Josef K - Wie ein Hund?
Hallo,
wir behandeln shcon seit langem das Buch "Der Proceß" von Franz Kafka in der Schule. Wir haben zuvor Punkte zum Verhalten K´s herausgesucht haben, die Auflehnung oder Gehorsam zeigen. Heute haben wir ein Gedicht bekommen, dass wir nun mit dem Verhalten K´s vergleichen sollen. Das Gedicht ist von Erich Fried geht so:
Ein Hund
der stirbt
und der weiß
dass er stirbt
wie ein Hund
und der sagen kann
dass er weiß
dass er stirbt
wie ein Hund
ist ein Mensch
So nun zu meiner Sicht. Im Kapitel 10, "das Ende", wird der Tot K´s verglichen, "wie ein Hund". Doch stirbt er hier als Hund, weil er einer ist? Oder nur weil er mit Scham stirbt? Was meint ihr dazu? Also nun zum eigentlichen, ein Hund ist in meinen Augen "etwas" das Gehorsam ist, sich nur Auflehnt wenn ihm etwas nicht passt, und doch letzten Endes das tun muss, was sein Herrchen ihm sagt, daher würde ich schon sagen, dass Kafka ein "Hund" sein kann, was komisch klingt. Kann K selbst behaupten, wie es in dem Gedicht gesagt wird, dass er wie ein Hund stirbt?
3 Antworten
Der Hund als Tier ist hier glaube ich nicht gemeint und besonders relevant. Sondern eher das, was der Mensch in seiner Dressur und Unterwerfung aus diesem Tier gemacht hat. Also metaphorisch gemeint.
"Hündisches" Verhalten ist daher im allgemeinen Sprachgebrauch eher das Verhalten unterworfener, unfreier Kreaturen. Franz K. stirbt im Buch und wird exekutiert, weil er als unterworfenes Wesen sich anpassen sollte und da er dies nicht schaffte, "eliminiert" wird. Hündisch ist diese Art mit Wesen umzugehen, sie zu domestizieren, zu unterwerfen und zu dressieren, sie abhängig von sich zu halten und zu machen. Der Hund ist daher kein freies Lebewesen, so lange er Menschen unterworfen ist (und von deren Nahrung abhängt) sondern eine dominierte und unfreie, deformierte Kreatur
Erst ein Mal, Du kannst die damalige Einschätzung über Hund mit der Heutigen nicht vergleichen.Z.B.- der Hund wurde damals an der Kette gehalten, die Sprichworte wie Hundewetter oder Hundeleben waren geläufig. Heut zu Tage lebt manch ein Hund besser wie manch ein Mensch. Also, kurz und knapp gesagt, der Hund damals, wurde eher mit was schlechten in Zusammenhang gebracht. Wenn der Hund genau das wüsste, was der Erich Fried beschreibt, dann hätte der Hund ein Bewusstsein, da der Hund das nicht wissen kann(weil der Hund kein Bewusstsein hat, sondern ein Instinktier ist) kann nur der erkennen, das er wie ein Hund stirbt, weil er ein Bewusstsein hat und das ist der Mensch. Ich hoffe Du verstehst es.
Was ich als erstes sagen möchte ist, dieses Gedicht von Fried musst du aus seiner Zeit verstehen, wie damals die Achtung und der Respekt von Hunden war und darfst sie nicht mit unserer heutigen Zeit vergleichen, damit würdest Du zu einer Sinnverkehrung kommen.
Wenn, dann solltest du es so betonen, wie du das aus deiner heutigen Sicht siehst.
Ich persönlich verstehe es so, das damit nur ein herrenloser Hund gemeint sein kann, der z.B. an Alterschwäche stirbt, irgendwo im nirgendwo, allein, so als ob er gar nicht gelebt hätte.
Genau diese Situation hat wohl der Dichter gemeint, er stirbt ohne Familie, ohne Beistand, namenlos, vergessen, unbeachtet, unbemerkt.