Kann man von einer unbeliebten Person verlangen, eine Beerdigung zu verlassen?
Wie sieht das eigentlich rechtlich aus, wenn jemand bestattet wird und zur Beerdigung eine Person auftaucht, die man nicht dabei haben will, weil sie beispielsweise dem verstorbenen oder der Familie Schaden oder Leid zugefügt hat. Oder was auch immer. Eigentlich ist ja der Friedhof ein öffentlicher Ort, wo sich sozusagen jeder aufhalten kann.
Welche Möglichkeit(en) hätten da die Angehörigen, eine solch unliebsame Person fern zu halten, wenn überhaupt?
10 Antworten
Eine Möglichkeit wäre die Person im Vorfeld eindringlich zu bitten von einer Teilnahme abzusehen. Rechtlich sehe ich keine Möglichkeit (Hausverbot oder sogar Stalking).
eine geliebte würde ganz bestimmt nicht an einer beisetzung teilnehmen wenn sie den verstorbenen nicht geliebt hätte!wer weiß denn was seine letzten worte zu ihr waren.vielleicht hat er sich auch aus materiellen gründen nicht von seiner frau getrennt.vielleicht hat er sie geliebt und war auf dem weg zu ihr!aber es sind alles nur spekulationen.es sollte nur eines zählen:die totenruhe nicht zu stören.
Die Angehörigen haben die Möglichkeit diese Person zu ignorieren, so als ob sie gar nicht da wäre - eine andere Möglichkeit gibt es nicht, denn jeder hat das Recht sich auf dem Friedhof aufzuhalten.
Und jeder hat das Recht zu trauern, und du weißt nicht, was in diesem Menschen jetzt, hier und heute vorgeht, was er bereut, was ihm leid tut, oder wie auch immer - und wenn du nicht mit ihm sprichst, wirst du es auch niemals erfahren...
Es gibt Momente, in denen man sich beherrschen sollte und auch kann.
@sheela: ja das ist ein drastisches Beispiel und irgendwie verwundert's mich, daß du deinen Kommentar bei meiner Antwort abgibst, wo doch der Tenor aller Antworten so ziemlich der gleiche ist - aber egal..
..du ahnst gar nicht was ich mir alles von deinem Beispiel "vorstellen" kann.. und meine Antwort lautet:
Wäre ich die Ehefrau, wäre ich wahrscheinlich äußerlich ein Eisblock und innerlich würde ich kochen - aber man würde mir sicher nichts anmerken!
Wäre ich die Geliebte, hätte ich soviel Anstand, und würde mich beim Begräbnis ganz weit im Hintergrund halten - oder erst gar nicht erscheinen!
@sheela: bist Du dann auch die, die die Blumen der verhassten Geliebten vom Grab entfernt und nur ihre eigenen gelten läßt? Warum kannst Du nicht akzeptieren, dass diese Frau - auch wenn sie Dein persönliches Feindbild ist - Deinen Mann geliebt hat wie Du und um ihn trauert wie Du? Zu einer "Fremdliebe" gehören immer zwei, und auch, wenn er - aus welchen Gründen auch immer - nun wieder bei Dir war, so hat doch "diese Frau" auch ein Recht auf ihre Gefühle? Ich finde es würdelos, sie von der Beerdigung fernhalten zu wollen oder später - via Blumenentfernen etc. - meinen Hass auf sie auszuleben. Manchmal sollte man, wenn man den Verstorbenen wirklich geliebt hat, sich auch einmal fragen, was er sich wohl wünschen würde.
Eastside, Dein Verhalten hätte dann auch sehr viel Stil.
@sheela.. Ich weiss was du meinst! Bist du schon so konditioniert? Schönen Abend.
Es war ja nur eine Annahme, ist bei mir und bei niemanden den ich kenne Realität, habe mich aber schon öfters mit dieser Thematik auseinandergesetzt und ich kenne mich zu gut, ich könnte nicht stillhalten und ruhig bleiben.
@Eastside, es war nur Zufall das ich meinen Kommentar bei Dir angebracht habe, war nichts gegen Dich.
@Solf, Dir auch einen schönen Abend und ich bin schon immr so konditioniert, da ich ein sehr emotionaler Mensch bin, und ich muß es zugeben, bei mir in Gefühlsdingen ( wenn ich gefühlsmäßig verletzt werde ) oftmals der Verstand abschaltet und ich nur noch rein gefühlsmäßig und mechanisch reagiere.
