MetallRente der Allianz kündigen?

4 Antworten

Hallo Madmullet,

also die Versicherung berücksichtigt lediglich seine eigenen Kosten etc.

Unter Umständen wird noch ein Stornoabzug wegen frühzeitiger Kündigung abgezogen, der laut aktueller BGH-Rechtssprechung jedoch durchaus auch angezweifelt werden darf, da sie meist zu hoch sind.

Steuern sind nicht berücksichtigt, ist auch gar nicht möglich, da die Versicherung ja dann deinen Steuersatz kennen müsste.

Dein Arbeitgeber wird kein großes Interesse an einer Kündigung haben, da aufgrund der Abschlusskosten in dem Vertrag zwischen eingezahlten Beiträgen und Rückkaufswert auch ein Haftungsrisiko beim Arbeitgeber auslösen kann.

Wenn Du privat vorsorgst, fehlen Dir zwar die Sozialversicherungs- und Steuerersparnis auf der einen Seite. Auf der anderen Seite kannst Du, wenn Du eher eine Anlage in Fonds präferierst durch den Verzicht auf Garantien auch sehr viel Kosten sparen.

Die meisten unterschätzen den Block den einen Garantien kosten doch erheblich, da es sich hierbei eher um Oportunitätskosten (sprich entgangene Renditen) handelt.

Ob eine reine Fondsanlage oder eine Fondsgebundene Versicherung mehr Sinn macht, hängt von der Wechselhäufigkeit Deiner Fonds, Deiner Steuersituation ab und davon, ob das Geld später mal vererbt werden soll.

Eine reine Fondsanlage in passive Investments (sogenannte ETF) ohne Fondswechsel können Versicherungen in fast alen Modellen schlagen. Einzige Alternative wäre eine Nettopolice (ohne Abschlusskosten mit niedrigen Verwaltungskosten), die durch einen Steuerstundungseffekt die zusätzlichen Verwaltungskosten kompensieren können. Bei den normalen Fondsgebundenen Versicherungen mit Abschlusskosten und Verwaltungskosten ist es fast nicht möglich ein Modell zu finden in dem die reine Fondsanlage schlechter abschneidet.

Zurück zu Deiner Metallrente:

Du hast in dem Vertrag sämtliche Abschlusskosten bezahlt und wenn Du 2006 abgeschlossen hast, dann ist Dein Garantiezins bei 2,75% und somit kann Deine Ablaufleistung nicht stärker absinken, als das was Dir jetzt in Aussicht gestellt wird.

Bei der Betrachtung der Anlage solltest Du demnach die Gesellschaft anschreiben. Fragen was eine Hochrechnung ergeben würde, wenn Du den Vertrag beitragsfrei stellen würdest und dann schauen wie sich die beiden Leistungen zueinander verhalten.

Beachte aber bitte bei Deiner Betrachtung, dass Du selbst gar nicht 700 € jährlich eingezahlt hast. Du müsstest also erst schaue wieviel Dich die 700 € nach Steuern- und Sozialabgabenersparnis tatsächlich gekostet haben, um dann das Ergebnis mit Deinem Nettoaufwand zu vergleichen.

Worauf möchte ich hinaus?

Sicherlich ist Deine Form der betrieblichen Altersversorgung (bAV) nicht die günstigste, aber Dein Nettoaufwand ist - da bin ich fast sicher, auch ohne Deine Situation konkret zu kennen - sicher geringer als 5.000 €.

Ich würde mich mit einem Spezialisten für Vorsorge bzw. Finanzplanung zusammensetzen und dann eine komplette Planung machen und überlegen, ob die bAV nicht einen akzeptablen Baustein im Gesamtkonzept abbilden kann.

Achte dabei aber darauf, dass Du einen Berater suchst, der eher ein Honorar oder eine Gebühr nimmt als jemanden der alles kostenlos macht und Dir am Ende wieder ein Provisionsprodukt anrät. Bei Vorsorge ist es wichtiger, als in allen anderen Bereichen, dass die Lösungen kostengünstig sind und die Beratung frei von wirtschaftlichen Eigenintressen des Beraters.

