Kein Geld für MPU, Alternative gesucht!
Hi Leute,
ich habe vor kurzem eine Verkehrskontrolle gehabt und war zum Teil schockiert über die Ereignisse.
Folgendes:
Ich bin aus gesundheitlichen Gründen Cannabis Konsument. Seit ungefähr 3 Jahren habe ich große Probleme mit dem Gehirn, Nerven- und Immunsystem. Nach unzähligen Tests ohne Ergebnisse und Medikamente die das ganze noch schlimmer gemacht haben, habe ich mich dazu entschieden Cannabis zu konsumieren. Je nachdem wie stark die Symptome sind, nehme ich entweder CBD- Öl oder rauche 50mg Cannabis mit einem Verdampfer (Vaporizer). Nachdem Rauchen mache ich 4- 5 Tage lang eine Pause.
Ich habe eine "Dosis" geraucht und habe mich nach ca. 5- 6 Stunden ans Steuer gesetzt und wurde kontrolliert. Zu dem Zeitpunkt war ich auf jeden Fall nüchtern, da meine Freundin dabei war und ich mir dieser Verantwortung bewusst bin.
Dem Alk- Test habe ich mit reinem Gewissen eingewilligt, da ich kein Alkohol trinke. Dann ein riesen Schock - 0,1 Promille. Daraufhin sind die Polizisten verständlicher Weise misstrauisch geworden. Am Ende musste ich erst diverse Tests machen (gerade Stehen - hat sehr gut geklappt, 30 Sekunden zählen - 29 gezählt usw.). Letztendlich haben mich nur meine Pupillen "verraten".
Folgendes weiß ich:
Verhandlung und höchstwahrscheinlich auch MPU wegen dem Rest- THC
Meine frage an euch:
Da ich vor kurzem Umgezogen und nur Aushilfe bin, komm ich gegen Ende des Monats immer ins Schwitzen.
Die MPU wird ca. 1500- 2000 Euro kosten mehr als die hälfte des Jahresgehalts.
Könnte man eventuell dem Richter eine Alternative vorschlagen wie z.B regelmäßige Drogen- Screenings, Führerscheinverbot verlängern oder im schlimmsten Fall kleine Haftstrafe?
Ich bin für vieles bereit, aber soviel Geld kann ich momentan wirklich nicht bezahlen.
Vielen Dank für eure Antworten! :)
8 Antworten
Hallo Manu,
in deinem Fall sind zwei Punkte zu betrachten:
Zuerst einmal hätten wir den ordnungs- und strafrechtlichen Teil. Du sagst zwar:
Zu dem Zeitpunkt war ich auf jeden Fall nüchtern,
aber ich vermute mal, daß Du so kurz nach dem letzten Konsum noch nennenswerte THC-Mengen im Blut hattest (Grenzwert: 1 ng/ml).
Günstigstenfalls wird das nur als Ordnungswidrigkeit gewertet.
Folgen: 500€ Bußgeld zzgl. 28,50€ Gebühren und Auslagen, 1 Monat Fahrverbot und 2 Punkte im FAER in Flensbug.
Dazu kommen die Kosten der Labortests, insgesamt bist Du also ~800€ los.
Erschwerend wäre es, wenn die Polizisten dich auf Grund von Fahrauffälligkeiten (z.B. Schlangenlinien gefahren) rausgezogen haben.
Dann sind wir schon im Bereich einer Straftat nach StGB §316. Über das Strafmaß entscheidet ein Richter, aber Du kannst dann voraussichtlich mit einer Geldstrafe, dem Entzug der Fahrerlaubnis und einer Führerscheinsperre rechnen.
Die 0,1‰ bei der Alkoholkontrolle sind hingegen irrelevant, erst ab 0,3‰ (mit Fahrauffälligkeiten) wäre eine Strafbarkeit gegeben.
Geringe Alkoholkonzentrationen können z.B. durch Fruchtsäfte erzeugt werden (z.B. vergärt Apfelsaft in der Flasche und hat bis zu 0,5 Vol% Alkohol)
Damit weiter zum verwaltungsrechtlichen Teil:
Die Polizei informiert nach StVG §2 (12) bei Drogendelikten immer auch die Führerscheinstelle.
Bei nachgewiesenem aktiven THC entzieht die Führerscheinstelle deine Fahrerlaubnis (falls das nicht durch das Gericht erfolgt).
Eine Neuerteilung ist erst nach positiver MPU möglich.
Die MPU wird also nicht vom Gericht angeordnet, sondern der Führerscheinstelle. Daher kannst Du keinen "Deal" mit dem Richter machen.
Voraussetzung für eine positive MPU ist der Nachweis der Abstinenz über mindestens 6 Monate.
Bei den Kosten liegst Du ungefähr richtig: Abstinenznachweise und MPU kosten zusammen ca. 1.000€, mit zusätzlicher verkehrspsychologischer Beratung bist Du bei etwa 2.000€.
Danke, clemensw!
So eine Antwort habe ich gebraucht.
Das mit den Säften erklärt auch warum es zu diesem Wert kam, da ich den ganzen Tag Querbeet Säfte getrunken habe :)
Vielen Dank! :)
Eine Alternative wäre 15 Jahre auf den Führerschein verzichten, dann bekommst Du Ihn ohne MPU wieder.
Könnte man eventuell dem Richter eine Alternative vorschlagen wie z.B regelmäßige Drogen- Screenings, Führerscheinverbot verlängern oder im schlimmsten Fall kleine Haftstrafe?
das solltest du der Fsst vorschlagen, denn dem Richter geht die MPU nichts an:-)
Die MPU wird ca. 1500- 2000 Euro kosten mehr als die hälfte des Jahresgehalts.
wie kann man sich bei diesem Jahresgehalt ein Fahrzeug leisten?
du musst keine MPU machen, und du brauchst auch kein Fahrzeug bei dem Gehalt was du bekommst.
auch wer aus medizinischen Gründen Cannabis konsumiert darf nicht unter Drogeneinfluss fahren, er muss dann eben auf das Auto verzichten wenn ihm seine Gesundheit wichtiger ist
Danke, ginatilan!
Das Fahrzeug gehört nicht mir :)
Ich denke das sieht eher schlecht für dich aus, du wirst wohl die MPU machen müssen, manchmal reicht aber auch ein Attest vom Hausarzt.
Sorry, das wird nichts! Du musst übrigens nicht immer alles auf einen Schlag bezahlen, das es teuer wird ist klar, aber kannst ja mal nachfragen ob es eventuell bei einem Vorbereiter/ Berater mit Ratenzahlung klappt :) Also wir machen das :) Viel Glück
Vielen Dank für deine Antwort, Sole03! :)
Danke erstmal für die Antwort, Rollerfreake!
Was meinst du genau mit Attest? Im Bezug auf Verhandlung oder MPU?
Danke dir! :)