Mit 49 "nochmal" Umschulen
Hallo und Guten Tag aus Dorsten
Ich würde gerne einmal eine Meinung und sehr gerne einen Rat zu meiner Situation hören. Leider bin ich seit ca. 30 Monaten arbeitslos. Hierzu einmal mein Berufsleben. Hauptschule, Ausbildung Bergmechaniker, Hauer u.T., Hilfsarbeiter beim gleichen Arbeitgeber ü.T, Umschulung Informationselektroniker, wieder beim vorherigen Arbeitgeber als Elektroniker, Umschulung über den gleichen Arbeitgeber Fachinformatiker Anwendungsentwickler, neuer Arbeitgeber Serviceelektroniker für Forstmaschinen, zu wenig Reparaturen(wenns läuft dann läufts) deswegen Harvesterfahrer und bei Bedarf die anderen Maschinen warten. Danach arbeitslos. Jetzt die 30 Monate arbeitslosigkeit. Mehrere Praktika auf Zeit z.B. im Bereich Solar, Haustechnik, Fahrzeugbau, PC Bereich und andere Dinge. Aber leider immer nur Praktika. Natürlich habe ich nebenbei etliche Bewerbungen geschrieben, wobei es vorkam das ich mich bei ein und dem selben mehrere Male beworben habe (andere Stellen). Meine Bewerbungsunterlagen habe ich mit sogenannten Fachleuten geschrieben. Vorstellungsgespräche scheiterten in meinen Augen daran das ich zu lange aus dem Beruf raus bin. Dieses bezieht sich auf den Elektroniker. Den Fachinformatiker hatte ich damals mit einer drei bestanden und ich merkte schnell das ich in diesem Beruf keine Chance hatte und mir dieser auch nicht meiner Vorstellungen entsprach. Diese Umschulung machte ich auf Druck das ich bei der RAG nicht das Rentenalter erreiche. In der Zeit der Arbeitlosigkeit hatte ich auch zwei Krankenscheine die ich aber nicht gemeldet habe, da ich Angst hatte wenn jetzt ein Arbeitgeber "anklopt" darfst Du nicht sagen "Oh tut mir leid habe gerade einen Krankenschein" . Jetzt wandere ich so zusagen von einer aus meiner sicht Maßnahme des JobCenters in die Andere. Finanziell hatte ich die letzten zehn Jahre schon als "Aufstocker" gearbeitet was nicht gerade in manchen Situationen leicht war. Heute habe ich meinen GEZ Antrag auf Befreiung erhalten der ja immer so lange wie der Bewilligungsschein läuft. Nur diesmal war ein Begleitschreiben dabei der aussagt das die GEZ davon ausgeht das ich auch danach wohl keinen neuen JOB bekomme und ich deshalb schon im vorraus bis Mai 2016 befreit werde. Zur Zeit sitzte ich viel am Computer und lerne an meinem Hobby einen kleinen Mini PC programmiere und bastele an Schaltungen. Zudem Baue ich Pferdeställe aus Pappelholz für meine Enkeltochter. Jetzt nach dem langen Text meine Frage: Welchen weg kann ich noch einschlagen?. Am 23.03.2015 habe ich einen Termin bei meinem Fallmanager. Dort kann ich Ihm wieder meine letzten Absagen und Bewerbungen vorlegen. Ich habe mich auch einfach so mal auf Ausbildungen beworben aber natürlich ohne Erfolg. Und da ich des öfteren im Netz schon das Thema "Umschulung auch über 50" gelesen habe ärgere ich mich das ich jetzt schon wieder über 2 Jahre arbeitslos bin und nichts erreicht habe. Gibt es für mich noch Hoffnung?
Gruß aus Dorsten Msdeljlh
12 Antworten
Hmm, Hoffnung gibt es für dich natürlich, fragt sich nur auf was. Bestimmt nicht auf eine gut bezahlte Arbeit, die deiner Qualifikation und Erfahrung - ich bin beeindruckt - entspricht, ob nun mit oder ohne zusätzliche Ausbildung.
