Klassenfahrt von Stadt bezahlt- peinlich!

"Eigentlich" haben wir Datenschutzgesetze und es geht Dritte nichts an, ob jemand Hilfeleistungen bezieht oder nicht. Eigentlich muss auch die Schulverwaltung das nicht wissen (und der Lehrer, der die Fahrt organisiert, auch nicht). Eigentlich sollte man als Schule/ Klassenverband ein Interesse daran haben, dass alle SchülerInnen an diesen Fahrten teilnehmen können und dass niemand aus finanz. Gründen ausgeschlossen ist. Eigentlich müsste es sich mittlerweile auch an allen Schulen herumgesprochen haben, dass viele Familien Zuschüsse zu Klassenfahrten in Anspruch nehmen (müssen), damit ihr Kind mitfahren kann. Eigentlich wäre es auch kein großer Aufwand für die zuständige Lehrkraft, rechtzeitig alle Infos, die die Fahrt betreffen und die von den Sozialleistungsträgern für den Zuschuss-Antrag benötigt werden, auf einem Elternbrief mit Schulbriefkopf und Stempel aufzulisten und an alle Familien zu verteilen.

Aber die Realität sieht leider häufig ganz anders aus.

Was kann ich machen? Mir ist das einfach so peinlich!

Es muss und sollte dir zwar nicht peinlich sein (und wenn die Reaktionen und das Stimmungsbild in dieser Gesellschaft anders aussähen, wäre es dir wahrscheinlich auch nicht peinlich) - aber ich kann völlig nachvollziehen, wie du dich dabei fühlst. Deine Mutter hat eine andere Art (gefunden), mit Eurer finanziellen Situation und mit den Meinungen in der Bevölkerung umzugehen - sie redet offen darüber und macht kein Geheimnis daraus. Das ist ihr gutes Recht. Allerdings verfügt deine Mutter ja auch schon über einige Tage mehr Lebenserfahrung als du und sie hat ein dickeres Fell entwickelt. Selbstbewusstsein und souveräne Gelassenheit im Umgang mit Dummschwätzern hat man nicht von Geburt an drauf - das entwickelt sich (wenn man Glück hat) im Laufe der Zeit und erst durch Lebenserfahrung. Für deine Altersgruppe sollte man nicht den Maßstab ansetzen wie bei einem erfahrenen Erwachsenen. Die (blöden) Sprüche und Gruppendynamiken unter Teenagern haben eine ganz andere "Qualität" .. und du sitzt in der Klasse und musst das ggf. aushalten, nicht deine Mama. Vielleicht kannst du ja mal in einer ruhigen (!) Gesprächssituation oder mit einem Brief versuchen deiner Mutter klarzumachen, wie du dich fühlst und dass du selber entscheiden möchtest, wer in deinem Umfeld von Eurer Situation weiss - und wer nicht. Wahrscheinlich bist du ja auch durchaus "froh", wenn du an solchen Fahrten teilnehmen kannst. Aber die Frage ist wohl , welcher "Haken" gleichzeitig damit für dich verbunden ist und welche unangenehmen Folgen es für dich im (Schul-)Alltag möglicherweise hat, wenn Andere von Eurem Einkommen / Zuschuss wissen und vielleicht ihre blöden Sprüche dazu ablassen.

denn der Lehrer hat erwähnt, dass die Schülerin, die vom Amt unterstützt wurde, das Geld nicht wieder bekommt.

Jemand, der als Lehrer unterrichtet, ist nicht zwangsläufig auch ein (guter) Pädagoge - oder ein Mensch mit Takt und Einfühlungsvermögen. Aber ein Lehrer sollte sehr wohl wissen, was er darf und was er nicht darf. Und diese "Erwähnung" von ihm ist mMn zumindest grenzwertig. Er hat auf diese Art publik gemacht, dass eine Schülerin in dieser Klasse diesen Zuschuss bekommt . Dass ein Zuschuss gewährt wurde, sagt der Klasse auch : "Die Familie dieser Schülerin hat geringes Einkommen" . Die Einkommensverhältnisse in den Familien seiner SchülerInnen gehen aber niemanden etwas an. Und dass der Lehrer dabei keinen konkreten Namen genannt hat, macht es nicht besser. Außerdem : Nach deinen anderen Fragen gehend bist du noch minderjährig, der Großteil deiner MitschülerInnen also wohl ebenfalls. Was die Fahrt, die Finanzierung usw. angeht, sind (wenn nötig) Eure Eltern der Ansprechpartner des Lehrers... nicht Ihr als Minderjährige.

VIELLEICHT hat dein Lehrer es ja "pädagogisch" gut gemeint und dachte, dass er mit dieser Bemerkung dazu beiträgt, Sozialleistungsbezug als etwas ganz "Normales" zu vermitteln. Aber gerade wenn dort (wie du sagst) sehr viele Schüler aus einem wohlhabenden Umfeld kommen, müsste er sich eigentlich an 5 Fingern ausrechnen können, dass so eine Bemerkung für Jugendliche aus ärmeren Familien schnell blöde Sprüche usw. nach sich ziehen kann - und dass es ihnen peinlich ist, vor den Mitschülern thematisiert zu werden. Vielleicht magst du ja mal mit Eurem Vertrauenslehrer sprechen ? Lehrer haben auch eine gewisse pädagogische Aufgabe und Verantwortung - und ich finde, man sollte sie es ggf. auch wissen lassen, wenn sie daneben liegen und z.B. solche "privaten" Dinge ohne Einverständnis des Betroffenen in den Raum werfen.

Wieso sollte dir sowas peinlich sein? Sei doch froh, dass du mitfahren kannst. Nicht jeder hat Geld wie Sand am Meer und ich finde es toll, dass du deine Chance trotzdem bekommst.

So lange es deine Mitschüler/innen nicht stört, und das sollte es nicht tun, ist es doch egal. Wenn ihr es euch nicht leisten könnt, ist das doch keine Schande. Es kann eben nicht jeder reich oder wohlhabend sein.

also wenn deine mitschüler lachen oder lstern oder sonst was bist du auf jedenfall in der falschen klasse bzw hast falschen umgang! sowas muss dir nicht peinlich sien. natürlich brauchst du es nicht weit durch die welt posaunen aber wie schon gesagt kannst du froh sein das du mitkannst. stell dir vor du müsstest zu hause bleiben....da würdes du dich doch viel schlechter fühlen. du kannst ja evtl mal deinen lehrer drauf ansprechen das er solche bemerkungen demnächst unterlassen soll. deine mutter verstehe ich da voll und ganz: sie würde dir das sicher gern bezahlen aber kann es halt einfach nicht undist froh das du mitfahren kannst aber denkt vielleicht das du undankbar bist weil dir das peinlich ist

Es sollte dir eigentlich nicht peinlich sein...vielleicht is es etwas übertrieben, dass deine Mutter sehr frei darüber redet, aber peinlich sollte es dir nicht sein eine Klassenfahrt von der Stadt bezahlt zu bekommen ;) Letztendlich wird dir die Mitfahrt ermöglicht und wers nun letztendlich bezahlt muss doch nicht deine Sorge sein :)

Mach dir keine Sorgen ;)