Mein Sohn ist online-kaufsüchtig?

18 Antworten

Also ich bin auch 17 und ich habe kein eigenes online Konto. Wenn ich etwas brauche frage ich mein Vater oder meine Mutter. Ihr seid noch Erziehungsberechtigt und könnt ihm das Konto sperren oder ähnliches. Wenn man zu solchen Methoden greift sollte man sich aber im klaren sein, dass euer Sohn dann nicht 2irklich glücklich darüber ist.
Worauf Ich hinauß möchte: wenn es so schlimm ist dann nimmt in seine Möglichkeiten online zu kaufen.
Allerdings gibt es auch Einrichtungen für Suchtkranke... könnte man auch drüber nachdenken.

Foppie  31.07.2018, 09:13

Und die wichtigste Sache habe ich vergessen, gibt ihm kein Geld mehr, weder von euch noch den Großeltern

to87ne 
Beitragsersteller
 31.07.2018, 09:16
@Foppie

Von uns und meinen Schwiegereltern bekommt er kein Geld mehr. Und das mit dem Konto sperren: ja darüber haben wir auch schon nachgedacht... Uns wird wohl nichts anderes mehr übrig bleiben.

Zunächst einmal: wenn man kaufsüchtig ist, dann gibt man meistens Geld aus, welches man nicht hat.
Euer Sohn gibt sein erarbeitetes Geld aus , was auch vollkommen ok ist.
Meine Erfahrung ist: Taschengeld für die Kinder kann man sofort abschreiben. Soll heißen: Kinder dürfen dieses ausgeben, wofür sie wollen. Nur so lernen sie den Umgang mit Geld.
Als mein Sohn sein erstes, selbstverdientes Geld in Dinge umgesetzt hat, die ich für überflüssig ansah, sagte ich zu ihm:
du weißt doch jetzt, wie schwer es ist, Geld zu verdienen!
Genau, Mama. Darum gebe ich es auch für Sachen aus, die MIR wichtig sind!
Fakt ist: jedem sind andere Sachen wichtig.
Und wenn er nicht jetzt ein wenig über die Stränge schlagen kann, wann dann?
Wenn er Verantwortung für Frau und Familie hat?

Also zuerst einmal: Es ist sein Geld und er kann damit machen, was er will. Das ihr allen ernstes seine Kontoauszüge durchstöbert, dazu brauche ich denke ich nichts sagen, oder?

Nun, ich kann verstehen, dass euch das wie ein Problem vorkommt. Und Ihr als Eltern (bin selber Vater) habt dann natürlich das Gefühl, dieses Problem für euren Sohn lösen zu müssen. So wird er allerdings nichts draus lernen. Zum einen könnt ihr ihn (durch gestrichenes Taschengeld) ja nicht ernsthaft dafür bestrafen, dass er sein eigenes Geld ausgibt. Das ist der vollkommen falsche Weg.

Zum anderen muss er alleine lernen mit dem Geld umzugehen. Und bei den allermeisten Teenagern ist es nunmal so, dass sie auf gut deutsch gesagt erstmal ordentlich auf die Schnauze fallen müssen. Spätestens, wenn er den Führerschein machen will und ihm dann auffällt "Mist, ich habe ja garkein Geld dafür" wird er anfangen zu sparen.

Ein "Auf die Schnauze fallen" kann Wunder wirken. Hat auch bei mir funktioniert und ich war wesentlich schlimmer als euer Sohn. Ich habe ab dem 18-Lebensjahr alles auf Finanzierung gekauft was ich wollte, habe es geschafft innerhalb von 2 Jahren über 10.000€ Schulden zu machen! Was ist passiert? Ich bin mir dessen bewusst geworden, habe gespart und innerhalb von 3 Jahren aus den -10.000 -> +10.000 gemacht.

Mein gut gemeinter Rat: Leiht ihm kein Geld, gebt ihm aber sein normales Taschengeld. Lasst ihn damit machen was er will. Früher oder Später wird er aufwachen. Garantiert.

Wenn es soweit ist, wird er wahrscheinlich zu euch kommen und um Hilfe bitten. Dann solltet ihr ihm auch Zeigen, wie man verantwortungsvoll mit Geld umgeht. (Sparplan etc.)

Euer Sohn ist fast volljährig. Trefft mit ihm eine klare Vereinbarung: Taschengeld und maximal die Hälfte seines Verdienstes darf er verbrauchen, der Rest wandert aufs Sparkonto, für ein größeres Ziel, wie den Führerschein, ein eigenes Auto oder die Ausstattung der ersten eigenen Wohnung.

Dabei muß er mit einbezogen werden, denn oktroyierte Ziele sind fürs Sparen nicht motivationsfördernd. Erst wenn er diese Vereinbarung nicht einhält, würde ich das Taschengeld einbehalten und auf ein Konto für ihn legen.

Er sollte lernen, daß ein Schnäppchen nur dann ein echtes Schnäppchen ist, wenn er etwas, was ihm auch den vollen Kaufpreis wert wäre, ermäßigt bekommt.

Das verführerische am Online-Shopping ist, daß man ständig Pakete bekommt. Das kann sich so anfühlen, als wäre jeden Tag Geburtstag oder Weihnachten. Daß man für seine „Geschenke“ in Wirklichkeit selbst bezahlt, blenden viele aus.

Bisher hat er zum Glück nicht mehr verbraucht, als ihm tatsächlich gehört. Damit das so bleibt, sollte das Konto, von dem er seine Ausgaben tätigt, keinen Dispokredit haben.

Giwalato

Klingt für mich nicht unbedingt kaufsüchtig.. Es scheint eher so, als ob er damit noch nicht umgehen kann.. So etwas kann man unterbinden, indem man den Hahn mal für 2 Monate zudreht. Da darf man aber auch nicht schwach werden.

Ich würde an eurer Stelle das Geld der Oma und von euch auf ein seperates Konto legen.. Er wird sich dann über einen schönen Zuschlag zum Führerschein freuen können.. Eine Einnahmequelle hat er ja durch den Job schon, sodass er mit 150€ mehr als genug monatlich zur Verfügung hat. Sobald er mal weiß, was Geldnot wirklich heißt (und bei aller Liebe.. 150€ sollten für einen 17 jährigen wirklich reichen!) wird er merken, dass man nicht 100% ausgeben sollte, sondern auch mal die Hälfte beiseite legt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung