Person verklagen, über GamerTag?
Guten Abend,
normalerweise nehme ich Beleidigungen in Spielen nicht sehr Ernst, aber heute hat es leider jemand auf die Spitze getrieben und nach Morddrohungen und Homophobischen Äußerungen eine Grenze überschritten, er hat sich zwar entschuldigt, weil er gesehen hat , das ich anscheinend ein Mädchen bin, (wegen meinem Namen), aber trotzdem frage ich mich, wie ich rechtlich gegen so etwas vorgehen kann.
Ich meine, ich kenne den realen Namen von Ihm nicht, nur den GamerTag. Gibt es eine Möglichkeit das herauszufinden oder ist Beleidigung und solche Äußerungen online kein Tatbestandt ?
5 Antworten
Ist schon strafbar. Da wird aber sicher nichts bei rum kommen.
Stelle Deine Spiel-Einstellungen entsprechend ein. So das du Z.B. nur noch mit Leuten spielen kannst. Die Du wirklich in echt kennst. Und dass Dich auch nur solche Kontaktieren können.
Dazu gibt es sicherlich entsprechende Einstellungen.
Wenn du den Chat mitgeschnitten hast, hast du gute Chancen, die Person wegen Nötigung anzuzeigen. Üblichwerweise hängen die Leute an ihrem Ingame-Namen. Insofern sollte es kein Problem sein für die Polizei den Träger des Namens ausfindig zu machen.
Grundsätzlich gibt es da aber noch das Problem, dass der Inhaber des Spielernamens nicht selber tätig war. Eine übliche Taktik sich der Strafverfolgung zu entziehen ist es zu sagen, dass der Account gehackt wurde. Aber dann wird es auch für die andere Person kompliziert. Denn um der Polizei ansatzweise diesen Identitätsdiebstahl glaubhaft zu machen, müsste die Person selber Anzeige gegen Unbekannt erstatten.
Ich persönlich würde den Mitschnitt des Chatverlaufs ersteinmal einem Operator/Administrator/Gamemaster zuschicken oder zumindest darauf hinweisen, dass da jemand verbal ausgetickt ist. Die schauen sich dann die Chatverläufe an.
Die viel schlimmere Strafe für die Person ist wahrscheinlich dann, dass sie gebannt werden kann aus dem Chat oder dem Spiel.
Das Problem daran ist, dass es um League of Legends geht und es ein spezielles Ban System gibt. Spieler die Beleidigen oder Ähnliches werden sehr selten gebannt.
Das ist zwar auch Online eine Straftat, aber schwierig zu ermitteln, weshalb bei "Bagatellen" oft die Ermittlungen eingestellt werden.
Ich weiß natürlich, daß das für Dich keine Bagatelle ist, aber die Ermittler sind Online vor allem mit der Aufklärung von Kinderp..... und Drogen voll beschäftigt.
Probiere es einfach
Such dir ein Leben, lächerlich wegen so etwas jemanden anzuzeigen
Die Lösung nennt man "Rechner aus machen und Spazieren gehen".
Fragst du einen Anwalt oder Polizisten nach sowas, wirst du Gelächter hören.
Eine Nacht drüber schlafen und das Problem hat sich gegessen.
Nich alles an dich ranlassen, das tut dir nich gut :)
*so nebenbei. Es wurde von GamerTag gesprochen, so wird das nur bei Xbox Konsolen genannt. Da kann man zumindest Textnachrichten an eine Person jederzeit abrufen.
Natürlich nicht. Aber wie willst du jemanden beschuldigen nur anhand seines Gamer Tags? Völlig sinnfreie Idee.
Mal abgesehen davon, dass die Anwaltskosten das Maß aller Dinge sprengen und der "Angeklagte" im Netz sich mit technisch einfachen Mitteln "verstecken" kann, so sehe ich da keinen Erfolg.
Oder wie siehst du das? :)
Bei erfolgreicher Klage trägt der Verurteilte die Kosten des Verfahrens.
Richtig.. Bei erfolgreicher klage gegen jemanden, den man nur anhand seines Gamer Tags identifizieren kann.
Das hört sich nicht ganz plausibel an :)
Tjoa das ist recht witzig.
Wenn er die Nachricht geschrieben hat und die Nachricht länger einsehbar ist, dürfte das recht unproblematisch sein.
Je nachdem wo die Firma beheimatet ist und der Typ, kann man mittels der IP-Adresse den Anschlussinhaber ausfindig machen.
Was denkste wie die ganzen Leutchen abgemahnt werden, welche illegal Filme, Musik und Spiele hoch- und runterladen?
