nicht abbezahltes Elternhaus übernehmen, Bruder auszahlen?
Hallo, folgende Situation: meine Eltern möchten gerne dass ich ihr noch nicht abbezahltes Haus (mit 3 Wohnungen) schon zu Lebzeiten übernehme. Wert ca 400 000 Eur, Restschuld 120 000 EUR. In dem Haus bewohnt meine Großmutter eine Wohnung und hat auch lebenslanges Wohnrecht. Eine Wohnung bewohnen meine Eltern, die mir dann dafür Miete bezahlen würden. Die kleine Wohnung wird von meinem Bruder bewohnt der finanziell nicht in der Lage ist Miete dafür zu übernehmen. Sollten wir also mal erben, bevor alle Schulden beglichen sind, müsste ich die Restschuld wohl auch alleine tragen. Meine Frage, sollte ich meinen Eltern die 120 000 EUR Restschuld bezahlen und dafür das Haus überschrieben bekommen, gilt das dann als Kauf? Ensteht hier ein geldwerter Vorteil? Müsste ich meinem Bruder seinen Pflichtteil ausbezahlen? Ich möchte meinen Bruder nicht hintergehen, würde ihn natürlich auch weiterhin mietfrei in der Wohnung leben lassen, solange sich seine finanzielle Situation nicht bessert. (er hat das Arbeiten nicht gerade erfunden) Allerdings möchte ich aber auch nicht die noch bestehenden Schulden alleine bezahlen und hinterher hat er doch Anrecht auf die Hälfte des Hauses?! Habt Ihr Tipps?
4 Antworten
Wenn deine Eltern dir das Haus zu Lebzeiten überschreiben, dann fällt es doch nicht mehr in die Erbmasse? Bestimmt haben deine Eltern einen guten Plan - frag sie, warum sie das so möchten. Du schreibst, der Wert wäre 400 ooo Euro- gibt es ein Gutachten? Woher kommt die Zahl? Ich glaube, ich würde das in Ruhe mit einer neutralen Person (Anwalt.?) besprechen.
Sonst hast du in Kürze ein 3 Familienhaus, in dem 2. Wohnungen nicht vermietbar sind und außer der Restschuld hast du noch den Unterhalt und wohnst nicht drin..... Grüsse
Hallo! also erstmal: es gibt hier Keine kurze Antwort. Ich habe ein ähnliche Situation und denke ich hab da schon einiges an Informationen, welche dir helfen können. Doch in deinem Fall:investiere bitte das bisschen Geld und frage den Steuerberater deines Vertrauens! sonst kannst du ganz schnell dein Leben an den Nagel hängen bei den Grössenordnungen an Geld
Im Prinzip wäre eine Übernahme möglich, solange du einen sicheren ( haha) Job hast, welcher dir ein höheres Einkommen generiert. Weiterhin solltest du wenigsten 20% der Restschuld in Form von Reserven haben, um Unsicherheiten wenigstens teilweise ausgleichen zu können ( Das beruhigt ungemein die jetzt sehr nervösen Banker) Falls du keine nennenswerten Reserven hast, mind. 10.000 Euro !!! und einen Job der dir vielleicht 1000 bis 1500 Euro Monatseinkommen bringt - mein Tip - sprich offen und ehrlich mit deinen Eltern, das es schlichtweg nicht möglich ist, ohne dein halbes Leben zu ruinieren. Überlege bitte: Es ist KEIN kleines Haus. Du must Steuern bezahlen, Abwasser, Wasser, usw. Teilweise kann es als Nebenkosten auf die Miete umgelegt werden, Die GEMA hat jetzt wieder neue Ideen - ( siehe dein Bruder) schon mit 2 normalen Mietparteien sollte sich das Haus selber tragen und ein wenig Gewinn abwerfen, welchen du brauchst um erforderliche Sanierungen und Reparaturen durchzuführen. ( Frage mal aus Spass, was neue Fenster für dein Haus kosten) Oder anderer Punkt: wie stark sind die Heizölpreise gestiegen in den letzten 3 Jahren? wie stark sind die Löhne gestiegen? Welchen Anteil am Kostenpark machen die Heizkosten aus? Wenn du deinen Bruder auszahlen must( ich unterstelle mal, eine Verzichtserklärung unterschreibt er nicht) wie willst du das finanziell stemmen? Wenn er jetzt schon schwierige Finanzen hat - wie realistisch ist es, das er sich NICHT auszahlen lassen will? Beispiel: Summe 400.000 Euro - 50 % Ehepartner, je 25 % Kinder, sind 100.000 Euro , wenn er gütig ist, vielleicht läßt er sich auf eine 10 Jährige Abzahlung ohne Zinsen ein ( haha) >>> dann hast du jeden Monat: 833 Euro zu zahlen..... Falls du ihm die Miete verrechnest dagegen - hast du immer noch etliches zu zahlen - ich denke mal 500 euro sind da realistisch. ganz ehrlich - mit den Eltern als Mietpartei, und einer leeren Staatskasse als Geldquelle ?vielleicht wollen die Eltern mal wegfahren und fragen ob eine Mietstundung möglich ist - man will sich ja auch ein gutes Verhältniss mit den Eltern erhalten... Deine Oma ist ja auch onch Familienmitglied, und wenn du rigoros jeden Monat die MIete eintreibst um selbst zu überleben - was schätzt du wie verändert sich die Freundlichkeit in der