Lohnt sich Wohneigentum auch für Singles?
Ich bin Dauersingle und werde nach meinem Tod keine Erben haben. Da lohnt es sich doch nicht, Wohneigentum zu erwerben, oder?
In meiner Situation hat Wohneigentum doch nur Nachteile:
- Keinerlei Flexibilität bei der Wohnortauswahl (spontan auswandern oder in eine andere Stadt ziehen ist nicht drin)
- Finanziell nicht wirklich günstiger als eine günstige Mietwohnung (Hausgeld, Grundsteuer, Reparaturen, Versicherungen...)
9 Antworten
Ich sehe das zur Abwechslung mal ganz anders:
Eine Immobilie liefert die Chance, sehr individuell seinen Geschmack zu verwirklichen. Bei einer ETW gilt das aber auch nur eingeschränkt. Das kann schon bei der Markise beginnen.
Das Gefühl der Mobilität ist nicht zu unterschätzen. Vermietung macht nicht frei!
Andere Stadt? Neue Runde neues Glück!
Ausland? Warum nicht probieren? Versuch macht klug!
Wer vor der Miethöhe derzeit keine Angst haben muss, hat auch zukünftig nichts zu befürchten, sofern seine Einnahmen nicht einbrechen. Verkleinern im Alter geht immer und entspricht dann ohnehin den eingeschränkten Bedürfnissen.
Es gibt viel mehr Mieter als Vermieter. Deshalb unterstützt die Rechtsprechung vorrangig die Mieter und entrechtet zu deren Gunsten die Vermieter.
Langfristige Zahlungsverpflichtungen:
Der Mieter kann kurzfristig denken.
Lage oder Hausgemeinschaft schlechter als gedacht? Der Mieter kündigt und sucht sich woznders sein neues Zuhause.
Naja. Sehe ich anders:
- Keinerlei Flexibilität bei der Wohnortauswahl (spontan auswandern oder in eine andere Stadt ziehen ist nicht drin)
Du musst ja in deiner eigenen Immobilie nicht leben. ggf. kannst du sie vermieten. Insofern steht einem Wohnortwechsel oder dem Wunsch auszuwandern nicht im Weg.
- Finanziell nicht wirklich günstiger als eine günstige Mietwohnung (Hausgeld, Grundsteuer, Reparaturen, Versicherungen...)
Das ist sehr kurz gedacht. Ein Immobilie ist irgendwann abbezahlt. Teilweise zahlst du für eine Immobilie monatlich nicht mehr als du an Miete zahlst. Bei Mietzahlungen hast du nach einer Weile nichts davon. Bei Wohneigentum bleibt dir der Wert der ggf. auch bei Inflationen sicherer ist als andere Anlagen.
Kenne keinen der ein Haus kauft, weil er es mal den Kindern geben will.
Wenn dir diese Punkte wichtig sind, bzw die Nachteile deiner Ansicht nach überwiegen, dann ist ein eigenes Haus eben nichts für dich.
Ja, sehe ich ganz genauso...das Geld kann man auch anderweitig gewinnbringend anlegen und ist nicht über Jahrzehnte gebunden...
Das kommt mMn ganz auf den Preis an.
Eine Mietwohnung hat monatliche Mietkosten X die über die Jahre etwas steigen.
Eigentum hat Monatliche Raten, Zinsen, Nebenkosten die bei Miete nicht anfallen und Instandhaltungskosten wie neue Fenster, neues Dach, Heizung usw. die recht warscheinlich irgendwann mal kommen und die du entweder direkt selber trägst oder in einem Mehrfamilienhaus durch gemeinsame Rücklagen getragen werden.
Jetzt kann man davon ausgehen das kaum einer 100 oder älter wird.
Wenn also jemand mit 30 eine Wohnung kauft die mit Kaufpreis, Zinsen, Rücklagenbildung für Fenster o.ä. , usw. so viel Kostet wie die Miete einer vergleichbaren (Lage, Größe usw) auf 40 Jahre dann muss man schon über 70 werden damit sich Kaufen lohnt, entspricht das 50 Jahren Miete lohnt sich das eher nicht und sind es nur 20 Jahre Miete lohnt es sich ggf deutlich.
Zu beachten ist das es hierbei um die Gesamtsumme und nicht die Zeit in der man es abzahlt geht.
Beispiel der einfachheit wegen ohne Zinsen und ohne Mietsteigerung und ohne Nebenkosten die ein Mieter nicht hat. Also nur Miete vs. Kaufpreis + Instandhaltung:
Person P 30 Jahre alt
Miete: 500 €
Kauf: 500 000 € + ggf 10 000 alle 15 Jahre an Reperaturkosten
Jetzt wird P 80 Jahre alt.
Also 80*12*500 = 480 000 vs 500 000+ 3,3* 10 000 = 533 000
Lohnt nicht
Wird P 100 lohnt es sich aber das ist unrealistisch.
Kaufpreis ist jetzt 250 000
Wird P 80 sind es also 480 000 vs 250 000 +3,3*10 000 = 283 000
Lohnt sich.