Kind aus Thailand Adoptieren

7 Antworten

Also, wir haben 2 Kinder aus Thailand adoptiert, es waren allerdings die beiden leiblichen Kinder meiner Frau aus erster Beziehung. Ich kann die Meinung nicht teilen, daß es ein behördliches Spießrutenlaufen sein MUSS. Man braucht einen langen Atem; bei uns dauerte es weit über ein Jahr. Das Wichtigste ist m.E. nach die Zustimmung des leiblichen Vaters der Kinder! Wenn der nicht greifbar ist, dann die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter und bei Heimaufenthalt der thailändischen Behörden. Unser Weg sah so aus: zuerst einen Notar gesucht, der binationales Adoptionsrecht beherrscht. Das war unsere "Drehscheibe". Dann kam der Kontakt zum Jugendamt mit einem Besuch bei uns. Fragen über Fragen. Die schauen sich auch die Wohnungsgröße und möglichen Kinderzimmer an und machen sich einen persönlichen Eindruck von der Integrität der Bewerber. Daraus entsteht eine Akte, die der Notar erhält und zusätzlich eine übergeordnete Behörde für internationale Adoption (liegt mir gerade nicht vor), die auch noch eine Stellungnahme schrieb. Das war der deutschseitige Part. Auf thailändischer Seite hatte wir Riesenglück, daß der Ex meiner Frau a) auffindbar und b) willig mitmachte. Sie sind zusammen zur deutschen Botschaft gegangen und er hat dort vor einer Beamtin mithilfe einer Dolmetscherin seinen Verzicht aufs Sorgerecht BEURKUNDET (wichtig!) Bedenken Sie auch, daß mit einer Adoption alle verwandschaftlichen Bindungen in die Heimat gelöscht werden. Dadurch erlöschen z.B. erbrechtliche Bindungen. Jedenfalls flossen alle Dokumente stets beim Notar zusammen. Irgendwann konnte er die Akte dem hiesigen Amtsgericht übergeben und der wichtigste Akt, der Adoptionstermin, war dann nur noch eine form- und schmucklose 10-Minuten-Angelegenheit. Schreiben Sie, wenn Sie noch Fragen haben.

Spontan halte ich es für kontraproduktiv, Ihr Engagement in Thailand als Pluspunkt in die Waagschale zu werfen. Man könnte Ihnen daraus auch das Argument "drehen", statt einer Adoption lieber Ihr Engagement für Kinder in Thailand fortzusetzen.

Nathalie2490 
Beitragsersteller
 25.06.2013, 16:51

Ich besitze die Thailändische Staatsangehörigkeit obwohl ich in Deutschland geboren bin. Kann ich nicht das Kind nach Thailändischem Recht in Thailand ( als quasi Thai ) adoptieren ohne etwas mit dem Deutschen Jugendamt zu tun zu haben. Ich arbeite selbst im Jugendamt und eine Kollegin hat mir gesagt ich sollte mal das in erwägung ziehen, das ich das Kind als Thai in Thailand adoptiere... und dann mit nach Deutschland nehme...

Ich weiß jetzt nicht wirklich was ich davon halten soll was meine Kollegin mir da gesagt hat aber irgendwie krieg ich den gedanken auch nicht mehr weg^^

hajobello  25.06.2013, 21:43
@Nathalie2490

Hallo Frau Nathalie - die Antwort von hoax59 ist schon mal sehr informativ. Ich möchte davor warnen, bei dieser für Sie wahrscheinlich sehr wichtigen Angelegenheit einen Weg zu gehen, der mit den Behörden in Deutschland nicht abgestimmt ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Sie in Thailand ein Kind adoptieren können, ohne dort zu wohnen und auch ohne Einkommensnachweis. Das Kind braucht für die Einreise nach Deutschland die Zustimmung der Botschaft und die Genehmigung der deutschen Behörden. Wenn Sie nicht jemanden finden, der eine Adoption mit dieser Vorgehensweise realisieren konnte, ist es besser, mit "offenen Karten" zu spielen. mfg Hajobello

Hallo, es ist sehr schwierig hier in Deutschland ein Kind zu adoptieren. Ansprechpartner bei den deutschen Behörden sind die Jugendämter der Kommunen und dann das Vormundschaftsgericht. Eine in Deutschland lebende verheiratete Thai kann kein Kind adoptieren! Ggf. ist eine Adoption durch das deutsch/thailändische Ehepaar möglich, sofern die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Sie solltenen sich an das Jugendamt wenden und dort gemeinsam mit Ihrem Mann Ihr Anliegen vortragen. Wenn dabei aber erkannt wird, daß die ganze "Konstruktion" nur dazu dient, das Kind einer thailändischen Angehörigen in Deutschland von der Sozialhilfe durchfüttern zu lassen, ist das eine "Totgeburt".... Also, achten Sie sehr genau darauf, wie Sie Ihre Argumentation aufbauen. Sicherlich haben Sie in Thailand schon ein passendes Kind ins Auge gefaßt - ein bereits schulpflichtiges Kind hat hier in Deutschland ohne entsprechende Sprachkenntnisse einen sehr schweren Start.... Die Adoption eines Kindes ist ein langfristig hohes finanzielles Engagement, das von den Adoptiveltern auch verkraftet werden muß. Die deutschen Behörden beachten dabei auch die überprportionale Trennungsrate bei deutsch-thailändischen Ehepaaren. mfg Hajobello

Nathalie2490 
Beitragsersteller
 25.06.2013, 16:46

vielen dank für ihre antwort nun ja ich bin hier in Deutschland geboren ( Mutter Thai und Vater Deutscher ) mein Mann ist ebenfalls in halb Thai aber auch in Deutschland geboren

Einige hier machen wohl einen Denkfehler, obwohl die Fragestellerin ausreichende Infos gegeben hat. Als Thailändische Staatsangehörige kann sie die Adoption ganz ohne die Deutschen Behörden in Thailand vollziehen !!! Danach muss sie nur noch einen Antrag auf Familienzusammenführung in Deutschland stellen und das Thema ist erledigt !

Viel Erfolg !

Nathalie2490 
Beitragsersteller
 12.07.2013, 13:33

Vielen vieln dank :) das wollte ich wissen :)

Alles, was du wissen musst, findest du hier: http://www.adoption.dsdw.go.th/

Wenn du in Deutschland lebst, hilft dir das Grundstück in Thailand aber nicht weiter (schaden wird es allerdings auch nicht).

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß eine Adoption von thailändischen Kindern schwierig und langwierig ist. Es werden sehr hohe Anforderungen sowohl seitens der thailändischen, wie auch der deutschen Behörden gestellt. Gute Chancen haben nur Familien mit ausreichenden festen Enkommen, die in geordneten Verhältnissen leben. Single oder auch gleichgeschlechtliche Paare haben wohl kaum eine Chance.

Wenn das Adoptivkind zu Dir nach Deutschand kommen soll, dann helfen Dir das Grundstück in Thailand und die thailändischen Sprachkenntnisse beim deutschen Jugendamt nicht viel.