Familie? bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Schwarzseher, aber wenn deine Eltern jetzt schon fragen, ob du das Haus übernimmst - wie sehen die Finanzen insgesamt aus? Dort ist ein absolut offenes und ehrliches Gespräch mit der gesamten betroffenen Familie nötig! Mit den Zahlen bitte auf jeden Fall nochmal den Steuerberater fragen, Es gibt eine Freigrenze für das Übertragen von Immobilien an die Kinder, wurde aber auch schon wieder geändert. Wenn du die 120.000 alleinig fürs Abzahlen übernimmst ist auf jeden Fall ein Gang zum Notar nötig, um die Finanziellen Verhältnisse absolut sauber mit den Eltern und dem Bruder klar zu stellen. Gerade im Verwandschaftsverhältniss wurde wegen dem Geld schon viele Familien auseinandergebracht und du hättest noch Schulden und die Familie würde dich trotzdem als Schuldigen sehen... Noch wegen dem Abbezahlen : wenn nicht DU das zahlst, wer soll es dann zahlen?Dein Bruder? die Oma? die Nachbarn...? vielleicht dein Mann? es wäre auch keine Lösung, wenn deine Eltern dich als Bürgen einsetzten, dann hättest du fast noch die schlechteste Lösung, weil du dann doch alleinig für alles zahlen must, aber KEIN Anrecht auf das Haus hast.( höchstens moralisch) was ich jetzt an Daten von dir habe läßt mich folgenden Schluss ziehen: hast du Reserven und ein gutes Einkommen, kannst du es übernehmen, wenn du noch eine normale Mietpartei hinein bekommst ins Haus, welche ordentlich Miete zahlt. Hast du weder Reserven in nennenswerter Höhe, noch ein sehr gutes Einkommen um das Risiko zu rechtfertigen, spare dir die Nerven und ungezählte schlaflose Nächte und lass die Finger davon ( Im Moment) Mein Tipp: hast du ein Einkommen von 2000 Euro im Monat, lege jeden Monat 500 bis 800 Euro zur Seite und schon nach ein bis 2 Jahren hast du OHNE Zinsen eine kleine Summe auf der Seite als Reserve.( mehr ist besser) Hast du ein Einkommen von 1000 bis 1300 Euro, würde ich ganz ehrlich die Finger davon lassen....
Hallo, vielen Dank für Deine Antwort. Folgendes verstehe ich nicht ganz:
"Beispiel: Summe 400.000 Euro - 50 % Ehepartner, je 25 % Kinder, sind 100.000 Euro " Ist es nicht so daß die 120000 EUR Schulden die ich übernehmen würde vom Gesamtwert abgezogen werden? Der Pflichtteil für meinen Bruder also "nur" von 280000 EUR berechnet würden? Die Finanzlage meiner Eltern ist nicht so miserabel, sie müssen das Haus also nicht verkaufen oder brauchen mich nicht als Bürgen. Mein Vater macht sich eher Sorgen darüber was passiert wenn sie mal nicht mehr sind. Denn wenn mein Bruder und ich zu gleichen Teilen erben, das Haus noch nicht schuldenfrei ist, ist es so gut wie sicher dass ich die Schulden alleine abbezahlen muss wenn ich das Haus behalten möchte. Und dabei würde es trotzdem meinem Bruder und mir je zur Hälfte gehören. Das widerum wäre ziemlich unfair. Ich würde meinem Bruder praktisch 60 000 EUR "schenken".
Ich habe einen, soweit man das sagen kann, sicheren Job, Nettoeinkommen ca 1700 EUR. Leider aber keine Reserven. Es macht mir ehrlich gesagt auch selbst Angst ob ich das alles stemmen kann. Meine Überlegung ist, erst nach dem Tod meiner Oma (was hoffentlich nicht so bald eintreten wird) das Haus zu übernehmen und dann selbst einziehen um meine Mietkosten zu sparen oder eben vermieten.
Bei der Überschreibung handelt es sich um eine sog. gemischte Schenkung. Danach hätte niemand mehr Anspruch auf das Haus - allerdings unter einer Vorausetzung: Deine Eltern können sich ein Pflegeheim aus eigenen Einkünften, Vermögen oder geschuldetem Unterhalt der Kinder leisten. Falls nicht, würde das Sozialamt, bevor es Grundsicherung gewährt, den Übertrag 10 Jahre lang rückabwickeln können :-O
Sei dir dessen bewußt, zumal du wahrscheinluch als einziger unterhaltsfähig wärst, bevor du das vermeindlich gute Angebot annimmst - so ein Platz kostete bis zu 5000 EUR im Monat :-O
Von dem 400 TEUR wären dann die 120 TEUR Restschuld sowie der Wohnwert der Großmutter (fiktive Jahremiete x Lebensjahre lt. statisscher Lebenserwartung) und ebengleich des Bruders (sofern er weiterhin dort mietfrei wohnt) abzuziehen.
Der Rest wäre als Schenkung entweder als Vorausvermächtnisauf dein Erbteil anzurechnen oder vom Bruder als Pflichtteilsergänzung im Erbfall beanspruchbar.
G imager761
Da du das sowieso über einen Anwalt/Notar laufen lassen müsstest, würde ich denselben gleich konsultieren. Der kann dir dann auch Tipps geben, wie das Ganze abgewickelt werden könnte, ohne dass du übermässig Steuern zahlen musst.