"der "Angeklagte" im Netz sich mit technisch einfachen Mitteln "verstecken" kann"
Und das tun wieviele, wenn sie zocken? Ich behaupte mal, dass der Anteil recht gering ist.
Ich weiß nich inwieweit du dich da auskennst, aber das dauert alles.
Das sind keine Prozesse die von einem Tag zum anderen passieren.
Ich mach es mir mal einfach (anhand des Profilbildes) und gehe davon aus, dass "Raylobeen" League of Legends spielt. Da gibt es keinen Chat der dauerhaft wieder abrufbar ist.
Hat der OP einen Screenshot angefertigt? Vielleicht?
Falls ja dann gut dann wäre der nächste Schritt League of Legends anzuschreiben wegen "Cyber Mobbing". Spätestens an dieser Stelle endet die Ermittlung, weil Cyber Mobbing (leider) fast Normalität geworden ist bei diesem Spiel.
Aber seien wir mal nicht zu pessimistisch und gehen davon aus, dass die IP rausgerückt wurde.
Nun bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich hörte einmal dass es ziemlich schwierig sei beim Provider nach konkreten Daten eines Users zu fragen selbst für höhere Institutionen.
Aber seien wir auch hier mal nicht zu pessimistisch und gehen davon aus, dass wir Erfolg haben. Nun fahren wir zum "Angeklagten" und finden heraus, dass es ein 12 Jähriger Bub war.
Ich bin mir nicht sicher inwieweit dort die Rechtslage is.
Aber ich bin kein Anwalt. Das sind Vermutungen.
Den Genauen Ablauf kenne ich nicht.
Ich bleib trotzdem dabei...
sehr sehr unrealistisches Szenario,
mal ganz abgesehen vom technischen Aspekt.
Um mal n bissl was internationales zu bringen:
https://www.reddit.com/r/leagueoflegends/comments/4jfpjy/man_convicted_of_defamation_in_taiwan_from/
"Falls ja dann gut dann wäre der nächste Schritt League of Legends anzuschreiben wegen "Cyber Mobbing""
Praktisch würde es sich bei einer Morddrohung vmtl. eher um eine Bedrohung handeln.
http://www.deutsche-anwaltshotline.de/rechtsanwalt/strafrecht/morddrohung
Soweit ich weiß ist Bedrohung eine Straftat -> Staatsanwalt.
Ob der die Sache einstellt ist dann erstmal eine andere Sache.
"Aber seien wir mal nicht zu pessimistisch und gehen davon aus, dass die IP rausgerückt wurde."
https://www.reddit.com/r/leagueoflegends/comments/4jfpjy/man_convicted_of_defamation_in_taiwan_from/
Scheint wohl vorzukommen ;)
"Nun bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich hörte einmal dass es
ziemlich schwierig sei beim Provider nach konkreten Daten eines Users zu fragen selbst für höhere Institutionen."
Es braucht einen richterlichen Beschluss. So zumindest mein Kenntnisstand.
Als wie große Hürde man das ansehen will überlasse ich mal jedem selbst. Allerdings würde ich mir dabei einfach mal angucken, wieviele Leute wegen Urheberrechtsverletzung verklagt werden.
"mal ganz abgesehen vom technischen Aspekt."
Der technische Aspekt ist nicht sooo schwer. Das größte Problem wäre wohl die Speicherdauer der IP-Adressen beim Provider. Aber ich vermute, dass auch das eher ein kleines ist.
Praktisch gesehen bin ich auch kein Anwalt und das stellt auch keine Rechtsberatung sondern nur n bissl spekulieren dar.
Naja klingt doch gut. :)
Provider müssen die Timestamps mit den IP Adressen für eine gewisse Zeit abspeichern so weit ich weiß.
Vielleicht gibt es ja doch Hoffnung. :)
Danke, dass du da nochmal nachgeschlagen hattest.
Hey oopexpert
Bei erfolgreicher Klage trägt der Verurteilte die Kosten des Verfahrens.
Vorsicht! Das muss erneut zivilrechtlich eingeklagt werden.
Auch dafür will der Anwalt Geld.
Erfolg offen-hat er nichts,dann wartest du ewig auf dein Geld.
Hey Stuck1234
Nun bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich hörte einmal dass es ziemlich schwierig sei beim Provider nach konkreten Daten eines Users zu fragen selbst für höhere Institutionen.
Dafür braucht es einen richterlichen Beschluss,dem muss eine Anzeige und ein Antrag bei Gericht vorausgehen.
In der Regel ein recht steiniger Weg.
Der Vorschlag ist sicher nicht schlecht. aber trotzdem bleibt es ein Straftatbestand - das Netz ist kein rechtsfreier Raum!