Nach Master nach Südkorea auswandern?
Hiho, ich schließe in Kürze mein Bachelorstudium ab und hänge womöglich noch ein Master dran. Ich studiere Informatik mit der Spezialisierung richtung Visual Computing und Computergrafik. Ich kann also in jedem Multimedia-Bereich mitwirken, sei es die Spielindustrie, TV oder App-Entwicklung (im letzteren habe ich bereits viel Erfahrung vorzuweisen und super Referenzen + Arbeitszeugnisse). Da meine Freundin teils koreanische Wurzeln hat und selbst gerne nach Korea "zurück" möchte (sie ist aber auf dem Papier eine Deutsche mit deutscher Staatsbürgerschaft, also nix da Heiraten und gut is^^), überlegen wir uns, wie es in den nächsten paar Jährchen aussehen könnte mit der Auswanderung. Da ich jemand bin, der gern auf Lange Sicht vorraus plant, informiere ich mich jetzt schon ein wenig über die Chancen und das Leben in Korea. Erst nach vollendetem Studium meiner Freundin wäre eine Auswanderung möglich. Diese beginnt ihr Studium erst 2015. Zu der Zeit hätte ich dann auch einen Master absolviert und könnte beginnen nötiges an Geld anzusparen. Letztendlich würde eine Auswanderung dann erst ca. 2018/2019 funktionieren. Genug zeit um auch noch koreanisch zu lernen.
- Hier ist für mich die Frage, wie es mit Jobs und Gehältern in dem Segment aussieht, also für jemanden mit einem abgeschlossenen Studium?
- Allgemeine Arbeitsverhältnisse interessieren mich auch, hier hört man dauernd davon, dass dort 10h/tag gearbeitet wird statt wie hier 8h/tag. Ich weiß nur nicht, ob es auf alle Schichten zutrifft und die Leute nicht nur mehr arbeiten, weil sie mehr Geld brauchen?
- Es gibt außerdem immer wieder die Möglichkeit von Deutschland aus in Korea zu arbeiten. Ob sich da eine Firma finden lässt bezweifel ich nur gerade, aber ich kenne mich hier auch nicht gut aus. Ich weiß auch nicht, wo ich mich hier informieren kann und wie ein derartiges Arbeitsverhältnis mit einer Firma aussieht.
- Für mich selbst gäbe es die Möglichkeit mit selbstständig zu machen. Mein Bruder hat das selbe wie ich studiert und fährt damit ziemlich gut. Ich habe zur Zeit quasi ebenfalls eine eigene Firma, jedoch noch nicht die Zeit diese richtig zu pushen. Aber wäre es eine gute Idee mit der Firma quasi nach Korea "umzuziehen", falls ich dahin auswandern möchte?
Ich versteif mich hier nicht auf ein einziges Land. Als Alternative habe ich immer noch sehr gute Chancen nach Australien auszuwandern. Jedoch reizt mich Korea etwas mehr und im August ist ein 1-Monatiger Korea-Aufenthalt geplant.
2 Antworten
Ich kann die Frage nicht wirklich gut beantworten, gebe Dir aber zwei Tipps. Sprich mit koreanischen Informatikern. Die sprechen alle Englisch und Du nimmst am leichtesten Kontakt z. B. über die Unis in Korea auf. In Korea verwendet keine Sau Whats App, Installiert Dir den Yahoo Messenger und Du hast das richtige Werkzeug.
Einen Aufenthalt würde ich vor der Entscheidung immer machen. Wenn Deine Freundin koreanische Wurzeln hat, sollte das um so leichter fallen.
Tut mir leid. Ich kenne Korea nicht gut. Auf der Suche nach Medizinstudenten auf den Philippinen bin ich über persönliche Kontakte gegangen - habe mich halt zu den Studenten durchgefragt. Auch das hat geklappt. Viel Glück.
Hallo eric1803,
es ist schon ein mutiger Schritt nach Südkorea auswandern zu wollen, zumal dort nicht vergleichbare soziale Sicherung wie in Deutschland gibt. Aber ich versuche mal Deine Fragen zu beantworten. Ich habe selbst einige Jahre dort gelebt und verfolge aus Zeitungen und Fernsehen/Radio, was dort so passiert. Zu 1. Die Gehälter sind etwas unterhalb Deutschlands, dazu muss man wissen, dass Sozialabgaben und Steuerabgaben in Süd-Korea nicht so hoch ist wie hier auch das Leben im Alltag (Essen, Strom) ist nicht so teuer. Aber wenn man hohe Ansprüche auf Lebensqualität hat (große Wohung in Seouls besser gelegenen Wohngebieten) dann kann es schon sehr teuer werden. Welche Gehälter zu erwaten sind, hängt auch stark davon ab, für welche Firma man arbeitet. Große Konzerne wie Samsung, SK und LG zahlen schon nicht schlecht. Aber dafür rekrutieren diese Firmen auch die Besten der Besten (von sog. SKY-Universitäten - das sind die drei Top Universitäten in Südkorea oder von Eliteunis aus USA). Kleinere Firmen und Startups können da lange nicht mithalten und dementsprechend sehen die Gehälter aus. Aber das ist ja hier genauso. Wenn Du glaubst, dass da viele mittelständische Unternehmen gibt wie in Deutschland, dann irrst Du Dich. Leider gibt es in Südkorea nicht so viele mittelständische Unternehmen und daher ist es schwer bei den großen oder mittelständischen Unternehmen unterzukommen.