Für dich geht es jetzt darum, Arbeit, Beschäftigung und meinetwegen auch Ausbildung zu finden, die dich ausfüllt. Obwohl du noch keine 50 bist, ist deine Karriere nach zweieinhalb Jahren jobcenter mehr oder weniger gelaufen.
Das jobcenter hat andere Interessen als du. Zuerst sind die zu einem oft sinnfreien Aktionismus verpflichtet. Die müssen irgendetwas mit dir anstellen. Ihr Hauptziel ist es, dich in eine sozialversicherungspflichtige Anstellung zu vermitteln. Was das ist, ob es dir gut tut, wie viel du dabei verdienst, ist denen völlig egal.
Deine Interessen: Du willst dich nützlich machen und ein ausgefülltes Leben haben. Das geht eben auch über Basteln mit dem Enkelkind, Übernahme kleiner Aufträge, du kannst ja unglaublich viel, kleinen aber qualifizierten Jobs... Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten abseits der sozialversicherungspflichtigen Arbeit.
Also gibt es einen Konflikt zwischen dem, was das jobcenter will und deinen eigenen Interessen. Das sollte dir klar sein, wenn du wieder zu deinem 'Fallmanager' gehst. Aber nur die Ruhe, dem gegenüber sitzt du am längeren Hebel. Diese jobcenter-Leute können einem durchaus manchmal interessante und gute jobs, Ausbildungen usw. vermitteln, an die du allein nicht mehr rankommst. Nur leider kann das lange dauern und das meiste, was sie so vorschlagen, ist der letzte Quatsch.
Beispiele, wie es gut laufen kann: Einer meiner Freunde hat mit 50 noch eine vom jobcenter finanzierte Ausbildung abgeschlossen und natürlich keine gute Stelle danach im Beruf gefunden. Über einen 1-Euro-Job ist er aber nun Ausbilder in dem Beruf in einer Einrichtung für sozial benachteiligte Jugendliche. Geld bekommt er dafür nicht, er bezieht weiter Hartz4, aber er muss sich nicht mehr bewerben und hat keinerlei Stress mehr mit dem Amt. Es geht ihm gut. Die Arbeit ist ihm sehr wichtig.
Bei mir ist es ähnlich. Auch ich betreue Problemjugendliche, bekomme kaum Geld dafür, muss mich aber nicht mehr bewerben. Dafür habe ich Zeit, meinen eigenen Interessen nachzugehen, Interessen, die nicht direkt Geld in die Kasse spülen, mir aber Anerkennung bringen (und vielleicht mal ne Kiste Bier;-). Es geht mir gut soweit.
Wir sind älter als du, mein Kumpel Mitte 50, ich gehe auf die 60 zu. Also gibt es auch für dich Hoffnung. Nur Mut! Behalte deine Interessen im Auge und lass dir keinen Blödsinn aufdrücken! Geduld brauchst du und du musst wissen, was du willst und was du nicht willst.
Hallo!
Zunächst einmal: Wie frustrierend!
Es macht mich immer ganz sprachlos wenn es heißt, es gäbe keine qualifizierten Arbeitskräfte in Deutschland, wenn es so viele ehrgeizige, arbeitswillige ältere Menschen gibt, die evtl. "zu lange aus dem Beruf sind", aber dafür eine andere sehr wichtige "Softskills" zu bieten haben. Zählt das denn gar nichts mehr? seufz
Ich finde es toll, dass Du nie aufgegeben hast, Dich in irgendeiner Form weiterzubilden und das alleine solltest Du Dir auch mal bewusst machen (also von wegen "nichts erreicht" :-) ). Andere in Deiner Lage liegen den ganzen Tag auf der Couch. Die Bereitschaft, auch Arbeiten bzw. Praktika in Berufen zu machen, die einem fremd / neu / nicht liegen, ist etwas, dass den Menschen so oft fehlt.
