ausmachen und entscheidet dazu beitragen, dein Verhalten wieder in vernünftige Bahnen zu lenken.
Hinter dem Stalking-Kram steht ja was zutiefst menschliches. Du musst es halt nur in konstruktive Bahnen lenken.
Das habe ich in den letzten 9 Jahren anders erlebt! Man wird meistens abgelehnt und wenn dass bekommt man als gesetzlich Versicherter bis auf Weiteres keine Termine. Mir haben die damals gesagt: "Für gesetzlich Versicherte haben wir leider keinen Platz frei!" Auf meine Frage wie lange das dauert sagte er: "das kann ich nicht genau sagen aber voraussichtlich erst in 5 Jahren wieder, wenn Sie allerdings privat in bar bezahlen kann ich Ihnen auch schon nächste Woche einen Termin anbieten!
Hast du wirklich überall angerufen? Ich hab selbst als Praktikant am Telefon in so einer Einrichtung gesessen und da habe den Leuten Termine gegeben, und das war immer so 3-4 Monate nach dem ersten Anruf.
Du musst natürlich alle Adressen anrufen, die es in dem Bereich gibt. Evtl. kannst du auch in einer Psychiatrie oder Tagesklinik anfragen.
Wenn das mit 5 Jahren so wäre, dann hätten sich schon längst mehrere eine Job als Therapeut angestrebt und dann wär es nicht mehr bei so einer viel zu langen und sinnlosen warte Zeit in Bezug darauf, dass die Person den Therapeuten jetzt braucht und nicht mehr in 5 Jahren, wenn es zu spät ist.
Ist aber so.
Klingt logisch
Du solltest einen Psychologen aufsuchen......
Aber der alleine wird mir nicht helfen können. Ich war schon bei Psychologen und das bringt nichts.
Vielleicht hilft dir auch ein Psychologe...
Ja, ich gkaube dass das der einzige Weg ist. Und es geht vor Allem darum dass ich damit aufhöre! Auch dass ich an sie denke wird sich hoffentlich legen wenn ich das tue. Das sind ja schon fast 5 Jahre das ist kein Witz mehr.