Mietminderung bei nicht ausreichender Stromversorgung?
Hallo,
ich wohne in einer Mietwohnung. Sobald ich mein PC Netzteil anstecke fliegt immer die Sicherung.
Letztens war erst ein Elektriker da, weil ein paar Steckdosen defekt waren. Diese Steckdosen waren defekt, weil hinter der Wand die Leitungen anscheinend durchgebrannt sind. Bei der Reparatur ist ihm aufgefallen, dass in meiner Wohnung so ziemlich alles über einen Stromkreis läuft. D.h. dass die Leitungen sehr leicht überlastet sind, wenn man viele elektrische Geräte ansteckt.
Nun meine Frage: Habe ich ein Recht darauf, dass der Vermieter mir die Leitungen modernisiert bzw. erneuert? Ich habe im BGH Urteil vom 26. Juli 2004 Az: VIII ZR 281/03 gelesen, dass ein gewisser Mindeststandard gegeben sein muss.
"...die Stromversorgung der Wohnung so zu verändern, daß neben dem Betrieb eines Großverbrauchers wie Wasch- oder Geschirrspülmaschine ein gleichzeitiger weiterer Stromverbrauch möglich ist."
In meinem Fall ist es so, dass ich gerade nur meinen Kühlschrank im Betrieb habe. Ansonsten ist alles aus oder ausgesteckt. Sobald ich aber mein PC Netzteil anstecke fliegt die Sicherung aber trotzdem. Es ist ein relativ leistungsstarkes Netzteil mit 600W. Außerdem mache ich mir ein bisschen Sorgen darum, dass irgendwann die Wohnung brennen könnte wegen den sehr leicht überforderten Leitungen.
7 Antworten
wenn, dann nur im recht geringen ausmaß.
das Problem ist, dass "funktioniert" was die belastbarkeit der installation angeht, leider nicht ausreichend definiert ist. so lange für alle leistungstarken, meist auch ortsunveränderlichen geräte wie:
- waschmaschine
- Wäschetrockner
- einbaubackofen
- Kochfeld / ofen oder herd
- Untettischwarmwassergerät
seperat abgesichert sind, wirst du mehr oder weniger mit der sitaution leben müssen, die chancen, dass du vor gericht und dahin wird es im falle einer mietminderung zu 90% gehen, eher unwahrscheinlich recht bekommst. und dann gehen wir mal davon aus, die bude kostet 400 € kalt, dann wäre das eine monatliche erspanis bei 10% mietminderung von gerade mal 40 € rechne mal eher mit 5.
davon hast du das Problem aber immernoch nicht gelöst. und glaube mir, wenn die elektriker anrücken, um das alles zu überarbeiten, dann willst du garnicht in der bude sein... da wird ALLES eingesuat. und du kannst die ganze bude noch mal von vorne renovieren....
mein persönlicher ratschlag: rede mal mit dem vermieter, ob er bereit ist, die veralteten H 16 sicherungen gegen B 16 tauschen zu lassen. da wäre dann schon mal ein wenig geholfen, was die anlaufströme angeht. an sonsten ist zu empfehlen, dass du einen sogenannten einschaltstrombegrenzer für deinen pc kaufst.
lg, Anna
Mensch Leute, denkt doch mal an den Einschaltstrom (oder auch möglich hier: Ladestrom) des (Schalt-)Netzteils, dass ja recht leistungsfähig sein soll. Wenn es ein Schaltnetzteil ist, ist das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die alleinige Ursache!
Da hilft nur eine träge Absicherung wie bei einer Schmelzsicherung früher. Für derartige Geräte wurden andere Sicherungsklassen mit trägerer Auslösung des magnetischen Schutzes entwickelt, die in Haushalten nicht allgemein zulässig und erst Recht nicht üblich sind.
Es gibt käuflich Einschaltstrombegrenzer, damit muss es gehen. Das gleiche Problem dürfte bei manchen Staubsaugern oder Elektrowerkzeugen ohne Anlaufstromschutz auch existieren. Das selbst hat noch nichts mit einer fehlerhaften Installation zu tun.
Die Schilderung der Mängel dagegen . ...sehr bedenklich!!!
Um eine Leitungsüberlastung zu verhindern: die Installation, die fest vorhanden ist, muss sicher sein! Ist sie es NICHT, besteht Reparatur-Zwang!
Aber niemals unterdimensionierte Verteiler verwenden oder die Anschlusswerte überschreiten. Eine Sicherung lässt immerhin eine geraume Zeit eine moderate Überlast zu. bevor sie abschaltet - da können Leitungen durchaus sich stark erwärmen.
Wer ruhig schlafen will und etwas Geld hat:
Neben dem Fehlerstromschutzschalter einen Lichtbogenschutzschalter einbauen lassen! Der erkennt nämlich "Wackelkontakte" durch nicht richtig angezogene Schraubkontakte oder defekte Kabel - und schaltet bei dortigen Lichtbögen auch wirkungsvoll ab - weit unterhalb des Nennstroms, bevor etwas "heiß" wird durch derartige Wackelkontakte. Dieser "Brandschutz" ist daher im öffentlichen Bereich neuerdings als sogenannter Brandschutzschalter (=Lichtbogenschutzschalter) vorgeschrieben.
Generell hat der Vermieter dafür Sorge zu Tragen, dass Hauhaltsübliche Gegenstände wie Kühlschrank, Staubsauger, etc. im Parallelbetrieb genutzt werden können. Einkreisstromanlagen wie sie noch in Altbauten existieren muss gegenüber des Vermieters als Mängelrüge angezeigt werden, da ein ständiger Überlaststrom vorherrscht. Somit ist angemessenes Wohnen nicht möglich und rechtfertigt eine Mietminderung.
Also den Vermieter um Abschaffung des Mangels ansprechen.
Vermutlich hat das Netzteil eine Macke. Deshalb kommt die Sicherung.
Ein Netzteil mit 600W Leistung? Erscheint mir höchst unwahrscheinlich für einen PC. Hat da mal jemand dran rumgemacht?
im Altbau kaum realisierbar, du kanntest den Umstand
wie sieht denn dein Sicherungskasten aus, das lässt auf das Alter schliessen
Als Laie durch einen Blick in den Sicherungskasten auf die Belastbarkeit der Stromleitungen zu schliessen halte ich für unmöglich.
Im Sicherungskasten sind H16 Sicherungen verbaut mit Kippschalter.