Können meine Eltern mich zwingen die Schule zu wechseln?
Hallo,
ich werde demnächst 17 und gehe in die 12. Klasse eines Gymnasiums, habe also 2013 mein Abitur. Nun wollen meine Eltern mich als Strafe für mein aus ihrer Sicht assoziales Verhalten auf ein Internat schicken. Dies würde bedeuten, dass ich die 11. Klasse nochmal wiederholen müsste, mich an eine neue Schule gewohnen müsste, neue Lehrer sowie ein anderes Bundesland und damit einhergehend eine andere Bildungspolitik. Da es für diese Entscheidung meiner Eltern keine rationalen Gründe gibt (ich bin gut in der Schule, 2.0 Schnitt) bin ich absolut dagegen. Außerdem würde ich meine Freunde kaum noch sehen und so weiter. Meine Eltern sind aber von dem Vorschlag nicht abzubringen und haben mich an dem Internat beworben, obwohl ich mehrmals mit ihnen darüber reden wollte und ihnen klar gesagt habe aus welchen Gründen dies für mich nicht akzeptabel ist. Kann ich mich irgendwie rechtlich dagegen wehren? Ich bin zwar noch keine 18, also theoretisch können meine Eltern über mich entscheiden, aber dennoch müssen sie doch in meinem Interesse handeln und das tuen sie in diesem Fall meiner Meinung nach nicht. Vielen Dank für eure Hilfe!
12 Antworten
Grundsätzlich haben Deine Eltern das volle Recht, Dir zu bestimmen, an welche Schule Du gehst und ob Du in ein Internat gehen musst - solange bis Du Deinen 18.Geburtstag nicht vollendet hast.
In Deinem Fall könntest Du aber Glück haben, wenn Du zum Jugendamt Deiner Stadt gehst und die Lage dort erklärst. Es muss abgewogen werden, wie reif Du bist und ob Du schon erwachsen genug bist, um für Dich selbst sorgen zu können. Natürlich spielt dabei das, was Du in der Vergangenheit "angestellt" hast und wie Du Dich normalerweise benimmst eine wichtige Rolle. Rede dort mit einem Beamten und frage ihn in diesem Fall, was Du tun solltest.
Dass du gut in der Schule bist, sagt nichts über dein Sozialverhalten aus. Wir können nicht wissen, welche Probleme da sind. Wenn du meinst dass das total ungerechtfertigt ist, dann versuch mal das Jugendamt zu kontaktieren. Vielleicht können die vermitteln.
Wenn gar keine Möglichkeit besteht mit deinen Eltern klar zu kommen wäre vielleicht eine betreute Jugendgruppe eine Lösung.
Wäre es für dich nicht auch eine Erleichterung aus diesem, wie du selber sagst "ausschließlich von Hass dominierten" Milieu herauszukommen? Was bringt es dir dort zu bleiben? Und wenn du nicht die Schule wechseln magst, so ist das mit dem Jugendamt eine vielleicht Möglichkeit dich daraus zu befreien.
Das wäre es ohne Zweifel, ich überlege auch schon seid längerem zum Jugendamt zu gehen, aber sollte es mit dem Jugendamt nicht klappen, so würden meine Eltern mir das Leben noch mehr zur Hölle machen und ich wollte dieses Risiko nicht eingehen. Da ich jetzt aber keine Wahl mehr habe, gehe ich nächste Woche zum Jugendamt und hoffe auf das beste.
Vielleicht solltest du mal versuchen die Meinung deiner Eltern nachzuvollziehen. Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken ob dein Verhalten (das deine Eltern bemängeln) wirklich in Ordnung ist oder ob sie vielleicht Recht haben. Vielleicht solltest du dann (wenn du zu einer Einsicht gekommen bist), dies deinen Eltern mitteilen und ein ruhiges Gespräch mit ihnen suchen und Ihnen erklären, dass du verstanden hast was sie meinen. Vielleicht geben sie dir dann nochmal eine "Gnadenfrist", dass du es beweisen kannst. Das funktioniert aber nur wenn du es ehrlich meinst. Also denk mal drüber nach über alles und Dich und dein Verhalten und was du vielleicht ändern könntest.
Die Chancen stehen schlecht, aber wende Dich mal ans Jugendamt.
Nein, Du kannst nichts dagegen machen.
Was mein Sozialverhalten angeht, gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen meinem "öffentlichen" und meinem "privaten." Ich bin Stufensprecher, habe viele Freunde, komme mit dem Großteil meiner Lehrer sehr gut klar und auch meine Tutorin hat meinen Eltern gesagt dass ich mich vorbildlich verhalte (ich war früher sozusagen der Klassenkasper). Mein privates Sozialverhalten, also die Beziehung zu meinen Eltern ist sehr schlecht und fast ausschließlich von Hass dominiert. Dies ist allerdings schon solange wie ich mich erinnern kann der Fall, also seid ich ca. 4-5 bin. Zum Jugendamt wollte ich bisher eigentlich nicht gehen, weil ich die Konsequenzen im Falle eines Scheiterns nur erahnen kann und diese sicherlich nicht angenehm wären, aber es scheint so als wäre das Jugendamt meine letzte Hoffnung