Mein Vermieter möchte ein aufhebungsvertrag in 6 Monaten sollen wir raus sein?

6 Antworten

Habt ihr mal mit den anderen Parteien aus dem Haus gesprochen?

Wenn soll er alle Infos auf den Tisch packen, auch was den Aufhebungsvertrag angeht.

Vllt würde ich wenn geschlossen mal mit einem Anwalt sprechen...die Beratungsgebühr wäre es mir wert.

matthes79 
Beitragsersteller
 31.10.2016, 10:20

Vielen Dank für die Mega schnellen Antworten 👌🏽👍🏼

matthes79 
Beitragsersteller
 31.10.2016, 10:08

Ja wir wollen  uns mal alle zusammen setzen.  Weil keiner mag hier gerne raus  danke dir  ich glaub ein Anwalt wäre echt nicht schlecht.

Kasumix  31.10.2016, 10:16
@matthes79

Gut, zusammen...das spart nerven ;)

So etwas kann sich durchaus lange hinziehen und einem psychisch etwas arg fertig machen...

Anwälte haben zumindest etwas in der Hand und argumentieren auch gegenüber dem Eigentümer mit Stichhaltigkeit . Das ist immer besser, als emotional dagegen anzugehen.

Ich drück euch die Daumen ;)

Nein, natürlich kann er euch nicht kündigen! Für einen Aufhebungsvertrag sollte er dir mindestens 5000€ bieten. Schlag ihn das vor.

Hallo,

juristisch kann ich jetzt leider keine Antwort geben. Das müssen andere machen.

Ein persönlicher Gedanke moralischer Natur:

Der Eigentümer ist sicherlich kein Monster. Klar, will er sein Geld vermehren und somit für sein Alter und ggfs. seine Kinder vorsorgen. Das möchte ja jeder. Deswegen findet er wohl Abriss und Neubau für die perfekte Lösung.

Seine Pläne sind brutal für dich da Du jetzt was Neues suchen musst, aber es ist sein Eigentum und es ist nur fair, ihm das Recht zu lassen, damit zu machen, was er möchte.

Andere Menschen kaufen sich für ihr Geld einen Porsche und rasen auf der Autobahn rum. Immerhin baut der Eigentümer Wohnungen - auch wenn sie teurer sind als die jetzigen.

Ich bin kein Vermieter, und nicht zwangsläufig auf der Seite der Vermieter. Aber es ist auch nicht die Aufgabe der Vermieter, mit ihrem Erspartem anderen Menschen ein angenehmes Leben zu machen.

Ich würde mir die unangenehme Arbeit machen, etwas Neues zu suchen und das ganze fair abzuwickeln, frei nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken ....

pharao1961  31.10.2016, 11:04

"Aber es ist auch nicht die Aufgabe der Vermieter, mit ihrem Erspartem anderen Menschen ein angenehmes Leben zu machen."

Genau so ist es!

klausbaerbel  31.10.2016, 10:21

Eigentum verpflichtet.

Was im Moment in Ballungszentren, und zunehmend auch in attraktiven Kleinstädten, abgeht hat mit Moral nun wirklich gar nichts zu tun.

Das ist brutale Gentrifizierung.

AlexausBue  31.10.2016, 10:34
@klausbaerbel

Eigentum verpflichtet - Stimmt.

Wozu verpflichtet es ...? Schwer zu sagen.

Sicherlich nicht dazu, als einziger und/oder erster unter vielen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe ein angenehmes Leben zu ermöglichen.

Ich finde es auch krass und nicht gut, was derzeit auf dem Wohnungsmarkt entsteht. Es ist die Aufgabe der Politik, etwas zu unternehmen und nicht die eines einzelnen Eigentümers.

Wenn ich morgen 20.000€ erbe, anlegen will und 2 legale Optionen mit dem gleichen Risiko bekomme: Option A gibt nach 10 Jahren 25.000€ und Option B gibt nach 10 Jahren 50.000€, dann nehme ich Option B. Jeder andere auch. Genauso hat es der Eigentümer gemacht.

klausbaerbel  31.10.2016, 14:13
@AlexausBue

Da hast du, rechtlich betrachtet, absolut recht. Mich stört nur, dass du das als Gedanken "moralischer Natur" deklarierst.

Du nimmst also Option B solange diese legal ist? Auch wenn es z.B. um Kriegswaffenforschung oder Kinderarbeit (in manchen Ländern völlig legal) geht?

Wie sieht es aus, wenn Option A dagegen in saubere Energie oder ein Heilmittel gegen Krebs investiert?

Wenn du jetzt sagst, mir egal, Hauptsache ich kriege maximale Rendite, dann nimm bitte das Wort Moral nie wieder in den Mund.

Politik kann nur auf Missstände reagieren. Würde keiner klauen bräuchte die Politik keinen Diebstahlsparagraphen verabschieden. Wenn sich die Eigentümer von Immobilien alle anständig und fair verhalten würden bräuchte die Politik keine Mietpreisbremse.

Die Politik könnte auch hergehen und sagen wir verstaatlichen den städtischen Wohnraum. Wäre rechtlich auf Basis unseres Grundgesetzes möglich. Das wäre dann Ergebnis und gerechter Lohn der Gier vieler unmoralisch handelnder Vermieter.

Natürlich ist der Eigentümer nicht verpflichtet für ein angenehmes Leben der Mieter zu sorgen. Aber er bekommt gutes Geld für seine Wohnungen, allein es ist ihm, ob der aktuellen Umstände, nicht mehr genug. Eine moralische Todsünde hat er also schonmal selbst auf dem Kerbholz.