@evistie, genau, so blöd wie es jetzt klingen mag, ich würde ( sofern ich weiß das die Blumen von der Geliebten sind ) diese Blumen vom Grab entfernen, aber wenn die Geliebte Charakter besitzt kommt sie gar nicht zur Beerdigung. Aber wie gesagt, alles nur Annahme.
@sheela: oh je... "Charakter" und "Anstand" soll die Geliebte zeigen und gefälligst bleiben, wo der Pfeffer wächst. Für mich ist das Egoismus, Stutenbissigkeit, Vorrechtsgehabe, Kleingeistigkeit... und hat für mich nichts, aber auch gar nichts mit dem geliebten Verstorbenen zu tun. Eine Geliebte wird wissen, was sie erwartet. Wenn sie trotzdem kommt, sollte man die Würde der Feier wahren. Kein Mensch verlangt, dass die Ehefrau ihr um den Hals fällt! Aber eine Beerdigung - und später das Grab - sollte nicht Austragungsort solcher Egoismen sein.
Hallo evestie, es ist nun mal so, das bin ich wie ich leibe und lebe, und komisch, genau so eine Diskussion hatte ich vor kurzem mit einigen Freundinnen beim Kaffeeklatsch, bis auf zwei waren alle genau dieser Meinung die ich hier dargestellt habe, muß Dir aber auch noch sagen, ich ziehe vor jedem meinen Hut der so reagiert wie Du es beschrieben hast, ich könnte es nicht.
Vielleicht ist meine Einstellung ja altersbedingt - bin geringfügig älter als Du :o)) - , aber was mich etwas erstaunt, ist die Vehemenz, die Du bereits in der Theorie entwickelst. Gnade Gott der Frau, die Dir in die Quere kommt... ;o))
Da kannst Du recht haben.
Ha! Ihr habt ja alle so tolle Antworten auf die Frage - aber habt ihr auch schon mal daran gedacht, dass vielleicht der Verstorbene die Anwesenden garnicht hier haben will? Beispiel: Ein Mann ist im Alter von 80 Jahren gestorben, nachdem er 2 Jahre lang schwer gelitten hat und keiner seiner 5 Kinder was von ihm wissen wollte. Nach der Erklärung des Todes durch einen Arzt beginnen die Kinder gleich um das Erbe zu zoffen. Wär es da so undenkbar, dass der Mann sich vor seinem Tod wünschte, dass niemand dieser undankbaren, lieblosen Gören an seiner Beerdigung teilnimmt? Auch wenn der Friedhof ein öffentlicher Ort ist. Das Grab ist es nicht. Und da sollte auf besonderen Wunsch ein Fernbleiben durchsetzbar sein.
DH. Danke!
thx...
Sowas hab' ich noch gar nie gehört. Kannst Du nicht nach der Beisetzung den Krieg weiter führen?
Traurige Anfrage, nicht wahr?
Ja...sehr.
He he he, mal halb lang hier!!!! Ich hab hier nicht von mir oder meiner Familie geredet. Das ist schlichtweg eine Frage, die unter ein paar Freunden/Bekannten und mir entstanden ist, weil so was bei uns im Ort vor kurzem zu einer wie schon von HerrLich prophezeiten eskalation geführt hat. Und bei uns auf dem Dorf das dann eben die Runde gemacht hat. Also immer mal schön langsam mit Verurteilungen.
ChrisG, Du solltest das nicht als Verurteilung Deiner Person ansehen. Davon ist nicht die Rede.
Na gut, lesen tut sich das zwar anderst, aber ich nehm das jetzt mal so an.
Die "unliebsame Person" möchte dem Toten die letzte Ehre erweisen, also sollte es evtl. möglich sein, sich selbst zurückzunehmen und für die Dauer der Beisetzung Streitgedanken außen vor lassen. Man kann denjenigen natürlich auch bitten zu gehen und damit einen Eklat für die ganze Gesellschaft heraufbeschwören.
Danke. DH.
Die Person ist nicht gekommen um gegangen zu werden ! Ein Verbot gibt es sicher nicht !
Sorry, aber stell Dir mal vor ( nur vorstellen ) Dein Mann hat Dich betrogen, Du hast Dich mit ihm ausgesprochen und vesöhnt, ihr hattet einige schöne glückliche Monate miteinander und dann hat er einen Unfall und stirbt. Dann die Beerdigung, seine ehemalige Geliebte taucht auf, könntest Du da ruhig bleiben?? Also ich definitiv nicht.