Nachbar macht mir angst/bedenken

Ich würde genau zur Polizei gehen, denn vielleicht hat er ein ernsthaftes Problem. Kannst du es vielleicht aufnehmen, den Lärm? Dann könntest Du es den Polizisten vorspielen und sagen: In Echt ist das viel lauter... Ich habe angst, dass er jemanden misshandelt oder so.
Du kannst Deine Bedenken ja äussern, dass Du eigentlich nichts gegen ihn persönlich hast, aber du könntest nicht schlafen bei dem Lärm oder so.

Ich würde vorsichtig sein. Wenn du zur Polizei gehst und du hast Unrecht, riskierst du eine Strafanzeige wegen falscher Verdächtigung o.Ä..

Du kannst natürlich die Polizei rufen, wenn dein Nachbar in den Nachtstunden schreit. Aber: Die können aus verfassungsrechtlichen Gründen auch nicht in die Wohnung. Dafür bräuchten die schon einen richterlichen Beschluss.

Warum interessierst du dich so sehr für das, was in der Wohnung deines Nachbarn abgeht? Ist es wirklich so laut? Ob er da jemanden in der Wohnung hat oder nicht, geht dich auf jeden Fall nichts an (Ausnahme: Kidnapping und das ist nach deiner Schilderung unwahrscheinlich). Schon mal was von Intimsphäre gehört? Und zu den angeblichen Gesprächen: Vielleicht telefoniert er!

Auf Grund deiner Schilderung bin ich mir nicht ganz schlüssig, wer da eigentlich der Delinquent ist. Vielleicht tue ich dir auch Unrecht an, aber du solltest die Lage, so wie sie jetzt ist, erst einmal akzeptieren. Wenn du was wirklich Handfestes hast, könntest du immer noch die Polizei einschalten.

Erstens, was geht es Dich an, was andere machen. Zweitens, eigentlich möchtest Du Dich einmischen, aber zur Polizei gehen möchtest Du auch nicht. Dann solltest Du entweder ersteinmal überlegen, was Du machen willst oder Dich ganz einfach dort heraushalten.

Wenn es wirklich so extrem ist, würde ich zum Vermieter gehen und ihn über die unhaltbaren Zustände informieren. Der soll dann seinerseits Druck auf den anderen Mieter ausüben. Über meiner Freundin wohn auch so ein Freak, der ständig rumschreit, rumtrampelt, etc. Sie hat auch ihren Vermieter informiert. Der ist zu dem Störenfried hoch, hat ihn ermahnt und wurde dann seinerseits angeschrien. Inzwischen ist der Kerl rausgeflogen.

Hallo Cheebi,

... zunächst einmal möchte ich Dir Mut machen, und Dich darin bestärken, dass Deine Gedanken - OB und WAS Du tun kannst - der richtige Weg, bzw. die richtige Einstellung ist. Der Gleichgültigkeit in dem Miteinander einen Riegel vorschieben - verhindert ein Dahinsiechen in Anonymität.

Grundsätzlich kann jeder Mensch tun und lassen was er will, sofern er mit seinem Tun gegen keine Gesetze verstößt, oder Regeln verletzt. Das gilt auch in seiner Wohnung!

Aufgrund Deiner eigenen Feststellungen gehst Du bei diesem Nachbar, und dessen unnatürlichen Verhalten von einer evtl. Gefahr/Notlage für ihn aus. Und Du hast Angst! Angst, etwas Falsches zu tun, wenn Du nichts machst, oder auch Angst davor, dass es falsch ist, wenn Du was machst.

Nun, einige Antworten hier haben Dir schon den richtigen Weg signalisiert, dennoch möchte ich Dir weitere Alternativen aufzeigen.

Wenn Dein Nachbar ansonsten jemand ist, mit dem man sich unterhalten kann, dann versuche es zunächst mit einem Gespräch bei ihm. Ziehe bei diesem Gespräch ggfls. eine Nachbarin/einen Nachbarn hinzu, welche/-r ebenfalls das Verhalten merkwürdig findet.

In diesem Gespräch solltest Du den Nachbarn auf die "Geräuschkulisse", die er immer verursacht, ansprechen. Signalisiere ihm, dass Du Dir Sorgen/Gedanken machst, dass ihm vielleicht in der Wohnung etwas passiert sein könnte und Du nicht weißt, wie Du Dich verhalten sollst, ohne ihn dabei "bloßzustellen", oder einen verhinderbaren Einsatz von Rettungskräfte zu verursachen.

Ein solches, nachbarschaftlich sachlich und gemeinsam geführtes Gespräch könnte eine Klärung, was es mit den "komischen Geräuschen" auf sich hat, auf einfachste Weise (er-)klären. Sollte der Nachbar kein Gespräch wünschen, oder ein solches gänzlich abblocken, so sollte ihm unmißverständlich zum Ausdruck gebracht werden, dass Du beim nächsten "Geräuscheklat" die Polizei verständigen wirst.

Eine weitere Alternative ist das Ansprechen von Angehörigen dieses Nachbarn. Sind die Dir evtl. bekannt, oder weißt Du, wie Du sie erreichen kannst?

Sollten Deine Bemühungen, eine Klärung auf nachbarschaftlicher Basis zu erreichen, nicht zum Erfolg führen, so kannst Du Dich, wenn er wieder mal einen nicht definierbaren und ruhestörenden Lärm verursacht, an die für Deinen Wohnort zuständige Polizeidienststelle wenden. Deren Telefonnummer steht im Telefonbuch, oder kann bei Deiner Gemeinde-/Stadtverwaltung erfragt werden. Die Notrufnummer 110 kannst Du auch anwählen, wenn Du aufgrund des Lärms vermuten mußt, dass der Nachbar ggfls. dringend Hilfe benötigt.

Sorgt das Verhalten des Nachbarn auch künftig für eine Störung des Hausfriedens, so ist der direkte Ansprechpartner der Vermieter, oder die Hausverwaltung. Ein Brief, in welchem das Verhalten in seiner Art und Weise und über einen längeren Zeitraum dokumentiert wurde, sollte mit einer fristgesetzten Aufforderung zur Zustands-/Verhaltensänderung verbunden sein. Sollte das nicht fruchten, sollte das Einschalten eines Rechtsanwaltes und ggfls. eine Mietminderung in Aussicht gestellt werden.

Aber ich denke mal, dass das Gespräch mit diesem Nachbar so auch seine Wirkung zeigen wird.

IdS

MrDirekt