Wozu Eigentum verpflichtet ist unter folgendem Link nachzulesen:

http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art\_14.html

Gar nicht so schwer zu sagen.

Also, Moral abgehakt? Gut!

Dann kommen wir zum Recht:

Wir haben einen gültigen Vertrag der nun, nach über zwei Jahren, der einen Partei nicht mehr gut genug erscheint. Nun kann dieser Vertrag, unter bestimmten Umständen, gekündigt werden, wogegen wiederum die andere Partei mit rechtlichen Mitteln vorgehen kann.

Pacta sunt servanda! Verträge sind einzuhalten.

Daher ist es rechtlich geboten und auch moralisch völlig in Ordnung in einem solchen Fall alle zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen um möglichst lange in der Wohnung bleiben zu können....und das kann sehr lange sein. Die (Miet-)Wohnung steht, aus gutem Grund, unter besonderem Schutz.

Zumal der Mieter hier, mit Frau und Kleinkind, nicht nur für sich streitet sondern für weitere Menschen für die er Verantwortung übernommen hat. (OK... das ist jetzt doch nochmal Moral) Ich würde sagen, der junge Familienvater hat die moralische Verpflichtung das Heim seiner Familie möglichst lange gegen die rein pekuniären Interessen des Eigentümers zu verteidigen.

Welcher linke Spinner schreibt hier?

Ich habe 2007 eine Wohnung in S.-Vaihingen geerbt in welcher eine Witwe wohnt. 2007 hat diese Frau schon länger in dieser Wohnung gelebt als ich auf der Welt bin. Ich könnte die Wohnung heute für das doppelte vermieten. Dann hätte ich 350,- EUR mehr im Monat. Ich müsste nur eine alte Frau aus ihrer vertrauten Umgebung klagen.

Nach Ihrer Meinung moralisch völlig in Ordnung?

AlexausBue  01.11.2016, 09:15
@klausbaerbel

Du nimmst also Option B solange diese legal ist? Auch wenn es z.B. um Kriegswaffenforschung oder Kinderarbeit (in manchen Ländern völlig legal) geht?
Wie sieht es aus, wenn Option A dagegen in saubere Energie oder ein Heilmittel gegen Krebs investiert?

OK, das Beispiel ist jetzt extrem weit her geholt...

Du hast mit deinem Kommentar durchaus recht und ihn gut erklärt.

Ich meine nur - und das war auch mein erstes Statement - man sollte das nicht in einen Streit ausarten lassen. Leben und Leben lassen.

Vielleicht war "Moral" in diesem Kontext nicht das passende Wort und vielleicht hinkte mein Geldanlagenbeispiel etwas. Aber dennoch ist meine Ursprungsmeinung die Gleiche:

Es gibt ein Kündigungsrecht für beide Seiten (warum ist man immer sauer, wenn es der Vermieter nutzt???) und die Gründe dafür sollten keine Rolle spielen.

matthes79 
Beitragsersteller
 31.10.2016, 10:18

Ja wir wollen ja auch fair alles abwickeln  es ist einfach sehr schwer.  Mit dem möglichen an Geld eine vergleichbare Wohnung zu finden  wobei ja hier eig. Alles in top Zustand ist

Meine Frage ist nun: warum möchte er einen aufhebungsvertrag   Kann er uns nicht einfach fristgerecht kündigen ?

Weil er für eine Kündigung einen rechtlich zulässigen Grund braucht, der offenbar nicht vorhanden ist. Eine sog. Verwertungskündigung ist i. d. R. äußerst schwer durchzusetzen.

Und wenn aufhebungsvertrag  mit wieviel kann ich rechnen ?

Verhandlungssache und -geschick.

Oder muss er uns eine Vergleichs Wohnung anbieten ?

Das muß er nach meinem Wissen nur bei Eigenbedarfskündigung wenn er eine gleichwertige Wohnung zur Verfügung hat.

Muss ich raus oder kann ich dagegen angehen. 

Ganz einfach den Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben.

Wieso vergibt das Bauamt ein ok. Wenn die das Haus nicht besichtigt haben 

Das wissen allein das Bauamt und der Vermieter;-)

matthes79 
Beitragsersteller
 31.10.2016, 10:23

Ja da hast recht.  Tausend dank für die Antworten. Wenns was neues gibt Berichte ich gerne 👍🏼👌🏽

Geh zum Mieterbund und lasse dich da beraten.

Unterschreibe NICHTS solange du dich nicht hast beraten lassen.

Der Vermieter kann fristgerecht kündigen und du kannst dann gegen die Kündigung vorgehen. Kein Richter schmeisst dich mit Frau und Kleinkind auf die Straße. Sowas kann Jahre dauern.

Den Stress will er nicht, deshalb kommt er mit dem Aufhebungsvertrag.

Wichtig deshalb: Beraten lassen. Pauschale Auskünfte im Internet können die grobe Richtung zeigen, aber rechtlich wird immer der Einzelfall geprüft.

Also nochmal:

Unterschreibe auf keinen Fall irgend etwas bis du dich hast beraten lassen! Und sei vorsichtig, dass dir nichts untergejubelt wird:

"Ich bräucht hier kurz Ihren Servus für die Gasabrechnung..."

matthes79 
Beitragsersteller
 31.10.2016, 10:07

Ja waren schon beim Mieter Bund. Haben am Mittwoch erst ein Termin.  Vielen Dank für die schnelle Antwort