Ist es moralisch vertretbar Mörder zu ermorden?

13 Antworten

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Moralisch kann das durchaus irgendwo auf der Erde vertreten werden, aber humanistisch-ethisch-philosophisch ist es eben niemals vertretbar.

Die Frage war allerdings, ob nicht die lebenslange Haft eines Mörders einer ebenso ethisch nicht rechtfertigbaren Folter gleichkommt. Deshalb bedeutet in unserer Gesetzgebung der unantastbaren Menschenwürde als absolute Grundlage eine "lebenslängliche" Haftstrafe nur 20 Jahre Gefängnis mit anschließender erneuter Beurteilung des ehemaligen Mörders.

Die Bedeutung einer Bestrafung und damit deren Art ist eben entscheidend. Zum Beispiel empfinden typische alexithymische Mörder*innen ihre Morde wie ihre eigene Tötung nicht als Strafe. Wenn man sie bestrafen will, muss das anders geschehen.

DivineZeus 
Beitragsersteller
 19.01.2022, 11:01

Ich würde die Tötung eher als Erlösung ansehen

Skoph  19.01.2022, 11:09
@DivineZeus

Genau. Das empfinden zum Beispiel viele Männer, die alkoholisiert mordeten, so. Aber wo die staatliche Tötung abgeschafft ist, kommt es eben zur lebenslangen Inhaftierung. Ob das bereits eine Folter ist, ist die heutige Frage. Zwangsarbeit ist ebenso nicht der ethisch-richtige Weg.

Also wurde der Weg der freiwilligen Arbeit (bzw. Schul- und Berufsausbildung) mit einer Antiaggressionstherapie im Gefängnis ersonnen als so genannte Resozialisierungsmaßnahme.

Leider geraten solche sich verbessernden Straffälligen aber dann eines Tages wieder in die Freiheit unserer boshaften und gewaltvollen Gesellschaft, besonders der Männer. So fallen viele wieder in die alten Muster zurück...

Das kommt ganz darauf an, welche moralische Position man vertritt.

Nehmen wir mal den kategorischen Imperativ von Kant. Dieser lautet "Handle immer nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, dass sie ein allgemeingültiges Gesetz werde". Eine Maxime ist eine Handlungsvorschrift. In diesem Fall wäre es "Töte jemanden, der einen anderen Menschen getötet hat." Jetzt stellt man sich vor, ob es eine mögliche Welt geben kann, in der das der Fall ist. Das können wir, da es in unserer Welt bereits gegeben ist (Todesstrafe ist in einigen Ländern übliche Praxis). Nun stellt sich aber die Frage, ob wir das auch wollen, dass dies ein allgemeingültiges Gesetz werde. Nehmen wir hier den Menschen als empathisches Vernunftwesen, dann können wir nicht wollen, dass ein anderer Mensch, der ebenfalls ein empathisches Vernunftwesen ist (oder wir das zumindest diesem unterstellen müssen) getötet wird nur weil dieser Mensch jemanden getötet hat. Andernfalls würden wir diesem Menschen das Mensch-sein aberkennen.

Fraglich ist an dieser Stelle auch, ob das nicht in einem unendlichen Kreislauf enden würde. Mal angenommen, ein Mörder wird von mir hingerichtet. Ist das dann nicht auch ein Mord? Wie argumentiere ich dann dafür, dass meine Handlung kein Mord war und warum ich weiterleben darf, der Mörder aber nicht?

aus meiner Sicht ja.

Notwehr zählt ja nicht zu mord wie manche wohl glauben. Da wäre es dann eben was anderes.

ebenso Vergewaltiger, pädophile usw. kann alles weg aus meiner Sicht und zwar dauerhaft.

warum sollte man Menschen durchfüttern die so einen Weg wählen

das darf blioß einer und das heißt auch anders.

Henker tun das (und auch erst nach dem Urteil)

Der Mensch, der zum Täter wurde, muss das begreifen und bereuen, nachdenken, verstehen, sich verändern. Wie soll er das, wenn er selbst nicht mehr am Leben ist?

Ob das im Strafvollzug möglich ist, und ob es Sinn macht, dass der Täter sehr lange einsitzt, ist eine andere Frage.

Zeit bringt oft Veränderung, geschehenes erscheint in einem anderen Kontext. Es ist durchaus denkbar, dass da eine Entwicklung stattfindet, die unbeabsichtigt läuft und erstaunliche Blüten zeigt.

gottesanbeterin  19.01.2022, 18:24

Ein Mensch, der zum Täter wurde, muss gar nichts begreifen. Wenn er begreifen würde, haette er doch nicht gemordet!

Frage281  02.02.2022, 20:26
@gottesanbeterin

So sehe ich das auch weil man muss erstmal verrückt genug werden um jemanden zu töten und wer seinen Verstand so krass verloren hat, der hat nichts in unserer Gesellschaft zu suchen.