Ist ein Abfallzerkleinerer erlaubt?

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Fakt ist, dass es kein eindeutiges Gesetz über Verbot eines Abfallzerkleinerers gibt. Auch lese ich hier aus vielen Antworten heraus, dass weitläufig eine ganz falsche Vorstellung eines solchen Geräts besteht.

Ich habe hier einen sehr guten Teilauszug eines Beitrags aus einem Forum für Wasser und Abwasser:

"Die Suspension, welche sich aus Millionen deutscher Küchenabläufe in die Kanalisation ergießt, unterscheidet sich stofflich nicht oder kaum von dem was ein Küchenabfallzerkleinerer erzeugt. Der am Teller klebende kleine Rest Kartoffelbrei wird auch heute schon in den Abfluss gespült. Ebenso die Kartoffel- oder Tomatensuppe. Größere Sachen, welche die Hausfrau stören, wandern ins WC. Das ist sozusagen Stand der "Küchentechnik" in Deutschland. Das Ergebnis kann man jederzeit am Rechengut in den Kläranlagen sehen. Ohne KAZ fallen riesige Mengen Rechengut an.

Es ist interessant, dass man sich bei der nüchternen Betrachtung von Sachfragen hierzulande immer wieder in die rettenden Arme von Gesetzen, Verordnungen und Satzungen flüchtet. Diese Regularien müssen stets den aktuellen Gegebenheiten angepaßt werden, sonst sind sie eines Tages nicht mehr zu gebrauchen. Denkverbote sind immer eine fatale Sache.

Worum geht es also eigentlich? Sicher nicht darum, dass die eine Fraktion ("die Abwasserleute") und die andere Fraktion ("die Müllentsorger") sich gegenseitig zum Nachteil desjenigen blockieren, für den die ganze Veranstaltung überhaupt stattfindet: des Bürgers, der eine vernünftige Entsorgung zu tragbaren Kosten haben will.

Der Bürger möchte keinen stinkenden Abfall in seiner Wohnung haben. Der Bürger möchte es leichter haben seinen Abfall zu trennen, und dabei stört nun einmal das übrig gebliebene halbe Schnitzel vom Sonntag oder der Fisch vom Freitag, ...

In Haushalten mit KAZ reduziert sich das Restmüllaufkommen teilweise um bis zu 90%, da es wesentlich leichter fällt die Wertstoffe vom echten Restmüll zu trennen ("kein Sauhaufen mehr"). Die Verpackungen werden nicht mehr kontaminiert.

Wir verwenden den KAZ seit einigen Jahren hier in Deutschland. Nach etwa einem halben Jahr haben wir den Bioeimer in der Küche abgeschafft und im frei gewordenen Platz den Eimer für die Verpackungen aufgestellt. Ab diesem Moment sind wir von der bisherigen 120 Liter Restmülltonne auf die 40 Liter Tonne umgeschwenkt (kleiner gibt es hier nicht, 14 Tage Leerung). Ohne den KAZ hätte das nicht funktioniert.

Haushaltsabfälle, Verpackungen oder dergleichen lassen sich beim besten Willen nicht mit dem KAZ entsorgen, da das Gerät sofort blockiert, wenn man z.B. Plastikbecher zerkleinern wollte. Das funktioniert schlicht nicht. Auch wer nun meint, dass er sein Altpapier oder Batterien bequem loswerden könnte, der irrt. Man kann mit einem KAZ in der Tat nur Bioabfall zerkleinern, sowie Küchenkrepp, welches sich bekanntermaßen nicht von Klopapier unterscheidet.

Der Bioabfall ist nun einmal da, genau so wie später die Stoffe entsorgt werden müssen, die den Weg durch den menschlichen Körper gefunden haben.

Nachdem man vor ca. 20 Jahren die Biotonne erfunden und nahezu flächendeckend durchgesetzt hat, will man verständlicherweise nichts von anderen Lösungen wissen. Es fällt jedem schwer, einen einmal eingeschlagenen Weg zu überdenken und ggf. zu ändern.

