Rücksichtslose Nachbarn?

5 Antworten

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Da ist er wieder, der ultimative Freiheitsgedanke : ICH KANN MACHEN, WAS ICH W'ILL.

Das ist das Produkt der Erziehung und der individualistischen Lebensweise im aktuellen Deutschland. Umerzhiehungslager gibt es nur in China, Hier hilft nur das Gericht in seltenen Fällen. Du hast einen Unterlassungsanspruch ! Will sagen: Klage auf Unterlassung der Lärmbelästigung, da wirst dueinen gewitzten Anwalt brauchen.

FerdiFuchsMini 
Beitragsersteller
 30.05.2022, 15:40

Hallo, danke für die tolle Antwort. Das ist tatsächlich eine gute Idee um auch an sein Recht zu kommen. Die habe ich auch bereits in Betracht gezogen. Aber genau wie du sagst: wo ist die Menschlichkeit hin, warum muss man egoistisch sein und kann nicht mehr miteinander reden oder Kompromisse finden. Ich werde aber wahrscheinlich den rechtlichen weg nicht gehen, da ich einfach nicht die Art von Mensch bin die anderen schaden möchte. Ich habe mir mittlerweile Ohropax besorgt und schlafe damit 99% der Zeit durch. Aber die Antworten bestätigen mir dass man entweder richtig gegenpreschen muss oder nachgeben. Und es war einfach Mal schön die Bestätigung zu haben dass man verstanden wird

Uniximander  12.12.2022, 12:48

Nun habe ich jedoch nicht das Geld, um es den Aasgeiern in den Rachen zu werfen. So steht mir dieser Weg nicht offen.

Diese und viele andere Verlautbarungen, die in anderen Fragen Erwähnung finden, habe ich konzentriert um mich herum. Ich hatte bereits alles durch.

Da ist in der Wohnung über mir so ein Prachtexemplar von Weibsbild: modern, dynamisch, Macher-Typ (wollte letztens gar Bürgermeisterin werden), vorzugsweise in einer klobigen Variante der "Hochhackigen" auf dem Damm, daß es nochmal so laut übers Laminat knallt, welches sich solche Leute gern legen lassen und bemerkenswerterweise "vergessen" sie alle die Dämmung. Von ihrem adipösen Göttergatten höre ich das Knarzen, wenn er sich auf dem Ledersofa wälzt, sowie lautes Telefonieren, wenn er im "Home Office" tätig ist.

Von beiden Wohnungen eine Etage unter mir werden grundsätzlich die Türen zugeschlagen, in der Nebenwohnung auf meiner Ebene nicht so häufig. Direkt unter mir haust eine alte Dame (oder wie man dazu nun sagen soll), die oft gespenstisches Jodeln ausstößt. Ihre Töchter, die zur "Pflege" kommen, haben auch nur im D-Zug die sozialistische Kinderstube hinter sich gebracht ...

Laute Musik, von der im Forum gelegentlich (oder oft) die Rede ist, höre ich (vor allem in der warmen Jahreszeit) aus den umliegenden Häusern der hiesigen Plattenbausiedlung und von umherstreunenden Halbwüchsigen, die zwar keine Erziehung haben, dafür aber irgendwelches mobiles Krachgerät, von dem man nicht glauben sollte, daß so 'was winziges so laut sein kann. Auch wenn es nicht übermäßig laut ist, dann ist es baßlastig und nur als monotones Stampfen wahrnehmbar. Ich kann neben einem Acker stehen, über den eigentlich laute Feldmaschinen ihre Furchen ziehen ~ das ist für mich erträglicher und ich weiß, daß es nach einiger Zeit ein Ende hat.

Seit einigen Wochen wird allabendlich oder allmorgendlich gebohrt, je nachdem ... oder großes Möbelrücken veranstaltet.

Das ist das typische Ambiente, in dem ich allein die letzten 10 1/2 Jahre zubringen mußte. Irgendwann in einer mehr oder weniger gleichlangen Zeitspanne vorher, war eine Phase, in der irgendwer allabendlich eine Geräuschkulisse produzierte, als ob er seine sämtlichen Möbel zerhackt; und anderes ... Selbst wegen eines Tötungsdelikts in der Nachbarschaft war 'mal eine Befragung, zu dem ich jedoch nichts sagen konnte, denn das war eine der seltenen Nächte, in der ich durchschlafen konnte.