Ich finde den Gedanken in Fonds zu gehen sehr sehr gut, würde Dir aber zu einer passiven Anlage raten (dazu hast Du nichts geschrieben, ob Du aktiv oder passiv handeln möchtest). Ich bin nur nicht sicher, ob die bAV so schlecht ist, wie sie sich für Dich anfühlt, aber dafür muss man direkt in den Vertrag und Deine Situation reinschauen. Nicht unbedingt ein Forumsthema in dem Detailgrad ;)

Ich wünsche Dir viel Erfolg und wenn Du Fragen hast, gibt es ja auch die Kommentarfunktion :)

Gruß Volker

Madmullet 
Beitragsersteller
 15.07.2016, 10:26

Meinem "unabhängigen Berater" habe ich eine Email geschrieben. Für mich stellt sich eigentlich nur noch die Frage wie ich aus dem Vertrag raus komme bzw wieviel lasse ich liegen.

Da ich bereits eine Riesterrente auf Fondsbasis besitze, möchte ich das evtl noch erweitern. Zudem besitze ich noch VWL in Fonds und einen anderen Sparfonds. 

Der deutsche mag ja lieber Festverzinstes, ich für meinen Teil mag aber das Risiko und die damit verbundenen Dividenden.Ich habe mir bereits ein eigenes Depot eröffnet und etwas Spielgeld eingesetzt. 

Danke für deine Antwort!

Hallo,

ein in 2007 abgeschlossener Garantiezinssatz kann nicht sinken, aber die Überschußbeteiligung.

In den ersten 5 Jahren werden die Vertriebs-und Abschlußkosten noch abgezogen, deshalb kann der Rückkaufswert (bitte auf aktuelle postalischen Informationen, die jährlich kommen, achten)

Entsprechend deiner hier nachträglich genannten Anlagestrategie fragt man sich natürlich, warum du kein Fondprodukt abgeschlossen hast.

Kündigung nicht mehr möglich, bei einer Kündigung wird der Vertrag beitragsfrei gestellt.

Die Kündigung muss bei Arbeitgeber beantragt werden, da der Versicherungsnehmer ist.

Beste Grüße

Dickie59

Madmullet 
Beitragsersteller
 17.07.2016, 17:27

Bei der Metallrente ist der Zinssatz bekannt, bei Fonds unbekannt.
Eine Immobilie besitze ich, so dass ich im Alter keine Miete zahlen muss.

Dickie59  17.07.2016, 19:58
@Madmullet

Bei einer Fondsrente sind die eingezahlten Beiträge garantiert, das heisst im Versicherungsschein steht eine garantierte Rente. Du hattest nicht mitgeteilt welches Produkt du abegschlossen hast.

Bei der Vermögensberatung wird bei abgezahlten Immobilien (erst dann) 50% der ortsüblichen Kaltmiete als Altersvorsorge angerechnet. Man kann davon ausgeehn, das die Nebenkosten (Strom, Wasser, Abwasser, Müll, Gas, Heizöl, fossile Brennstoffe) weiterhin steigen. Für den Mieter ist das die "2. Miete". Also die hast du auch noch.

Die VWL hätte ich steuerfrei in die Metallrente einfleissen lassen, da du die jetzt als Bruttozuschlag zum Gehalt voll versteuern musst. Dadurch zahlst du drauf, ein Vergleich der erzielten Werte (bei gleichen Beitrag gerechnet) hätte für die baV gesprochen.

Madmullet 
Beitragsersteller
 17.07.2016, 13:42

Es scheint tatsächlich sehr unattraktiv zu sein, den zu Kündigen. Mein Arbeitgeber zahlt jährlich noch 90€ zu bei. Außerdem sträubt mein Arbeitgeber sich sehr dagegen.

Ich besitze einen Riesterfond der als meine hauptsächliche Vorsorge gilt.
Bei der Metallrente hatte man keine Wahl wie es angelegt werden soll.

Still legen lassen oder weiter einzahlen?

