Könnte man einen Kiosk ohne Mehrtwersteuer führen?
Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit der Umsatzsteuerfplicht. Bei einem Umsatz unter 22.000 € kann man die Kleinunternehmerregelung beantragen und muss so keine Rechnung mit MwSt ausstellen. Wenn ich nun einen kleinen Kiosk habe mit einem Umsatz unter 22.000 € kann ich dann die Waren ohne 19 % MwSt. verkaufen?
Vielen Dank.
6 Antworten
kunden am kiosk erhalten in der regel für einen schokoriegel oder eine schachtel zigaretten keine schriftliche rechnung mit mwst.
wenn du ein handelsübliches kassenbuch-programm für deine täglichen einnahmen benutzt, kann man damit kinderleicht die abzuführende mwst ermitteln, wenn du die vorsteuer (die mwst aus den lieferanten-rechnungen) absetzt.
die gewerbeanmeldung ist eine einmalige sache, man muss nur 1 x im quartal eine steueranmeldung ans finanzamt schreiben
man muss nur 1 x im quartal eine steueranmeldung ans finanzamt schreiben
Je nach Höhe der ust zahllast auch monatlich oder ggf nur jährlich.
Im ersten und darauf folgenden Jahr definitiv monatlich
Ja genau.
Aber gleichzeitig hat man im Gegensatz zu regulär besteuernden Unternehmen keinen vorsteuerabzug.
Die bekommen die umsatzsteuersteuer die sie beim u.a. Einkauf der Waren bezahlen nämlich erstattet/mit der umsatzsteuersteuer für ihre Verkäufe verechnet. Daher auch die Bezeichnung Mehrwertsteuer die du ja selbst statt der offiziellen Bezeichnung umsatzsteuersteuer gewählt hast.
Das man von so einem Mini Umsatz idr nicht einmal seine laufenden Kosten bezahlen, geschweige denn leben kann mal ganz zu schweigen
Ja klar.
Nur billiger wird es dadurch nicht, dann wenn Du keine Umsatzsteuer abführst, Du diese Steuer dann bei Deinem Einkauf entrichten musst. Man kann nicht Waren Umsatzsteuerfrei kaufen und keine Umsatzsteuer zahlen.
Wenn Dein Kiosk im Jahr keine 22.000€ Umsatz macht, dann zahlst Du drauf und gehst pleite! Ein gutes Kiosk macht im Schnitt 70.000€ Umsatz - im Monat!!!
also erst denken dann fragen . ein kiosk produziert nichts !
Bestimmt, aber Du musst die Waren trotzdem mit 7% bzw.19% Mehrwertsteuer einkaufen. Da machst Du dann weniger Gewinn. Ob sich das lohnt? Du würdest dann quasi Deinen Kunden 7 bzw. 19% Rabatt geben. Die Kunden würde es freuen.
Mal nachrechnen: einfaches Beispiel, Einkaufspreis 1,00 € netto (1,19 brutto), Verkaufspreis 2,00 € netto (2,38 brutto)
Mit Vorsteuerabzug:
VK 2,00 - EK 1,00 = DB 1,00
Ohne Vorsteuerabzug:
VK 2,38 - EK 1,19 = DB 1,19
Die Beträge sind grundsätzlich egal. Bei ansonsten gleichen EK- und VK-Preisen bleibt bei Anwendung der Kleinunternehmerregelung des EStG mehr hängen.
Die Kleinunternehmerregelung steht zwar im Umsatzsteuergesetz. Ansonsten bin ich ganz bei Dir ;D
Ups, vertippt. 🙈
Vielen Dank für deinen Hinweis. Der Kiosk ist nur als Beispiel von mit benutzt worden, da mir dies gerade spontan als eine der kleinsten Arten von Gewerbe einfiel. Ich hätte auch fragen können, ob Lieschen Müller mit ihrer Topflappenkollektion Mehrwertsteuer berechnen darf, wenn sie diese verkauft. Ich wollte das Prinzip dieser Steuerpflicht verstehen. Es ist sehr aufmerksam, dass ich mit dem Geschäft pleite gehen würde, aber es wäre noch hilfreicher, wenn du zusätzlich noch die Ja/Nein-Frage nach der Steuerpflicht beantwortet hättest und zusätzlich deine Bedenken was die Geschäftsidee angeht. Aber wie gesagt, war einfach nur ein Beispiel. Ich möchte keine Kiosk als Kleingewerbe betreiben.