Küchenabfälle sind strukturschwach und bestehen zu 80% aus Wasser. Deswegen sind sie für die aerobe Rotte auf Komposthöfen nicht besonders gut geeignet. Damit anaerobe Zonen vermieden werden, muss das Material immer wieder unter Energieaufwand gewendet werden. Auf dem Weg zum Komposthof macht der Biomüll alles andere als Freude, weder den Nutzern, noch den Werkern, die damit zu tun haben. Schimmelbelastungen, Insektenbefall, Gestank, sind hier nur einige Stichworte.

Weil das Material so feucht ist, bietet es sich geradezu an, es in zerkleinertem Zustand über den Kanal zu entsorgen.

In zahlreichen Studien, Dissertationen usw. wurde eindeutig belegt, dass der gemahlene Bioabfall in der Kläranlage keinerlei Probleme bereitet, jedenfalls keine solchen, denen man nicht auf einfache Weise begegnen könnte.

Insbesondere gibt es keine Literaturstellen in denen davon berichtet wurde, dass Leitungen verstopfen, dass es zu einer hydraulischen Überlastung gekommen wäre. Nichts von alledem ist beobachtet worden.

Und in den USA wird das System KAZ deswegen verwendet, weil es sich schlicht und einfach bewährt hat. Seit 70 Jahren schon.

Der Bürger und Financier des Entsorgungssystems hat ein Recht darauf, dass ihm eine optimale Entsorgung angeboten wird. Die Tatsache, dass die Abteilung Abwasser nicht mit der Abteilung Müll spricht oder sprechen will, kann dem Bürger nicht egal sein, denn er zahlt das ganze schließlich und hat den Aufwand damit.

Die Kosten des Systems KAZ+Wertstoffe+Restmüll sind niedriger als diejenigen des Systems Kanal+Biotonne+Wertstoffe+Restmüll und der Komfort ist ungleich höher. Lediglich Selbstkompostierer fahren noch besser.

Ich kenne jetzt einige Leute, die sich einen KAZ zugelegt haben. Selbst diejenigen, die anfangs sehr skeptisch waren, wollen auf das Gerät keinesfalls mehr verzichten. Es ist einfach eine rundumn sinnvolle Sache.

Jede Wette, dass keiner derjenigen, welche über den KAZ wettern, jemals einen verwendet hat, noch sich eingehend mit der Sache beschäftigt hat, sonst käme es nicht zu teilweise schlicht unzutreffenden Aussagen über das Konzept KAZ.

Exemplarisch ist hier das immer wieder gebrachte Argument, dass ein KAZ Ratten anlocken würde. Dabei ist das exakte Gegenteil der Fall. Die kleinen Partikel aus einem KAZ sind für Ratten vollkommen uninteressant. Ratten sind nur an größeren Sachen und Speiseresten interessiert. Z.B. an solchen, die ihnen in der Biotonne und auch in der Restmülltonne angeboten werden. Es wurde nachgewiesen, das der Einsatz von KAZ das Nahrungsmittelangebot für Ratten vermindert und so auch deren Population.

Man wundert sich dann nicht mehr, dass selbst das Argument des "zusätzlichen" Energieverbrauchs herhalten muss. Hier dürften in einem 4 Personenhaushalt Kosten von maximal 50 Cent zusammenkommen.

Ebenso hält sich der vermutete "zusätzliche Wasserverbrauch" in Höhe von ca. 1 m3 pro Person sehr in Grenzen. In vielen Fällen wird sich der Verbrauch sogar vermindern, denn es werden ja keine Speisereste über das WC mehr entsorgt."

Und hier habe ich noch ein sehr lesenswertes Gutachten gefunden: http://www.kitchenwonder.de/studienkitchenwonder/gutachteneas.pdf

Architekt2010  18.10.2010, 12:02

Sehr interessant. Vielen Dank fuer Deinen Beitrag!

Nolti  18.10.2010, 14:35
@Architekt2010

Sehr gerne und danke für das Kompliment.

Nolti  16.10.2010, 16:34

Danke für den Stern.

