Kindesunterhalt - Lohnabrechnungen gefälscht - Orginale anfordern?
Hallo an alle,
mein Anwalt hat von meinem EX alle Unterlagen zur Berchnung des Kindesunterhalts gefordert. Diese hat er auch alle übermittelt.
Allerdings fiel mir bei seiner Lohnabrechnung auf, das er vor 6 Monaten plötzlich 600 Euro weniger Brutto verdient hat und immer noch weniger verdient, obwohl er den gleichen Job hat. Nach meiner Einschäzung hat er die 600 Euro in eine Entgeldumwandlung (später für die Rente) gesteckt, was allerdings laut seinen Lohnabrechnungen nicht der Fall ist.
Ich vermute er hat die Lohnabrechnungen gefälscht. Ich habe in paar Tagen ein Termin mit meinen Anwalt, aber trotzdem würde mich jetzt schon interessieren, was man jetzt dagegen tun könnte.
Kann man die Orginal-Lohnabrechnungen, wenn ein Verdacht vorliegt, das die Kopien nicht den Orgionalen entsprechen, anfordern? Fordert das Gericht die Orginale an? ( Die ganze Unterhaltsberechnung liegt nämlich schon vor Gericht) ? Werden die Orginal-Lohnabrechnungen direkt von der Firma angefordert? Oder gibt sich das Gericht mit den Kopien zufrieden, die ja meiner Meinung nach gefälscht sind? Oder muss er dem Gericht nur ein Grund nennen, warum er 600 Euro brutto plötzlich seit 6 Monaten weniger hat? (Da könnte er sich ja irgendwas einfallen lassen z.B. Tätigkeitswechsel) Besten Dank :-)
6 Antworten
Zunächst einmal ist zu prüfen, ob der tatsächlich 600,- Euro weniger netto ausgezahlt bekommt, oder ob dies "getürkt" ist. Dazu sollte man zunächst einmal eine Erklärung seinerseits verlangen. Falls diese nicht ausreicht, kann das Gericht immer noch eine Auskunft direkt beim Arbeitgeber einholen. Falls er wirklich 600,- Euro weniger bekommt, wird er allerdings ach weniger Unterhalt zahlen müssen. Es stimmt keineswegs (wie hier von Anderen behauptet), dass ein Unterhaltspflichtiger sein Einkommen nicht reduzieren dürfe. Solange er beim Kindesunterhat - und darum geht es hier ja wohl - zumindest den untersten Tabellenbetrag zahlen kann, also den Mindestunterhalt, darf er sein Einkommen auch reduzieren. Es besteht nämlich keine Pflicht, möglichst viel zu verdienen, um einen möglichst hohen Kindesunterhalt zahlen zu können.
Rede mit deinem Anwalt. Der wird das schon in die richtigen Wege leiten.
Könnte dann teuer für deinen Ex werden.
Er kann nicht einfach 600€ weniger verdienen. Da steht ihm Ärger ins Haus.
Er darf auch gar nicht einfach die Tätigkeit wechseln, wenn er dadurch weniger verdient.
Problematisch wird es, wenn der AG ihm zu Gefallen da falsche Einkommensabrechnungen raus gibt.
Wenn er sie nicht mehr machen kann, dann ist das eine ganz andere Situation.
Hier steht aber nix von krank o.ä..
Einfach weniger verdienen, weil man da gerade Bock drauf hat, das geht nicht.
Doch, das geht - solange man beim Kindesunterhalt wenigstens den Mindestunterhalt zahlen kann. Man ist nicht verpflichtet, ein höheres Einkommen, das zu einem höheren Kindesunterhalt führt, aufrecht zu erhalten.
Dafür hast du deinen Anwalt, der dir sagen kann, was du tun sollst, bzw er für dich!
Ich vermute er hat die Lohnabrechnungen gefälscht. Ich habe in paar
Tagen ein Termin mit meinen Anwalt, aber trotzdem würde mich jetzt schon
interessieren, was man jetzt dagegen tun könnte.
vermutungen können ganz arg nach hinten losgehen. vor allem, wenn man keine beweise hat.
Dass da plötzlich 600€ weniger auf dem Gehaltsnachweis stehen - da kann nur eine Linkerei dahinter stecken.
Es gibt für den Vater so leicht keinen legalen Weg 600€ weniger zu verdienen.
Stimmt. Deshalb würde ich schon mal gerne wissen, wer diese Beweise denn nun sammelt?
bspw. du oder dein anwalt
die ersten beiden Sätze sind so nicht richtig. Wir haben selbst in unserem, Bekanntenkreis das Beispiel, dass der Vater der Kinder (Zwillinge) sich von der Mutter der Kinder getrennt hat und plötzlich seine ehemalige gut bezahlte Arbeit nicht mehr machen kann und jetzt so wenig verdient, dass er keinen Unterhalt zahlen kann.
Leider ist die Gesetzeslage zu seinem Gunsten.