Wie positiv/negativ seht Ihr Sponsorenläufe an der Schule?
Die Schule unseres Sohnes plant einen Sponsorenlauf zur Finanzierung der anstehenden Projektwoche. Jedes Kind soll Sponsoren (aus Familie, Bekanntenkreis,..) unterschreiben lassen, wieviel Geld pro gelaufene Runde sie spenden (das Formular sieht bis zu acht Spender vor). Die Kinder überbieten sich inzwischen untereinander, wieviel ihre Eltern spenden werden.
Auch wenn es um einen guten Zweck geht und auch unser Kind daraus einen Nutzen haben wird, finde ich diese Form der Geldbeschaffung sehr problematisch. Die Kinder werden unter Druck gesetzt (möglichst große) Spender zu finden, es entsteht (schon in der Grundschule) Prestigedenken und Konkurrenzdruck. Weiter wird auch das Einsammeln der Spenden den Kindern überlassen.
Auch wenn ein Sponsorenlauf wesentlich höhere Einnahmen verspricht, darf das nicht auf Kosten der Kinder gehen. Wir möchten uns daran nicht beteiligen. Unser Kind braucht auch keine Laufmotivation.
Bisher habe ich nur wenige kritische Kommentare zu Sponsorenläufen gelesen.
Wie positiv/negativ seht Ihr Sponsorenläufe an der Schule?
8 Antworten
Ich persönlich finde Sponsorenläufe sollten nicht zur Finanzierung von Schulischen Zwecken wie z.B. einer Projektwoche dienen. Sinnvoller find ich wenn z.B. für Kinder in Afrika oder für Menschen mit Behinderung gelaufen wird (aber dass ist meine persönliche Meinung), konkurenzdruck habe ich bei diesen läufen nie gespürt, wir wurden nie gezwungen ne bestimmte Anzahl an Spendern zu haben und der Betrag war auch beliebig. Natürlich haben manche den Prestige gedanken, einer der Klassenbesten zu sein (vorallem wenn es auch noch Urkunden für die besten geben sollte), aber es gibt in der Schule noch viele andere Sachen wo es zu solchen Prestigekämpfen kommen kann.
Hallo Lamumba,
an der Grundschule meiner Tochter , sowie am Gymnasium jetzt wurden Sponsorenläufe veranstaltet. Bin selbst auch kein großer Fan davon, denke aber, dass du dich trotzdem, allein schon wegen deines Kindes, an der aktion beteiligen solltest. Es reicht, wenn du nur dich bzw. euch einträgst und keine weiteren Sponsoren suchst. 10 Cent pro Runde reichen vollkommen aus. Von höheren Preisen würde ich mich gar nicht erst beeinflussen lassen. Ich hatte 60 Cent eingetragen und bei über 30 Runden, meine Tochter ist sehr ehrgeizig, ist das schon sher viel Geld...Weniger ist manchmal mehr!
Pauschal sind sie nichts Schlechtes, doch wie du selbst schon sagst dürfen sie nicht über Ecken eventuell noch zu Spannungen und Diskriminierung führen (Prestigedenken und Konkurrenzdruck).
Weiter wird auch das Einsammeln der Spenden den Kindern überlassen.
Das halte ich aus mehreren Gründen für unverantwortlich. Zum einen sind Kinder je nach Alter nicht geschäftsfähig und somit in Versicherungstechnischen sinne bestimmt nicht Abgesichert, sollte das Geld abhanden kommen. Zudem würde das Kind zur Zielscheibe, von Schülern und Schule werden, sollte das Geld nicht aufgebracht werden können.
Die Kinder werden unter Druck gesetzt (möglichst große) Spender zu finden, es entsteht (schon in der Grundschule) Prestigedenken und Konkurrenzdruck.
Es muss nicht Absicht sein, denn das passiert von allein. Doch sollte die Schule so etwas im Auge behalten und wenn es sichtbar so ist einschreiten damit es nicht zu "Ich bin was besseres." Gruppierungen kommt und somit Diskriminierung.
Sollten auch andere solche bedenken haben rede mit denen und tut euch zusammen. Verlangt das die Schule ihr vorgehen ändert, damit es nicht auf den Rücken der Eltern abgeladen wird. Sowohl finanziell als auch das von der Schule produzierte Konkurrenz Denken.
Die Schule soll auf das Leben vorbereiten und Prestigedenken und Konkurrenzdruck ist ein großer Teil des Lebens.
Wie alle Schulen haben auch meine Kinder Sponsorenläufe mitgemacht und haben dadurch keinerlei Langzeitschäden erhalten.
Egal, ob Dein erster Satz kritisch gemeint ist oder nicht:
- Wenn die Schule auf das Leben vorbereiten soll, warum sperrt man die Kinder dann den halben Tag vor dem Leben weg und versucht das Leben in der Institution nachzuspielen?
- Prestigedenken und Konkurrenzdruck sind deshalb Teil des Lebens, weil sie anerzogen werden. Wenn man diese Erziehung unterlässt, sind die genannten Eigenschaften auch nicht mehr Teil des Lebens. Bei Dir klingt das so, als seien sie Gott gewollt.
- Vielleicht hast Du die Langzeitschäden bei Deinen Kindern nur noch nicht bemerkt.
Wurde bei uns auch mal veranstaltet, allerdings ging es da wirklich um einen guten Zweck und irgendeine Wohnungsbaugesellschaft hat das gesponsort und dann gespendet.
Ich finde es auch falsch, dass man schon Kinder, die nicht älter als zehn sind, so unter Druck setzt und ihnen auch noch die Verantwortung gibt, das Geld selbst einzusammeln. Die können damit noch gar nicht umgehen. Nicht weil sie dumm sind oder sowas, sondern einfach weil sie noch Kinder sind.