Die europäische Norm DIN 12056-1, Nr. 4.6 sagt:

„Nationale und regionale Vorschriften und Regeln können den Gebrauch von Abfallzerkleinerern zulassen.“

Bezüglich der Genehmigung sind vor Inbetriebnahme eines
Küchenabfallzerkleinerers daher die Vorschriften und Regeln des
örtlichen Abwasserunternehmens zu beachten.

(Quelle: http://kuechenabfallzerkleinerer.com/)

Das Problem dabei ist, dass dein Abfall dann aber immer noch durch die Rohre im Haus muss, die nicht für Feststoffe gedacht sind. Die werden verstopfen und das wird dann teuer.

Architekt2010  15.10.2010, 16:23

Das Problem sind nicht die Feststoffe, die leiten wir selber mit unseren "alten Bekannten" (Sch....) ein. Es geht vielmehr darum, dass damit Feststoffe (Lebensmittel) eingeleitet werden, die sonst gar nicht durch den Abfluss passen wuerden und dann waeren die Ratten die Stars beim naechsten Kochduell!

Hubertt  16.10.2010, 02:02
@Architekt2010

Das kommt erschwerend dazu. Ich weiß ja nicht wie das in Amerika gemacht wird. Kann mir aber vorstellen, dass die dafür ein hauseigenes Rohrsysthem zu den üblichen Mülltonnen haben und wir müssen diesen Abfall eben hinunter tragen.

So würde ich es zumindest selber konstruieren. Aber sicher nicht nachträglich einbauen.

Was erspart man sich den groß wenn man den Müll nicht hinunter tragen muss. Ich hab ja nicht Hausarrest und geh auch so schon öfter außer Haus als Müll anfällt.

Hallo, der Abfall Zerkleinerer zur einfachen Abfallentsorgung aus den USA ist so in deutschsprachigen Ländern erlaubt. Wie dem auch sei, ist diese Art der Abfallentsorgung von Bioabfall und Rüstabfall nicht wirklich "sauber" und es lohnt sich, andere Alternativen zu suchen, um Speiseabfälle und Küchenabfall, wie Essensreste und Speisereste zu entsorgen. Ein sogenannter Biospüler könnte dabei eher helfen. Infos zu diesem Abfall Zerkleinerer kann man auf http://www.biospueler.ch finden.

Na, da sind ja eine Menge Spezialisten hier. Bis auf Nolti der als erster geantwortet hat, habt ihr alle NULL SCHIMMER und plappert nur nach was ihr in anderen Foren schon an Mist gelesen habt. Tragt ruhig weiter Euren Abfall runter, dann habt ihr weniger Zeit die Foren zu vermüllen. Wer noch Rest-Gesunden-Menschenverstand hat kann sich ja die einschlägigen Untersuchungen mal ansehen. Der Grund warum das die meisten Entsorger heute verbieten ist ein Gutachten aus den 60er Jahren. Toll und zeitgemäß (Ironie)! Fakten: Viele Klärwerke kaufen teuer Küchenabfälle aus Großküchen zu um die dringend organischen Stoffe zur Verklärung beizumischen. Wäre nicht nötig wenn wir flächig KAZ hätten. Ratten nehmen nur Nahrung auf die sie in ihr Nest tragen können um die Jungen zu füttern. Geht mit dem Brei aus den KAZ gar nicht. Wer seine Kartoffeln oder anderes ins WC schüttet, DER füttert und züchtet Ratten. Totaler Unsinn dass es die Rohre verstopfen würde. Im Gegenteil, selbst gebildete Installateure bestätigen dass Sie keinen Kunden mit KAZ hatten der jemals ein Rohrproblem hatte. Dafür aber jene ohne weil nämlich die Seifenrückstände von Spülmaschine und Spülwasser langsam aber sicher die Rohre über die Jahre dicht machen. Ein KAZ mit seinen grobstoffigen Lebensmittelbrei nimmt die Seifenreste mit. Und nun werd ich mir mit Genuss fürs neue Haus einen KAZ bestellen und mich über die Schlauberger hier (außer Nolti) die nächsten Jahrzehnte totlachen :-D Gehabt Euch wohl (also die mit Rest-Hirn).