Krankschreibung wegen psychischer Probleme - Folgen für BU?
Hallo liebe Forumsmitglieder,
mein Hausarzt hat mich aufgrund psychischer Probleme (gleichzeitig auch Diagnose) krankgeschrieben und zu einer Psychotherapie überwiesen.
Nun stresst mich diese Tatsache im Nachhinein sehr, da ich eigtl. mal eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen wollte. Kann ich dies nun nicht mehr, oder erst, wenn ich tatsächlich eine Therapie anfangen und über die Kasse abrechnen lassen würde? Wie sieht es bei einer privaten Therapie als Selbstzahler aus?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
8 Antworten
Vergiss es! Beim Abschluss einer BU Versicherung musst Du Deine Erkrankungen angeben, und die werden garantiert bei Deinem Hausarzt nachfragen, bevor sie zahlen.
Durch die Krankschreibung und die Überweisung zur Psychotherapie ist es bei einer ehrlichen Beantwortung der Gesundheitsfragen in einem Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung fast unmöglich einen Versicherungsschutz zu bekommen. Du kannst 5 Jahre nach Abschluß der Therapie wieder einen Antrag stellen, vorher hat es keinen Sinn. Durch den starken Anstieg der Leistungsfälle durch psychsche Erkrankungen (Burnout etc.) sind die Versicherungen sehr vorsichtig geworden. Klarer Fall von zu lange "nachgedacht". Vorteil: die Prämie für die nächsten fünf Jahre kannst Du in etwas erfreuliches investieren.
Kopf hoch und lächeln!
Hallo, nach dem derzeitigen Stand der Dinge hat sich der Abschluss einer BU erst einmal für Dich erledigt. Gerade bei psychoth. Behandlungen reagieren die Versicherer sehr allergisch.
Es bringt auch nichts dies zu verschweigen. Im Leistungsfall werden sie genaue Erkundigungen einholen und dann wird man wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung vom Vertrag zurücktreten und ihn anfechten,. Dies bedeutet, dass a) kein Versicherungsschutz besteht b) alle bis dahin bezahlten Beiträge verloren sind, und c) Du als vermeintlicher Versicherungsbetrüger gebrandmarkt bist und dann für eine noch längere Zeit keinen neuen Vertrag abschließen kannst, weil Du diese Vorversicherung (mit Kündigung durch den VR) wahrheitsgemäß angeben musst. Wenn Du es dann auch wieder nicht machst, dann geht das gleiche Spiel wieder von vorne los.
Du musst nun mind 5 - 7 Jahre warten, bevor Du überhaupt an einen solchen Abschluss denken kannst.
Du hast die Problematik richtig erkannt. Es ist hier leider nicht möglich eine entsprechende Empfehlung zu geben. Dafür ist gerade dieses sehr beratungsintensive Geschäft viel zu kompliziert und bedarf einer ganz präzisen Erfassung aller persönlichen Umstände.
Hierbei sollte Dein Augenmerk darauf gerichtet sein, dass Du Dich bitte nur mit einem ausgewiesenen Fachmann auf diesem Gebiet unterhäst, denn es ist ganz schnell eine Falschberatung zustande gekommen. Gehe also bitte nur zu einer Person, die sich nachweislich auf dieses Gebiet spezialisiert hat, und dies kann eben kein Berufseinsteiger erledigen. Frag nach seiner Qualifikation, es ist Dein futes Recht.
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: Der Gesetzgeber hat in den §§ 59 ff. VVG gewisse Rechtsvorschriften zur Beratungs- und Dokumentationspflicht zum Schutz des Verbrauchers erlassen. Dazu gehört unbedingt ein hinreichend begründetesBeratungsprotokoll vor der Unterschrift unter den Vertrag.
Bitte unterschriebe NIEMALS eine Verzichtserklärung, sie dient Deinem Schutz wegen möglicher Beratungsfehler. Leider stoße ich immer wieder auf fehlende oder schlechte Beratungsprotokolle, und solche Vermittler verfolge ich unnachgiebig mit aller gebotenen rechtlichen Konsequenz.
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/vvg_2008/gesamt.pdf
Ich weiß nicht, ob diese Antwort hilfreich ist, aber bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie oder einem psychologischen Berater kannst Du Therapie machen, ohne dass Deine Krankenkasse davon erfährt. Musst Du allerdings privat zahlen. Natürlich bist Du auch weiterhin verpflichtet, die Gesundheitsfragen der BU-Versicherung wahrheitsgemäß zu beantworten. Aber nachprüfen können sie es so nicht.
hallo,
gute bu-versicherer schliessen dann psychische erkrankungen aus, dauerhaft. ich habe jetzt einen gf entweder bei der stuttgarter oder alten leipzigen versichern können, der seine therapie im feruar beendet hat. ansonsten bis 3 jahre nach abschluß der beahndlung warten und gesund leben....
beste grüße
dickie59
Natürlich würde ich nichts verschweigen. Deshalb werde ich mit einem Antrag warten, bis ich auch wirklich alle Fragen mit "nein" beantworten kann.
Würde es evtl. Sinn machen diese Zeit mit einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung zu überbrücken, damit ich zumindest gegenüber dem schlimmsten Fall (z.B. Unfall) abgesichert bin? Bei der Generali gibt es eine solche Versicherung mit vereinfachten Gesundheitsfragen und 1000 Euro Rente. Diese könnte ich dann ja wieder kündigen, wenn es mit der in ein paar Jahren BU klappen sollte. Oder ist das Ganze eine Mogelpackung, bzgl. der gesetzlichen EU-Rente? Gibt es sonst noch irgendwelche sinnvollen Möglichkeiten, sich zumindest einigermaßen abzusichern?