War es in den 80ern vorgekommen, daß ein Jungmieter unterm Dach nebst Beiwohnern zu laut feierte, hätten sich immer ein paar Leute zusammengefunden, die zu dem Betreffenden hingegangen und ihn zur Räson zu bringen gewußt hätten; das war aber auch das einzig gute an der sozialistischen Hausgemeinschaft.

Gern wird von vermeintlich wohlmeinenden Zeitgenossen der Rat gegeben, ein Lärmprotokoll zu führen ~ oder wegzuziehen, was ich gezwungenermaßen getan habe, ohne daß es mich im Ansatz weiterbrachte.

Die gleichen Zeitgenossen finden immer neue Erklärungen, daß z. B. eine bestimmte Person, die gelegentlich die Musik aufdreht, auf Psychopharmaka sei ... Ja, und die anderen?! ... Und warum muß ich darunter leiden???

Sie sagen, daß sei so in Altbauten ... Wie alt die Bruchbude ist, in der ich momentan hause, weiß ich nicht. Jedoch von einem der früheren Gebäude kann ich sicher sagen (denn ich hatte es die ganze Zeit über im Blick), daß es Ende der 80er hochgezogen und einige Jahre nach meinem Auszug abgerissen worden ist (nachdem man aus den gegebenen Baulichkeiten vergebens Appartments machen wollte).

Sie sagen, sie hören nichts, sie nehmen irgendwas und können dann beruhigt schlafen ...

Oder wenn keine der pseudologischen Erklärungen fruchtet, dann liegt es an mir, ich suche immer Streit, ich komme mit den Leuten nicht klar ... solche Bemerkungen kommen selbst aus dem engsten Familienkreis, von dem es ~ wenn er nicht so leicht beeinflußbar wäre ~ zu erwarten sein sollte, mich über die Jahre besser zu kennen. Es gab einst Zeiten, in denen ich mir nicht rund um den Chronometer etwas in die Ohren stecken mußte. Aber nein, es ist soviel sozialer und umweltverträglicher und was weiß ich nicht alles, sich auf die Seite jener Klientel zu schlagen. Es ist so mutig, wenn so massiv auf Einzelne, auf Alleinstehende eingeprügelt wird ~ denn etwas anderes ist es nicht, nur eben nicht mittels physischer Gewalt.

Wie kann jemand ein Phänomen, daß so gehäuft auftritt, als "Produkt der Erziehung und der individualistischen Lebensweise im aktuellen Deutschland" bezeichnen? Ich kann in diesem Aktivitäten beim besten Willen nichts Individuelles erkennen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
AnonymerFrager5  13.12.2022, 22:09

Ich habe mir das ganze Ding durchgelesen und kein Stück bereut. Das ist das besste stück usercontent dass ich mir seit langem durchgelesen habe. Echt fantastisch geschrieben, bravo.

Vielleicht habt ihr jetzt schon eine Lösung gefunden, aber ich würde wenn bisher alles nichts genützt hat eventuell einen Schallschutz an der Decke anbringen. Es wird zwar einiges Kosten, aber auf Dauer ist es vielleicht das Beste, wenn man ohnehin drinnen bleiben will.

Leicht gesagt , aber da hilft nur ausziehen .. Gegen Rücksichtslose Nachbarn kämpfen selbst Götter vergeblich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

huhu,

was sagen die anderen Nachbarn? Wenn du mehrere Findest, schreibt zusammen einen Brief.

Grüße Anna

FerdiFuchsMini 
Beitragsersteller
 30.05.2022, 15:13

Unser Haus ist leider relativ gut Lärm geschützt, sodass man bereits im Flur nur noch 5-10% von Lärm wahrnimmt. Ich habe ein paar gefragt diese konnten das nicht bestätigen, aber die Partei die darüber wohnt, konnte ich leider noch nicht antreffen.