Muss man, um SEPA-Mandate online einzuziehen, einen Zahlungsdienstleister bezahlen?
Ich versuche mich darüber zu informieren, wie man als Verkäufer online Zahlungen entgegen nehmen kann. Websuchen führen häufig zu Seiten von recht teuren Zahlungsdienstleistern (Braintree, PayMill, SOFORT Überweisung...). Wenn ich nur ein SEPA-Mandat einziehen möchte, brauche ich dafür bereits einen solchen Anbieter? Meine Recherche zeigt, dass ich zum Einziehen eines SEPA-Mandats eine Gläubiger ID brauche, die es über meine Bank gibt. Und eben ein SEPA-Mandat. Da finde ich aber leider kaum Informationen wie der Käufer das online erteilen kann (er oder sie kann ja schlecht unterschreiben). Da aber viele Zahlungsdienstleister SEPA anbieten, vermute ich, man kann ein solches Mandat auch online erteilen. Bedarf es dazu besonderer Vorkehrungen? Bzw. braucht man dafür bereits einen Zahlungsdienstleister?
Vielen Dank im Voraus
5 Antworten
Hallo steffi22mion,
die Gläubiger-ID beantragst du bei der deutschen Bundesbank, nicht bei deiner Hausbank - das ganze geht online.
Wenn du die Gläubiger-ID hast, ist das noch keine Zulassung zum Einzug von Lastschriften - diese kannst du nur über deine Bank dir einräumen lassen. Die Bank schaut, ob du bonitätsmäßig dafür geeignet bist - wegen möglicher Lastschriftrückgaben und räumt dir i.d.R. ein Lastschriftkontingent ein.
Die Problematik, wie sie bereits angesprochen wurde ist, es kann eine Rückgabe innerhalb von 8 Wochen erfolgen (eine spätere Rückgabe durch die Zahlstelle ist nur bei Betrug oder ähnlichem möglich - da beide Banken dem zustimmen müssen) . Gründe für eine Rückgabe: Zahler möchte dies aus irgendwelchen Gründen rückgängig machen, das Konto weist keine Deckung auf.
(Anders natürlich bei Firmenlastschriften - B2B - hier gibt es keine Rückgabemöglichkeit, nach Kontobelastung. Hierzu dürfen jedoch beide Beteiligte nicht als Privatperson auftreten).
Bezüglich den Vorkehrungen ein Mandat online zu erteilen würde ich mich an deiner Stelle an deinen Zahlungsdienstleister wenden, ob dieser spezielle Programme hat etc.
Ich persönlich würde es dir auch nicht empfehlen wegen der langen Rückgabemöglichkeit - zusätzlich bekommst du bei einer Rückgabe Gebühren aufgebrummt. Diese könnte z.B. 3 Euro pro Lastschrift sein.
Viele Grüße
Und ja, du musst deinen Zahlungsdienstleister bezahlen. Wie viel ist total unterschiedlich. Zumindest fallen aber die gewöhnlichen Kosten pro Posten/Buchung an.
Dir ist klar, dass du bei Lastschrift keine Zahlungsgarantie hast?
Wir bauen aktuell nur eine bessere Demo-Version von dem was wir machen wollen. Die Sicherheit der Zahlung wird später auch wichtig, aktuell reicht es aber aus, dass man es schnell bauen kann aber wir und nicht der Kunde den Zahlungsprozess auslöst. Deshalb hatte ich an Lastschrift gedacht.
Die einfachste Lösung wäre, ein einfaches Formular mit einer SEPA-Lastschrifterklärung anzubieten, die der Kunde per Checkbox anklickt.
Die Lastschriften die du per Formular erhältst kannst du dann "manuell" bei der Bank einreichen.
Aber: SEPA/ELV ist hochriskant. Der Kunde kann die Zahlung jederzeit wieder zurückziehen. Außerdem kannst du nicht prüfen, ob sein Konto überhaupt gedeckt ist. Ich würde mir sehr gut überlegen, ob ich Lastschrift anbiete, je nach dem was du genau anbietest. Bei Waren im Versand ist das Betrugsrisiko enorm.
Das gilt für den Widerruf über das Online-Banking bei den meisten Banken, ist aber durch Anfrage bei der Bank zumindest technisch auch länger möglich (ich meine 90 oder gar 180 Tage, bin aber nicht sicher).
Danke für Deine schnelle Antwort Katzenreiniger3. Muss man da nicht einen ganz besonders sicheren Server o.ä. anbieten, wenn der Kunde, seine Bankdaten eingibt? ud da reicht wirklich eine Checkbox als Verifizierung?
Nicht, dass ich wüsste. Wie gesagt ist aber der Sicherheitsaspekt der Zahlung für dich der viel wichtiger. Ich würde niemals Lastschrift akzeptieren!
Warum denkst Du so kompliziert? Lass doch auf Dein Bankkonto überweisen, dazu brauchst Du keinen Zahlungsdienstleister.
Wenn Du PayPal anbieten willst, ist dies auch ganz einfach, brauchst nur ein PayPal-Konto einzurichten, falls Du volljährig bist. Mehr brauchst Du nicht.
Vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Wir bieten eine Trainings-Dienstleistung an, die wir aber erst berechnen wollen, wenn sie auch fertig ist und einigermaßen erfolgreich war. Deshalb wäre unsere Wunschvorstellung: 1. Kunde autorisiert die Zahlung 2. Er nimmt das online Training wahr und es zeigt sich, ob es ihm was gebracht hat 3. Wir buchen ab
Einfach eine Rechnung dann zu schreiben geht natürlich auch, aber schön wäre, einfach abbuchen zu können.
Wenn man bei PayPal es so machen möchte, dass der Kunde die Zahlung autorisiert aber zunächst nicht abgebucht wird und vielleicht auch garnicht, dann muss man glaube ich durch ein Prüfverfahren von PayPal oder? Und die mögen das nicht besonders gern? Und man muss innerhalb von 30 Tagen abbuchen? Weißt Du das?
Nein diese Möglichkeit gibt es bei ebay nicht. Das musst Du dann mit Deinem Kunden selbst ausmachen
Eine Lastschrift einzuziehen, ist kostenlos. Man braucht dazu keinen dritten Dienstleister.
Aber aufpassen, viele Banken lehnen die Möglichkeit, selbst Lastschriften einzuziehen ab, um einem Missbrauch vorzubeugen.
Die Bank kann nicht überprüfen, ob Du berechtigt bist, von einem fremden Konto Gelder einzuziehen und auf Dein eigenes Konto buchen zu lassen. Die Bank geht damit das Risiko ein, bei einer Rücküberweisung auf dem Schaden sitzen zu bleiben (falls Dein Konto dann leer ist).
'Jederzeit' stimmt nicht ganz. Es gibt eine 8-Wochen-Frist, innerhalb derer ein Einzug widerrufen werden kann.