Zu deiner Frage: Ich denke, dass es für Dich auf jeden Fall noch "Hoffnung" gibt! Hast Du Dich einmal gezielt auf Jobbörsen 50+ umgesehen? Da gibt es immer mal wieder tolle Angebote. Hier achten die Arbeitgeber eher auf das, was die Bewerber neben ihren beruflichen Kenntnissen mitbringen - langjährige Erfahrung (nicht zwangsläufig aufs Berufsleben bezogen), Menschenkenntnis und soziale Kompetenzen. Das sind die Eigenschaften, die einen guten Arbeitnehmer ausmachen. Lernen kann man alles - wenn man jedoch einfach nicht die Softskills hat, d.h. z.B. kein Antrieb / kein Engagement, dann nützt man dem Arbeitgeber auch nichts.
Deswegen: Nie aufgeben! Es wird irgendwann (auch wenns doof klingt) ganz sicher belohnt!
(Ich hab mal gegoogelt und bin über folgende Seite gestolpert: Vielleicht hast Du die auch schon gefunden. Sicherheitshalber poste ich sie mal:
http://www.jobnetzwerk-50plus.de/ )
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg! Bleib am Ball :)
Hallo Forum
Na, schaut mal aufs Datum ein Jahr her. Ich gebe euch heute mal einen Zwischenstand. Ich habe mich im Juli 2015 für ein Bewerbungstraining angemeldet welches über 3 Monate ging. In diesen 3 Monaten 122 Bewerbungen geschrieben. Dann Anfang Oktober bei Stadt eine Saisonstelle als Gärtner für sechs Wochen begonnen und das ohne dafür eine Bewerbung geschrieben zu haben. Diese hörte im Dezember auf und fängt im April wieder an.
Als erste, Kollegen (bisher) freundlich, Lohn der beste in den letzten 10 Jahren und wieder eine andere Art der Arbeit. Also es hört nie auf.
Zudem hat man mir Hoffnung gemacht fest eingestellt zu werden.
Nach einem Jahr nochmals vielen Dank für die freundliche Unterstützung.
Gruß aus Dorsten
Herbert
Wo ein Wille ist ist auch ein Weg oder? Allerdings sollten sie sich im Klaren darüber sein in welchem Bereich die Umschulung erfolgen sollte. Es gibt durchaus Menschen die mit 50 zum Beispiel noch anfangen zu studieren oder eine Umschulung vornehmen. Sie hören sich so an als, würde Ihnen körperliche Arbeit nichts ausmachen. Wenn sie wirklich arbeiten wollen dann müssen sie ihren Willen nur in eine Bewerbung packen und ein Unternehmen davon überzeugen, warum sie der richtige für den Beruf sind und bei einem Vorstellungsgespräch immer den Worstcase durchgehen. Dabei kann Ihnen das Jobcenter ebenfalls helfen wenn sie mit dem Ansprechpartner ihre Befürchtungen durchgehen.
Es gibt immer wieder leute die eine umschulung machen die auch schon über 50 sind Außerdem gibt es ab 50 auch die maßnahme 50+ Wo einiege arbeitgeber Gerne leute in diesem alter einstellen.Um eine umschulung bekommen zu können mußt du erstmal deinen fallmanager überzeugen danach kann es sein das man mal wieder Einen sogenanten Psychologischen eignugstest machen muß Üngefäh der test der schon vor 30 jahren gemacht wurde.Nur wird diese umschulung wahrscheinlich bei einem Bildungsträger Laufen zb wen du unter berufsnet von der webseite des arbeitsamtes nachschaust kanst du dort anbieter finden und auch den vermutlichne begin der nächsten umschulung.Auch wen man krank ist und sich keinen Schein holt darf man sich bewerbe habe das sogar schon auf Krüken gemacht und trotzdem hat es gut geklappt Arbeitsbegin war aber erst 2 monate später.
zb MAcht manchmal eine Kreishandwerkschaft oder eine kammer selber eine umschulung und dort ist dan auch das alter egal und hat auch einiege vorteile da dort die prüfungen schon immer durchgeführt worden sind Was schwierig dabei sein kann auch bei bildungsträgern ist das man praktikas bei den firmen macht.Leider ist oft auch schon das Alter ein Problem bei Arbeitgebern