Kann der Mieterbund wirklich helfen?
Mein Freund und ich haben arge Probleme mit dem neuen Eigentümer unserer Wohnung. Es ist leider auch nicht die erste Mietwohnung mit der wir Ärger haben :-( Nun meine Frage: lohnt es sich Mitglied im Mieterbund zu werden? Einen Anwalt können wir uns nämlich nicht leisten. Danke für Eure Antworten!
6 Antworten
lohnt es sich Mitglied im Mieterbund zu werden?
Eigentlich nicht. Wenn Ihr allerdings keine Rechtschutzversicherung habt, bleibt Euch kaum eine andere Wahl.
Ich habe fast wöchentlich mit dem Mieterschutzbund zu tun. Was einem dort fachlich begegnet, ist teilweise schon erschreckend.
Dummerweise denkt das Gros der Mieter immer noch, dass man dort gut beraten wird.
Nebenbei bemerkt haftet Ihr bei Falschberatung durch den Mieterschutzbund umfänglich. Bei einer Falschberatung durch einen Fachanwalt, geht dieser in die Haftung (Anwaltshaftung).
Dann bleibt nur der Mieterschutzbund.
Ja können helfen was für Probleme habt ihr
Ok jetzt weis ich Bescheid . Vill kommt Prozesskosten Beihilfe für euch in Frage . Hier mal ein Link
http://www.mkb-rechtsanwaelte.de/test/wordpress/?p=38Vielen Dank, da schaue ich mal!
Schau Dir meinen anderen Kommentar an, da steht es jetzt :-)
Ja lohnt sich. Kann man nur zu raten. Was hat der Vermieter für ein Problem mit euch?
Ist Euch denn die Kündigung schon zugegangen? Wenn ja, wie wurde diese begründet? Steht dort tatsächlich etwas von einer Ferienwohnung?
Grundsätzlich halte ich das Problem für zu umfangreich, als dass ein Mieterschutzbund helfen könnte.
Ja, in der Kündigung steht das er die Wohnung als Ferienwohnung nutzen möchte. Leider fällt mir keine andere Möglichkeit ein, wir sind beide noch Studenten und kommen finanziell gerade so über die Runden im Monat. Mir wäre ein Anwalt auch lieber, aber wovon sollen wir den bezahlen? :-(
Das Problem hier ist, dass es Gerichte gibt, die eine Eigenbedarfskündigung aufgrund einer Ferienwohnung als zulässig erklärt haben, andere Gerichte das aber verneint haben. Hier gibt es fast nur eine 50/50 Chance.
Könnt Ihr als Studenten nicht einen Antrag auf Beratungshilfe beim örtlichen Amtsgericht stellen? Macht Euch da mal schlau.
Ja, das könnte bei unserer finanziellen Lage wirklich in Betracht kommen. Vielen Dank für die Hilfe!
Er möchte aus der Wohnung eine Ferienwohnung für sich und seine Familie machen, und bezeichnet das ganze als "Eigenbedarf". Nutzen würde er die Wohnung einige Wochen im Jahr und ansonsten leer stehen lassen. Wir können uns einen Umzug nicht leisten, sind auch erst vor zehn Monaten eingezogen und haben unser letztes Erspartes in die Wohnung gesteckt.
Soviel kann ich dir schon mal sagen, das gilt nicht als Eigenbedarf. Denn dieser muss gut begründet sein, sonst hat er keine Chance. Aber ihr braucht Hilfe und werdet wohl vor Gericht gehen müssen.
Das fürchte ich auch. Deswegen überlegen wir ja zum Mieterbund zu gehen, wir können uns wie gesagt keinen Anwalt leisten.
Ja wäre ratsam.
Soviel kann ich dir schon mal sagen, das gilt nicht als Eigenbedarf
Das ist schon einmal falsch. Nach § 573 (2) Pkt. 2 wäre das nämlich zulässig.
Nutzen würde er die Wohnung einige Wochen im Jahr und ansonsten leer stehen lassen.
Das ist "berechtigtes Interesse des Vermieters an der Beendigung des Mietverhältnisses" i. S. d. § 573 (2) Nr. 2, "wenn der Vermieter die Räume als Wohnung für sich, seine Familienangehörigen oder Angehörige seines Haushalts benötigt".
Auf die Dauer der tatsächlichen Nutzung käme es nicht an.
Es hat mal einen aufsehenerregenden Fall in Berlin gegeben, wo ein VM mit seiner Eigenbedarfskündigung einer langjährigen, älteren M durchkam, weil er die Wohnung nur für gelegentliche Wochendbesuche seiner Tochter dort in den Semesterferien benötigte :-(
Wir können uns einen Umzug nicht leisten (...) und haben unser letztes Erspartes in die Wohnung gesteckt.
Das ist ärgerlich, aber irrelevant. Dass Mietverträge beendet werden können, gar Umzüge teuer sind, muss euch ebenso klar gewesen sein wie die Tatsache, das maßgefertigte Einbauküchenn und Wandschränke, Tapeten, Bodenbeläge oder Wandfarbe nicht immer mitzunehmen sind.
sind auch erst vor zehn Monaten eingezogen
Was nur bedeutsam wäre, wenn dieser Grund der Eigenbedarfskündigung schon im Zeitpunkt des Mietvertrgschlusses bestand. Meint ihr beweisen könnt, dass schon vor 10 Monaten eine Eigennutzung geplant war.
Da kann ich euch nur raten, aus Zitronen Limonade zu machen: Verhandelt über eine Ablöse eurer Investitionen und Beihilfe eurer Umzugskosten, wenn ihr im Gegenzug fristwahrenden Auszug zusichert. An einer monatelang andauernden Räumungsklage dürfte der VM nicht interesseiert sein.
G imager761
Mieter(bund)verein ist ein schwieriges Thema. Die helfen schon, aber die Anwälte, die da sitzen sind im Grunde gescheiterte Existenzen. Habe da meine Erfahrungen machen müssen. Es gibt günstige Rechtsschutzversicherungen. Wenn es irgendwie geht finanziell, ist das sicher die bessere Alternative.
Geht leider finanziell nicht, sonst hätten wir sowas schon.
Nun meine Frage: lohnt es sich Mitglied im Mieterbund zu werden?
Nicht wirklich. Zwar bekommt man hier fachlichen Rat zu streitigen Sachverhalten, auch eine qualif. Prüfung seiner BK-Abrechnung, aber selbst eine im Mitgliedsbeitrag etwaig enthaltenen Rechtsschutzversicherung kommt nicht für laufenden Fälle auf.
Wenn man sich denn nicht mit seinem VM verständigen kann, wird es ein Schreiben des Mieterschutzbundes auch nicht bewirken.
Wir können uns einen Anwalt LEIDER einfach nicht leisten.