Viel Geld aus den USA geerbt. Versteuerung. Brauche ich ein Dollar - Konto?

6 Antworten

ich habe einen nicht unerheblichen Betrag aus den USA geerbt. Meine Frage, wie wird das versteuert?

Das sagt dir dein FA für internationales Erbrecht.

Und, brauche ich ein Dollar - Konto?

Nein. Die USD nutzen dir ja in der EU nichts.

Gibt es in Deutschland meines Wissens nicht mehr.

Doch, aber nur noch bei Banken, die auch Brokerkonten führen. Das wären etwa consors oder maxblue, auch die DAB macht das.

Habe schon verschiedene Stellen angefragt, aber wenn sie die Summe
hören, wollen fast alle gleich um die 3000€ - 4000€ für eine Beratung.

Das ist der Mindestbetrag. Richte dich gedanklich schonmal darauf ein, dass dich die Anwaltskosten und Gebühren für Apostillen etc. etwa € 15000.- kosten werden, je nach Komplexität. Zudem wird die Erbschaft sowohl in den USA als auch in D der Erbschaftsteuer unterworfen. Bei StKl. II kann es gut sein, dass dir vom Nachlass nur sehr wenig davon noch übrig bleibt (ich würde mal schätzen, ca. 1/3). Selbst bei innereuropäischen grenzüberschreitenden Erbschaften ist man schnell bei € 20000.-- nur für die Anwälte.

Ich habe das Geld ja noch gar nicht!

Das ist aber nicht das Problem des Anwalts.

Nudelsalat34 
Beitragsersteller
 11.01.2017, 15:50

Das wäre bei der Erbschaftssumme nicht das Problem. Das Problem ist, wie ich am Besten das Geld von den USA nach Deutschland SAUBER transferiere! Ich habe einen gültigen Erbschein und auch das Probateverfahren in den USA ist bereits abgeschlossen. Ich kann nur keinen Anwalt direkt ein paar tausend Euro auf den Tisch legen, da mir das Geld ja noch nicht zur Verfügung steht!

FordPrefect  11.01.2017, 16:47
@Nudelsalat34

Das ist noch nicht alles. Denn je nach örtlicher Rechtslage ist ggfs. die Erbschaftsteuer ebenso vorschüssig zu leisten. Das ist erst ein Spaß.

Du bist erbschaftsteuerpflichtig, sofern die Freibeträge uüberschritten werden. Freibeträge und Steuerklassen sind abhängig vom Verwandtschaftsgrad.

Ein $-Konto brauchst du nicht und es würde auch keinen Sinn ergeben.

Fremdwährungskonten gibt es bei jeder Bank. Wenn es das in DE nicht geben sollte (kann ich mir aber gar nicht vorstellen), dann suche Dir eine Bank in Luxembourg (es gibt Online Banken).

Eine Beratung brauchst Du keine ... das ist Abzocke.

Wenn es viel Geld ist würde ich wahrscheinlich eine US Firma für das Geld aufmachen. Kostet ein paar hundert Euro, spart aber einen haufen Ärger und Geld. Die Firma kann dann das Geld auf einem Konto in Amerika anlegen..

 Jeder Geld-Umtausch in eine andere Währung kostet Geld ... bei grösseren Beträgen, macht man das dann wenn der Umtauschkurs gut ist ...deshalb ist selbstverständlich ein Konto in USD notwendig und sinnvoll. Kein auch nur einigermassen intelligenter Zeitgenosse tauscht, einfach so, grössere Summen in eine andere Währung um ... man muss schon total dämlich sein wenn man das macht.

Nudelsalat34 
Beitragsersteller
 11.01.2017, 15:12

Ich hätte das Geld schon gerne in Deutschland auf einem deutschen Konto. Bin aktuell bei der Norisbank Berlin, ein reines Onlinekonto. Die waren total überfragt! Ich hatte nie viel Geld und würde mir auch gerne meine Mietwohnung kaufen und so weiter...

FordPrefect  11.01.2017, 15:46

Fremdwährungskonten gibt es bei jeder Bank.

Nein.

Wenn es das in DE nicht geben sollte (kann ich mir aber gar nicht vorstellen),

Ist aber so. Dollarkonten füjhren deutsche Geschäftsbanken überhaupt nicht mehr.

dann suche Dir eine Bank in Luxembourg (es gibt Online Banken).

Das wäre eine Möglichkeit, ja. Nur - wozu?

Eine Beratung brauchst Du keine ... das ist Abzocke.

Völliger Unfug. Hast du irgendeine Ahnung, welche Komplikationen grenzüberschreitende Erbschaften auslösen? Selbst innerhalb der EU ist das ohne Fachanwälte in *beiden* beteiligten Staaten nicht mal ansatzweise lösbar.

Die Firma kann dann das Geld auf einem Konto in Amerika anlegen.. 

Das löst aber dennoch Erbschaftsteuerpflicht in den USA und D aus. Und das ist für den Steuerbürger ohne fachliche Hilfe unmöglich zu schaffen.

Guten Tag,

das kann man natürlich machen lassen. Nur der Dollar bringt dir in der EU recht wenig bis zu gar nicht. Man kann das Geld umwandeln lassen, dennoch weiß ich nicht wie hoch da der Prozentsatz ist.

Wo hast du denn gefragt (an den verschiedenen Stellen) ?

PatrickLassan  11.01.2017, 15:04

wie hoch da der Prozentsatz ist.

Das nennt man Wechselkurs, und den kann man im Internet sehen bzw. bei der Bank erfragen.

Nudelsalat34 
Beitragsersteller
 11.01.2017, 15:04

Bei verschiedenen Fachanwälten für Erbrecht und Steuerberatern in meiner näheren Umgebung. Sollte natürlich alles persönlich ablaufen.

CreativeBlog  11.01.2017, 15:05
@Nudelsalat34

Jaja die Anwälte, wollen immer direkt schönes Geld sehen.

Nudelsalat34 
Beitragsersteller
 11.01.2017, 15:13
@CreativeBlog

Ja, und in bar bei Vorsprache!


Meine Frage, wie wird das versteuert?

Ja und gleich zweimal. Einmal in den USA und dann noch mal potentiell in Deutschland. Allerdings gibt es ein Doppelbesteuerungsabkommen so das es gegenseitig angerechnet wird und man nur das Maximum an Steuer zahlen muß.

http://www.pinkernell.de/estate2.htm#Art01

Und, brauche ich ein Dollar - Konto?

Wenn der Nachlassabwickler die Erbschaftssteuer in den USA schon beglichen hat nicht unbedingt. Sie brauchen natürlich den US Steuerbescheid für das deutsche Finanzamt. Ansonsten können sie das Konto auch in den USA führen.

Das wäre bei der Erbschaftssumme nicht das Problem. Das Problem ist, wie ich am Besten das Geld von den USA nach Deutschland SAUBER
transferiere! Ich habe einen gültigen Erbschein und auch das
Probateverfahren in den USA ist bereits abgeschlossen. Ich kann nur
keinen Anwalt direkt ein paar tausend Euro auf den Tisch legen, da mir
das Geld ja noch nicht zur Verfügung steht!

Wenn es "nur" um Geld geht einfach per Überweisung. Wenn die Verfahren schon abgeschlossen sind brauchen sie von deutscher Seite keinen Anwalt.