Richard David Precht: Wieso bekommen Reiche genauso viel Kindergeld wie Arme?

s4y706  17.08.2020, 18:05

dass man das Kindergeld der Armen auf 10 Euro reduziert - meinst du nicht Reichen?

RicVirchow 
Beitragsersteller
 17.08.2020, 18:43

hast recht

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
wieso tut man das nicht?

Weil als die Gesetze dazu gemacht wurden eben keine Bedürftigkeitsgrenze definiert und keine Bedürftigkeitsprüfung eingeführt wurde, sprich weil es derzeit keine Grundlage dafür gibt und auch keine Mehrheiten um das zu ändern.

Für die CDU/CSU ist ein Kindergeld ohne Bedürftigkeitsprüfung en gros ein ideologisches Kernthema und an der führen derzeit keine Mehrheiten vorbei, zumal die FDP da ja ohnehin kein Fan von ist, weil staatliche Leistungen, die würden es am Liebsten abschaffen und die AfD würde es am liebsten rassistisch umdefinieren und für jedes deutsche Kind das doppelte zahlen und für jedes ausländische Kind strafgebühren verlangen oder vergleichbarer verfassungswidriger Käse.

Dann hat der Herr Philosoph leider nicht von 12 bis Mittag gedacht, denn sonst hätte er sich auch gleich über den Kinderfreibetrag informiert. Den er mit Sicherheit auch in Anspruch nimmt, so denn er Kinder hat...

Und obwohl Kindergeld eine steuerliche Entlastung für die Eltern ist, so soll es doch für die Kinder ausgegeben werden. Oder sind Kinder reicher Eltern Kinder 2.ter Klasse? Das wäre dann wieder nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

Und ab wann ist man denn "reich"? Früher gab es mal eine kurze Zeit Kindergeld nach Steuerbescheid. Genauso ein Humbug!

Und der Herr Precht wird, genau wie viele andere Reiche, sicherlich auch so gerne spenden.

Wir könnten das Kindergeld auch komplett abschaffen - das spart noch mehr...

Ich bin ein Fan von Precht. Ich gehe mal davon aus, dass der eingesparte Restbetrag für Kindergeld an Einkommenschwache Eltern ausgegeben werden soll.

Aber da stimme ich ihm nicht ganz zu. Ich würde es generell für alle Eltern auf 50 EUR pro Kind und Monat bis zum Ende der Erstausbildung runterstufen. Man darf nicht die zahlreichen Kinderfreibeträge in der Lohnsteuererklärung vergessen sowie die kostenlosen Familienversicherung. Unter dem Mindestlohn kann sich jeder seine Lohnsteuer für ein Arbeitsjahr zurückholen. Also hätte jeder was davon.

Woher ich das weiß:Recherche
soisses  17.08.2020, 18:54

Dir würde eine Weiterbildung in Sachen Grundgesetz sicher nicht schaden.

Fem42  20.08.2020, 21:54
@soisses

Vielen Dank.

In der Tat bin ich mit dem GG sehr vertraut. Da wird z.B. die Familie geschützt. Die genauen Regeln ergeben sich aus Spezialgesetzen. Die Verfassung legte nur den Grundstein. Nicht mehr und nicht weniger!

Falls du den Gleichheitsgrundsatz meinst, sehe ich diesen mit 50 EUR für alle pro Kind genau als gegeben an. Was soll ich nicht verstanden haben?

Oder bestimmt Prechtlein jetzt die Abstimmungsquote im Deutschen Bundestag?

soisses  20.08.2020, 22:14
@Fem42

Das BverfG hat im Februar 2010 über HartzIV geurteilt: "der Staat hat das Existenzminnimum jederzeit zu sichern und Teilhabe zu ermögichen".

Mit Deinen 50€ wird das schonmal nichts.

Stellt euch vor, was für Summen zusammenkämen

Vermutlich eine ähnlich hohe Summe, die es brauchen würde, um bei jedem Kindergeldantrag eine ausgiebige Vermögensprüfung zu machen.

Besserverdienende nehmen übrigens eher die steuerlichen Kinderfreibeträge in Anspruch. Die lassen sich gar kein Kindergeld auszahlen.

Du meinst sicher:

dass man das Kindergeld der Reichen auf 10 Euro reduziert und den Rest umverteilt an die Armen.

Das verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz. Vor dem Gesetz sollten alle gleich sein nicht nur die Armen - auch die Leistungsträger der Gesellschaft - auch wenn sie durch einen höheren Steuersatz das wieder weggesteuert bekommen - zumindest auf dem paier könnten sie gleich sein.