Dickie59  17.07.2016, 16:11
@Madmullet

Hallo,

es empfiehlt sich einfach mal, das du deine Versorgungswege gegenüber stellst, dass heisst, welche Leistungen bekommst du nach Steuer in der Leistungspahse zurück / welche Vorteile hast du in der Einzahlungsphase bzw. was bekommen die Hinterbliebenen im Todesfall. Es scheint mir, das dir das nicht bekannt ist.

Dann stellst du Optionen fest, wo das eine oder das andere für deine Interessenlage Vor- oder nachteile hat. Dann gilt es die Entscheidung zu treffen.

Ich mache das mit einem entsprechenden Programm, welches alle Vorsorgemöglichkeiten (gesetzliche Altersrente, Vermietung und Verpachtung, Aktien, Sparpläne, Riester, BaV, private Rente, Pensionen usw.)  gegenüberstellt.

Beste Grüße

Dickie59

Ich würde nicht kündigen, sondern erst einmal stilllegen. Da legst du erst mal nicht drauf, sondern kannst in aller Ruhe abwarten.

Madmullet 
Beitragsersteller
 15.07.2016, 08:42

Da hast du absolut recht.

Madmullet 
Beitragsersteller
 15.07.2016, 06:28

Ich möchte eigentlich ungerne abwarten. Ich sehe meine Finanzielle Zukunft und Anlage eher in Fonds.
Zwar Risikoreicher aber über die Zeit gesehen profitabler.

grisu2101  15.07.2016, 06:31
@Madmullet

Risikoreicher aber über die Zeit profitabler ? Ja, wenn es funktioniert....
und der Anbieter nimmt sich auch seinen Teil, genau so wie bei Deinem jetzigen Vertrag. Bitte das mit einplanen.... Und noch etwas: Die Anbieter rechnen beim Angebot gerne mal mit utopischen Zahlen, wie z.B. "Das kommt raus wenn der Fonds 12 % macht...." usw, da muss man schön auf dem Teppich bleiben, also ein Wundermittel sind Fonds auch nicht!

Was da noch abgezogen wird weiss ich leider nicht, meines Wissens nach ist der Rückkaufswert die Summe, welche man wieder bekommt. Die Versicherungsgesellschaft muss Dich da aber beraten.

Aber es ist schon hart, dass man von 6300 nach 9 Jahren nur ca. 5000 trotz Verzinsung wiederbekommt, da kann man nur mit dem Kopf schütteln....

Madmullet 
Beitragsersteller
 15.07.2016, 08:52

Mein Arbeitgeber sagt er wird diesen Vertrag nicht auflösen.
Da er Jährlich 90€ dazu beigesteuert hat und eine Fürsorgepflicht, hält er die Kündigungswahrscheinlichkeit für sehr gering.

grisu2101  15.07.2016, 14:46
@Madmullet

Wenn Du Vertragspartner bist kannst Du ihn auch kündigen, das wäre mir neu, dass der Arbeitgeber einen Einfluss darauf hat...

Madmullet 
Beitragsersteller
 15.07.2016, 06:31

Da haben viele dran verdient, nur ich nicht.

grisu2101  15.07.2016, 06:32
@Madmullet

Ja, das ist leider sehr oft so ! Da weiss man echt was man von solchen Verträgen zu halten hat...

Dickie59  17.07.2016, 19:53
@Madmullet

jeder verdient daran, wenn er etwas verkauft, auch Check24 die jetzt höchstrichterlich gezwungen worden sind, ihre Provisionen offenzulegen und mitzuteilen, das sie nicht alle im Angebot haben, da es Gesellschaften gibt, die da nicht mitmachen. Auch auf Sportklamotten sind 100-150% Gewinnspanne gegenüber dem Einkaufspreis. Wenn da um 30-50% reduziert wird, verdient der Händler immer noch.

Bei der BaV sind die Rückkaufswerte erheblich gestiegen, eggenüber einer Zeit vor 2007.

grisu2101  17.07.2016, 20:33
@Dickie59

ok, interessant... danke für den Hinweis.