Kann man die Taufe eines Kindes über das Familiengericht einklagen
Meine Tochter soll von ihrer Mutter aus getauft werden. Nur ich möchte das nicht weil ich der Meinung bin, das jeder selber entscheiden sollte welche Religion er ausüben möchte und dies nicht von seinen Eltern vorgeschrieben bekommt. Nun zur eigentlichen Frage wie kann ich verhindern das dies vor Gericht durchgesetzt wir. Denn dies haben meine ex und ihre Anwältin vor wenn ich nicht die Zustimmung gebe.
4 Antworten
Das kannst Du nicht verhindern, denn GENAU das ist der Weg, den sich der Gesetzgeber ausgedacht hat: Wenn sich die Eltern in einer Frage der Ausübung des Sorgerechts nicht einig sind, können sie das Familiengericht um eine Entscheidung bitten. Was ja keineswegs heißt, daß Du mit Deiner Meinung überstimmt wirst. Wenn Du gute Gründe für Deine Meinung hast, stehen die Chancen auch gar nicht so schlecht, daß das Gericht Deiner Meinung folgt. Von Familiengericht und Anwältin sollte man sich nicht immer gleich beeindrucken lassen.
Ja, Du kannst rein aus Deiner Überzeugung Argumente bringen. Für sowas braucht man gar keinen Anwalt - ggf. kannst Du selbst da sogar viel überzeugender sein.
Und es entscheiden eben beide Eltern, was gut für das Kind ist. Und wenn sie gegensätzlicher Meinung sind, dann sind beide Meinungen erst einmal gleich viel Wert.
also meine Tochter ist 6jahre . die Mutter von meiner ex hat mich schon versucht zu überreden .Meine ex lebt in einer neuen Beziehung Nun kam meine Tochter letzte Woche zu mir an sie will sich taufen lassen. Als ich sie fragte warum sie es denn möchte hat sie gesagt weil ihr keiner Bruder der 3 Wochen alt ist auch getauft wird.
Und jetzt willst Du wissen, wie gut die Chancen sind, daß Du Dich bei diesem Sachverhalt beim Familiengericht durchsetzen wirst? Das kann man per Ferndiagnose schlicht nicht beantworten.
Bin momentan echt am verzweifel weil ich mir total unsicher bin.
wenn dein kind selbst getauft werden will, dann hast du keine chance dagegen. dann spar dir die gerichtskosten und stimm den wunsch deines kindes zu.
Nö, glaube ich nicht, daß die Chancen so schlecht stehen, ein 6 jähriges Kind kann sich über dieser Entscheidung noch gar nicht so bewusst sein und "weil ihr Bruder auch getauft wird" ist kein Grund. Das ist eine Entscheidung, die seitens der Mutter eingeredet wurde, reine Manipulation. Und nur, weil der Bruder getauft wurde? Was ist das für ein Grund?
habe mich jetzt dazu entschlossen meine Tochter taufen zu lassen. Da ich nicht der Meinung bin wegen so einem Thema vor Gericht zu ziehen und mir deswegen auch noch die Beziehung zu meiner Tochter und dessen Mutter kaputt zu machen.
Ja aber mir der meinung das jeder selbst entscheiden sollte welche religion er vertritt wird er das gericht sicher nicht überzeugen. den solange das kind nicht alt genug ist entscheiden ja die eltern was gut für das kind ist und was nicht - was die religion ebenfalls mit einschließt.
Ich kenne mich mit der juristischen Seite nicht aus, aber...
Eine Taufe ist jetzt nicht so viel. Deine Tochter ist sechs Jahre alt, wenn sie älter ist, alt genug um das selber zu entscheiden, kommt ja noch die Konfirmation/Firmung, für die sie selbst sich entscheidet falls sie ihren Glauben weiterführen möchte. Dazu ist das ja da, damit eben nicht die Eltern alles entscheiden. Und wenn sie später tatsächlich gar nichts mehr mit Religion zu tun haben will, kann sie aus der Kirche austreten.
Also meine Eltern haben mich taufen lassen, ohne mich zu fragen, weil ich noch ein Baby war, das man ja bekanntlich nicht vorher fragen kann.
Ich "musste" dann auch in den Konfirmationsunterricht und mich dann auch konfirmieren lassen, obwohl ich damit nichts anfangen konnte, wusste eigentlich gar nicht, was das alles soll und die Kirche an sich hat mich nie weiter interessiert, meine Eltern haben das wohl einfach gemacht, weil "man" das eben so tat, es zur Gesellschaft dazu gehörte. Besonders religiös wurden wir nicht erzogen, im Grunde waren ihre Aussagen zweierlei, denn die Kirche hatte nicht so viel mit dem zu tun, was meine Eltern vermittelten: daß Gott in mir selbst zu finden sei. Also eigentlich widersprüchlich.
Wenn ich heute entscheiden müsste, würde ich mich nicht taufen lassen. Denn meine Ansicht zu Gott ist anders, als sie die Kirche propagiert. Durch den Eintritt in die Kirche habe ich im meinen jungen Jahren auch Kirchensteuer gezahlt, ohne mir darüber bewusst zu sein, weil das ja "nur" in der Lohnabrechnung steht und ich damals nicht darauf geachtet habe. Im Nachhinein ärgere ich mich darüber...
Meine 3 Kinder wurde nicht getauft, die sollen das selbst entscheiden. Was auch immer sie "finden" werden, wir werden es akzeptieren. Dazu bedarf es aber Zeit und einen gewissen Reifungsprozess im Kind. Alles Andere wäre meiner Meinung nach Manipulation des Kindes in die Richtung, keine eigene Fragen stellen zu können und sich keine freien Gedanken machen zu können.
Mein Stiefsohn (10) wird streng katholisch erzogen, und durch diese Erziehung gibt es für ihn nur diese eine wahre Kirche und Religion, er stellt, wenn überhaupt, nur katholisch bezogene Fragen und ist völlig fixiert auf seine Tätigkeit als Messdiener, aufs Beichten und auf "seinen" Papst. Andere Möglichkeiten, "Gott" zu finden, stehen für ihn überhaupt nicht zur Frage, es gibt nur die eine Wahrheit. Hmmmm... Find ich persönlich nicht so toll, derart "unoffen" durch die Welt zu marschieren, ohne nach links und rechts zu schauen.
An Deiner Stelle würde ich darum kämpfen und auch Deinen Standpunkt vor dem Richter vertreten. Sag, daß Du möchtest, daß Dein Kind sich frei entwickeln kann und nicht in eine Form gepresst wird. Zur Taufe gehört eben nun mal die Zustimmung beider Parteien, und das hat der Gesetzgeber sich ja nicht zum Spass ausgedacht, sondern aus dem Grund, damit beide Parteien genau abwägen, was richtig für das Kind ist. Die Zugehörigkeit einer Kirche gehört mit Sicherheit nicht zu lebensnotwendigen, zwingen Maßnahmen, die ein Kind braucht, und das wird der Richter bestimmt genauso sehen. Eine lebensnotwendige OP oder Ähnliches, da sieht das schon wieder ganz anders aus. Ich denke, Deine Chancen stehen gut.
Alles Gute...
ja das kann sie einklagen und solltest du keine bedenken als die oben genannten haben, dann wird sie auch recht bekommen. warum sollte das kind nicht getauft werden, was spricht dagegen?
Nun bin ich auch kein Anwalt und kann mir auch diesen nicht leisten. Sollte ich dan rein aus meiner Überzeugung Argumente bringen. Bin auf diesen Gebiet vollkommen unerfahren.