Nebenberuflich auf dem Rettungswagen?

6 Antworten

Einen reinen Fahrer, der nur fahren muss, gibt es im Rettungsdienst nicht. Der Fahrer, muss mindestens die Qualifikation als Rettungssanitäter haben und zu seiner Aufgabe gehört neben dem Fahren die Assistenz des höherqualifizierten Notfallsanitäters oder Rettungsassistenten. Zum fahren wird ein Führerschein der Klasse C1 benötigt, der normale Klasse B Führerschein ist hier nicht mehr ausreichend, da moderne Rettungswagen mehr als 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht haben. Für die Kosten dieses Führerscheins, müsstest du selber aufkommen, wobei Ehrenamtliche die Möglichkeit haben eine sogenannte Sonderfahrberechtigung für Einsatzfahrzeuge zu beantragen.

Die Rettungssanitäter Ausbildung an sich, umfasst mindestens 520 Stunden und besteht aus den Modulen Grundlehrgang, Krankenhauspraktikum, Praktikum im Rettungsdienst an einer Lehrrettungswache und mindestens 40 Stunden Abschlusslehrgang mit schriftlicher, mündlicher und praktischer Abschlussprüfung. Das hört sich erstmal nicht nach so viel an, aber ich kann dir sagen, es ist mehr als es sich anhört, die 520 Stunden sind recht vollgestopft und eigentlich nicht ausreichend. Man muss sich schon dahinterklemmen und lernen. Neben einer Vollzeitbeschäftigigung, ist das doch relativ schwierig.

DerFendel  14.03.2018, 19:05

So weit ich weiß gibt es die Sonderfahrberechtigungen seit 2006 nicht mehr. Dafür können von den HiOrgs Finanzmittel bei Innenministerium für Führerscheine beantragt werden. Allerdings gibt es maximal 800€ pro Führerschein.

Welche HiOrg Verband wie viel Fördermittel bekommt ist über einen Schlüssel geregelt, wie der genau aussieht kann ich im Moment nicht sagen

Rollerfreake  14.03.2018, 21:14
@DerFendel

Danke für die Information. In meinem Lehrbuch, die Auflage ist aktuell, steht die Sonderfahrberechtigung aber noch drin. Ich habe mal nebenbei gehört, das sie angeblich aber nicht jede Fahrerlaubnisbehörde ausstellt.

DerFendel hat dir schon viel Richtiges dazu geschrieben.

Sei dir obendrein bitte auch bewusst, dass Rettungsdienst auch in festen Schichten funktioniert, die meistens 12h lang sind. Du kannst also in die Verlegenheit kommen, dass du zwar gerne als Aushilfe anfangen darfst... Deine Schicht beginnt aber um 18:00, dann musst du umgezogen und einsatzbereit dastehen, egal was du vorher gemacht hast. Und dann kanns sein, dass du in den 12h kein Auge zumachst, und am nächsten Morgen um 06:00 (vielleicht wegen eines Einsatzes auch ne Stunde später) rauskommst und nichts anderes willst als schlafen.

Ich lege meine Termine grundsätzlich so, dass es nicht schlimm ist wenn ich mal anderthalb Stunden später aus dem Dienst komme, und am Vormittag nach ner Nachtschicht nehme ich mir auch nie was vor, weil ich weiß dass ich da pennen muss... Ich bin auf ner Wache mit durchschnittlich 2-3 Fahrten pro Nacht, ein paar Stunden Schlaf sind also fast sicher. In unserer Kreisstadt kommt niemand auf den Gedanken sich hinzulegen, da weiß man dass man nie länger als 30min liegen würde.

Sowas wie "ich komme eben abends noch für 3-4h" wirds mehr oder weniger nicht geben. Wenn, dann nur weil es tatsächlich ne Schicht gibt, die solche Uhrzeiten hat... Und selbst dann akzeptiert das der Arbeitgeber sicherlich nicht, dass man immer nur die selbe Schicht macht.

Ehrlich gesagt: Neben nem normalen Vollzeitberuf im Rettungsdienst zu fahren, halte ich nicht wirklich für sinnvoll. Aber: Guck dir mal an, was bei dir der nächste Ortsverein von DRK, Johannitern, ASB oder Maltestern macht. Auf der ehrenamtlichen Schiene kann man auch einige Erfahrungen sammeln.

germanfangamers 
Beitragsersteller
 12.03.2018, 08:48

Klingt logisch. Danke!

Ist das bei der freiwilligen Feuerwehr nicht so, das die ein Piepser dabei haben und wenn was ist gerufen werden, und viele Arbeitgeber unterstützen das auch.

germanfangamers 
Beitragsersteller
 08.03.2018, 14:49

Danke für die Antwort, nur leider hat sie die Frage verfehlt.

Hi,

Kann ich irgendwie nebenberuflich auf dem Rettungswagen mit fahren?

Die Möglichkeit, sich ehrenamtlich im Rettungsdienst zu engagieren, gibt es. Sie setzt aber auch eine entsprechende rettungsdienstliche Ausbildung voraus.

Um überhaupt in der Notfallrettung eingesetzt werden zu können, ist meist mind. der Rettungssanitäter Voraussetzung (520-h-Lehrgang). Eine reine Fahrertätigkeit gibt es im Rettungsdienst nicht.

Inwiefern das ganze mit deinem Beruf vereinbar ist (gerade in Bezug auf die Ausbildung), musst Du selbst entscheiden - "einfach so" kommst Du nicht in den Rettungsdienst, auch den Rettungssanitäter gibt es nicht geschenkt.

Sonst wurde in den anderen Antworten eigentlich schon alles gesagt...

LG

Wende dich an den Ortsverband einer HiOrg deiner Stadt.

Ist von Regionalverband, HiOrg und Bundesland abhängig.

Die einen setzen n einfachen Sanitäter als Fahrer ein. Andere wolln n Rettungsdiensthelfer, wiederum andere nehmen n Rettungssanitäter und dan gibts welche die nur noch Rettungsassistenten und Notfallsanitäter nehmen.

Viel Glück.

germanfangamers 
Beitragsersteller
 08.03.2018, 17:41

Alles klar mach ich, Danke!