Mein Sohn ist online-kaufsüchtig?
Hallo,
zur kurzen Schilderung: wie zahlen unserem Sohn jeden Monat 70,00 € Taschengeld, hinzukommen 50,00 € jeden Monat von meinen Schwiegereltern, da er für diese arbeiten erledigt, wie Rasen mähen etc., dazu geht er am Nachmittag und am Wochenende in einem Supermarkt für 150,00€/Monat jobben. Das heißt, er hat im Monat 270,00 € für sich.
Ewig kommen hier Pakete, meist von Am**on, manchmal mehrere am Tage, oder fast täglich eins. Wenn man ihn fragt, was dass denn nun schon wieder sei, kommt fast immer die Standartantwort: "Bloß ne kleine Sache." oder "Das war im Angebot für die Hälfte."
Jetzt sind ja Sommerferien und er arbeitet die ganze Woche in dem Markt und bekommt daher auch ein bißchen mehr Geld - und sollte es eigentlich auch für einen Führerschein bzw. Auto sparen, bloß ewig kommt er an und braucht noch mal Geld.
Gestern ergriffen meine Frau und ich die Gelegenheit seiner Abwesenheit und haben in seinem Zimmer nach Kontoauszügen und Rechnungen gesucht und alles mal zusammengerechnet. -Ich weiß, dass war keineswegs in Ordnung und eigentlich auch nicht zu entschuldigen.- aber am Ende kam heraus, dass er im oben besagten Onlineversandhaus zwischen Januar 2018 und Juli 2018 knapp 600,00 € ausgegeben hat, dazu noch hier und da ein paar Sachen, also zusammengerechnet etwa 700,00 €. Er hatte ja schon einiges an Geld auf dem Konto von Geburtstagen, Weihnachten etc. dazu das oben angegebene. Aber eigentlich alles für die Zukunft angedacht.
Früher war er eigentlich sparsam und konnte mit Geld umgehen, jetzt ist er (gerade einmal) 17 und ich habe das Gefühl er ist einfach kaufsüchtig. In Geschäfte geht er kaum bis gar nicht, alles nur online.
Wir haben ihn gestern auch noch auf diese Summen angesprochen und es kam nur "Na und, dafür ist Geld doch da!" aber ich denke, ihm ist diese Auswirkung der Summe und Einkäufe gar nicht bewusst, er gibt soviel Geld aus und hat eigentlich fast nichts mehr.
Wir wissen einfach nicht mehr, was wir machen sollen. Mit meinen Schwiegereltern haben wir eben schon gesprochen, dass die den Geldhahn erstmal zudrehen. Auch von uns gibt es nichts mehr. Hat also nur noch das vom Supermarkt und das wird auf kurz oder lang nicht reichen. Ist das vielleicht so der erste Schritt in Richtung vernunft?
18 Antworten
Also ich bin auch 17 und ich habe kein eigenes online Konto. Wenn ich etwas brauche frage ich mein Vater oder meine Mutter. Ihr seid noch Erziehungsberechtigt und könnt ihm das Konto sperren oder ähnliches. Wenn man zu solchen Methoden greift sollte man sich aber im klaren sein, dass euer Sohn dann nicht 2irklich glücklich darüber ist.
Worauf Ich hinauß möchte: wenn es so schlimm ist dann nimmt in seine Möglichkeiten online zu kaufen.
Allerdings gibt es auch Einrichtungen für Suchtkranke... könnte man auch drüber nachdenken.
Von uns und meinen Schwiegereltern bekommt er kein Geld mehr. Und das mit dem Konto sperren: ja darüber haben wir auch schon nachgedacht... Uns wird wohl nichts anderes mehr übrig bleiben.
Zunächst einmal: wenn man kaufsüchtig ist, dann gibt man meistens Geld aus, welches man nicht hat.
Euer Sohn gibt sein erarbeitetes Geld aus , was auch vollkommen ok ist.
Meine Erfahrung ist: Taschengeld für die Kinder kann man sofort abschreiben. Soll heißen: Kinder dürfen dieses ausgeben, wofür sie wollen. Nur so lernen sie den Umgang mit Geld.
Als mein Sohn sein erstes, selbstverdientes Geld in Dinge umgesetzt hat, die ich für überflüssig ansah, sagte ich zu ihm:
du weißt doch jetzt, wie schwer es ist, Geld zu verdienen!
Genau, Mama. Darum gebe ich es auch für Sachen aus, die MIR wichtig sind!
Fakt ist: jedem sind andere Sachen wichtig.
