Kirchensteuer als Muslime?
Hallo. Seit diesem Monat arbeite ich Teilzeit und habe meine Entgeldbescheinung erhalten. Darauf ist vermerkt, dass knapp 40€ Kirchensteuern gezahlt worden sind. Ich bin aber muslimisch und muss soweit ich weiß keine Kirchensteuern zahlen. Verwechsle ich da was? Und an wen kann ich mich da wenden?
8 Antworten
Das Problem ist, dass du bei der Geburt getauft wurdest und so Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche bist. Auf deiner Lohnsteuerkarte wird das solange eingetragen, wie du nicht offiziell aus der Kirche ausgetreten bist. Das Finanzamt kann ja nicht wissen, dass du zwischenzeitlich konvertiert bist. - Also, du musst zu deiner Stadtverwaltung und offiziell von deiner Kirche austreten. Dann kannst du dich auch ohne Kirchensteuerabzug über dein neues muslimisches Leben freuen.
Die Daten des Einwohnermeldeamtes werden automatisch dem Finanzamt zur Verfügung gestellt. Der Arbeitgeber wiederum kriegt deine Daten vom Finanzamt - und muss nach diesen Daten abrechnen (verheiratet, single, Alleinverdiener, Kirchenmitgliedschaft). Du siehst, die Kirche muss nix sagen... aber der Arbeitgeber weiss.
Das hängt mitunter auch von deiner Religionsgemeinschaft ab, ob diese eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist und ob diese auf den Einzug der Kirchensteuer verzichten, oder nicht.
Andernfalls kann es sich natürlich auch um einen Fehler in der Abrechnung handeln. Steht da zufälligerweise was bei Religionsgemeinschaft?
was steht in deiner "Entgeldbescheinigung" im Bereich Religion?
muslimische Gemeinschaften sind regelmäßig keine Körperschaften, für die Steuern erhehoben werden könnten. Hier wäre dann eine Einzelverpflichtung erforderlich. Prüfe auch deinen Arbeitsvertrag dazu.
Wenn du halbtags bzw. Teilzeit über 3000 euro verdienst in St.kl. 1 könnte das hinkommen. Ich glaub eher du hast da was falsch abgelesen.
Hast du mal deine Lohnsteuerdaten überprüft? Wenn dort die Zugehörigkeit zu einer kirchensteuerpflichtigen Religionsgemeinschaft eingetragen ist, führt der Arbeitgeber die entsprechenden Steuern ab.
die Kirche selber sagt dem Arbeitgeber gar nix.