zu 2. Es gibt zwar vertragliche Arbeitszeiten aber Du solltest nicht den Fehler machen zu glauben, dass die alle Mitarbeiter an die Arbeitszeiten halten. Geregelte Arbeitszeit ist eher die Ausnahme. Die Mitarbeiter bleibeen "freiwillig" länger - meist solange bis der Chef arbeitet. Nicht selten lädt der Chef dann zum Abklingen zum Trinken ins Restaurant oder in sog. Norae-Bang (Karaoke-Bars) und solche Nächte können sehr lang werden. Wenn Du da nicht mitmachst, wirst Du schnell ausgegrenzt. Die arbeiten nicht deswegen so lange (und daher sind die Koreaner auch nicht so produktiv), weil sie dadurch mehr verdienen sondern weil viele traditionell verhalten und dem Vorgesetzten gegenüber ihre Loyalität damit deutlich machen wollen.
Zu 3. In Südkorea ist die Produktivität im vergleich zu den anderen OECD-Staaten ziemlich niedrig. Ein Grund habe ich oben genannt. Der andere Grund ist, dass viele zu überqualifiziert sind. Viele Koreaner haben ein Hochschulabschluß und es gibt dort einfach nicht so viele Jobs für so hochquailifizierte Leute. Abgesehen davon gilt dort ein hohes Maß an Wettbewerbsdenken bei den Leuten. Warum sollten die koreanische Firmen einen Ausländer einstellen, wenn sie einen gleichqualifizierten Koreaner finden können?
Allgemein kann ich nur sagen, dass Du ohne Beziehung sehr schwierig ist, dort einen Job zu finden. Ich würde aber bei der Suche nicht nur auf Softwarefirmen beschränken, sondern auch in anderen Bereichen ebenfalls suchen (z.B. als Bildungseinrichtung, Medienunternehmen, öffentliche Einrichtungen). Wünsche Euch trotzdem viel Glück für den weiteren Weg.
Das mit der sozialen Sicherung macht nichts. Die krieg ich fast nirgends außerhalb Deutschland. Auch in Australien gibts da große Probleme. Ich bin ohnehin mehr der Mensch, der sich selbst mit eigenem Kapital absichert.
zu 2. Das ist okay, da ich selbst ein Arbeitswütiger bin. Ich arbeite ständig länger als die anderen, weil mir die Arbeit spaß macht und bei mir auch eine Art "Stolz" oder "Ehrgefühl" existiert. Ich kann mich da sehr gut mit dem asiatischen Raum identifizieren. Ich hab mir schon fast gedacht, dass die meisten "freiwillig" länger arbeiten.
Diese Frage mit dem "Warum sollte die X Firma einen Ausländer einstellen, wenn sie einen gleichqualifizierten aus dem selben Land finden kann?" gibt es überall beim Auswandern. Auch für Australien. Ich selbst besitze einfach noch einige weitreichendere Fähigkeiten in anderen Gebieten, die sich mit der Medieninformatik sehr gut kombinieren lassen, die kein dahergelaufener Hochschulabsolvent hat. Ich bin halt auch im Privatleben sehr produktiv. Dank diesen Fähigkeiten habe ich bereits jedes Vorstellungsgespräch mit Bravur hinter mich gebracht (darunter eines für Australien, bei dem ich viel Lob bekam). Selbst bei einer Firma, die mit meinem Teilgebiet der Informatik nichts anfangen konnten, kam ich so gut an, dass sie mich trotzdem in irgendeiner Art anstellen wollten. Was das angeht bin ich relativ selbstbewusst, dass es definitiv gute Gründe gibt, warum man mich einem Koreaner vorziehen könnte. Vor allem, wenn ich bis dato die Sprache sehr gut beherrsche, was nach meinen bisherigen sprachlichen Erfahrungen keine Probleme darstellen wird. Über die 0815-Barrieren sehe ich deswegen etwas hinweg, weil diese wirklich überall existieren, wenns ums Auswandern geht.
Es scheint nur wirklich ein großes Problem mit dem Finden von Arbeit zu geben, wie ich aus deinem Text herauslesen kann. Ich habe deswegen auch irgendwo gelesen, dass es eine gute Idee sei in Korea selbstständig zu sein statt in einer Firma zu arbeiten. Hast du dazu irgendwelche Infos?
Hi, Du scheinst ja schon die richtigen Voraussetzungen mitzubringen. Positive Einstellungen und Erfahrungen im Ausland sind natürlich wichtige Faktoren und wenn Du noch relativ schnell die koreanische Sprache aneignen kannst umso besser. Vor einigen Wochen habe ich im Radio gehört, wo über einen deutschen Auswanderer in Südkorea berichtet wurde. Er hatte absolut keinen Plan und ist einfach da hingereist und wollte auch selbstständig werden. Er war sehr wirklich von dem überzeugt, was er tat. Er meinte, er wäre dabei soziale Kontakte zu knüpfen und in die Selbstständigkeit zu gehen. Ich denke, dass so oder so wichtig ist, erst am Anfang Kontakte zu den Leuten dort zu knüpfen. Vielleicht sollte man sich auch vorher über die dortigen Gesetze auseinander setzen. Leider kann ich mit konkreten Informationen in dieser Hinsicht nicht dienen.
Dass ich nicht selbst darauf gekommen bin ;) Gleich mal nach einigen suchen. Ich selbst bin auf www.interpals.net registriert. Kennst du zufällig noch weitere ähnlich guten Seiten?