Und wenn er nicht jetzt ein wenig über die Stränge schlagen kann, wann dann?
Wenn er Verantwortung für Frau und Familie hat?
Also zuerst einmal: Es ist sein Geld und er kann damit machen, was er will. Das ihr allen ernstes seine Kontoauszüge durchstöbert, dazu brauche ich denke ich nichts sagen, oder?
Nun, ich kann verstehen, dass euch das wie ein Problem vorkommt. Und Ihr als Eltern (bin selber Vater) habt dann natürlich das Gefühl, dieses Problem für euren Sohn lösen zu müssen. So wird er allerdings nichts draus lernen. Zum einen könnt ihr ihn (durch gestrichenes Taschengeld) ja nicht ernsthaft dafür bestrafen, dass er sein eigenes Geld ausgibt. Das ist der vollkommen falsche Weg.
Zum anderen muss er alleine lernen mit dem Geld umzugehen. Und bei den allermeisten Teenagern ist es nunmal so, dass sie auf gut deutsch gesagt erstmal ordentlich auf die Schnauze fallen müssen. Spätestens, wenn er den Führerschein machen will und ihm dann auffällt "Mist, ich habe ja garkein Geld dafür" wird er anfangen zu sparen.
Ein "Auf die Schnauze fallen" kann Wunder wirken. Hat auch bei mir funktioniert und ich war wesentlich schlimmer als euer Sohn. Ich habe ab dem 18-Lebensjahr alles auf Finanzierung gekauft was ich wollte, habe es geschafft innerhalb von 2 Jahren über 10.000€ Schulden zu machen! Was ist passiert? Ich bin mir dessen bewusst geworden, habe gespart und innerhalb von 3 Jahren aus den -10.000 -> +10.000 gemacht.
Mein gut gemeinter Rat: Leiht ihm kein Geld, gebt ihm aber sein normales Taschengeld. Lasst ihn damit machen was er will. Früher oder Später wird er aufwachen. Garantiert.
Wenn es soweit ist, wird er wahrscheinlich zu euch kommen und um Hilfe bitten. Dann solltet ihr ihm auch Zeigen, wie man verantwortungsvoll mit Geld umgeht. (Sparplan etc.)
Euer Sohn ist fast volljährig. Trefft mit ihm eine klare Vereinbarung: Taschengeld und maximal die Hälfte seines Verdienstes darf er verbrauchen, der Rest wandert aufs Sparkonto, für ein größeres Ziel, wie den Führerschein, ein eigenes Auto oder die Ausstattung der ersten eigenen Wohnung.
Dabei muß er mit einbezogen werden, denn oktroyierte Ziele sind fürs Sparen nicht motivationsfördernd. Erst wenn er diese Vereinbarung nicht einhält, würde ich das Taschengeld einbehalten und auf ein Konto für ihn legen.
Er sollte lernen, daß ein Schnäppchen nur dann ein echtes Schnäppchen ist, wenn er etwas, was ihm auch den vollen Kaufpreis wert wäre, ermäßigt bekommt.
Das verführerische am Online-Shopping ist, daß man ständig Pakete bekommt. Das kann sich so anfühlen, als wäre jeden Tag Geburtstag oder Weihnachten. Daß man für seine „Geschenke“ in Wirklichkeit selbst bezahlt, blenden viele aus.
Bisher hat er zum Glück nicht mehr verbraucht, als ihm tatsächlich gehört. Damit das so bleibt, sollte das Konto, von dem er seine Ausgaben tätigt, keinen Dispokredit haben.
Giwalato
Klingt für mich nicht unbedingt kaufsüchtig.. Es scheint eher so, als ob er damit noch nicht umgehen kann.. So etwas kann man unterbinden, indem man den Hahn mal für 2 Monate zudreht. Da darf man aber auch nicht schwach werden.
Ich würde an eurer Stelle das Geld der Oma und von euch auf ein seperates Konto legen.. Er wird sich dann über einen schönen Zuschlag zum Führerschein freuen können.. Eine Einnahmequelle hat er ja durch den Job schon, sodass er mit 150€ mehr als genug monatlich zur Verfügung hat. Sobald er mal weiß, was Geldnot wirklich heißt (und bei aller Liebe.. 150€ sollten für einen 17 jährigen wirklich reichen!) wird er merken, dass man nicht 100% ausgeben sollte, sondern auch mal die Hälfte beiseite legt.
Und die wichtigste Sache habe ich vergessen, gibt ihm kein Geld mehr, weder von euch noch den Großeltern