In welchem deutschsprachigen Land wird man am einfachsten Rechtsanwalt?

2 Antworten

In Deutschland geht es vergleichsweise schnell, weil man mit dem 2. Staatsexamen sozusagen als "Universaljurist" gilt und sich damit auch als Rechtsanwalt selbständig machen kann. Das bedeutet im Idealfall 7 Jahre ab Beginn des Studiums.

In Österreich läuft die Ausbildung anders ab und ist insgesamt länger. 4-5 Jahre Studium, danach ca. 5 Jahre Rechtsanwaltsausbildung (Gerichtsjahr + Konzipient beim Rechtsanwalt + verpflichtende Lehrveranstaltungen) und die Rechtsanwaltsprüfung. Also wenigstens 9 Jahre.

Was ist schwieriger? In Deutschland gibt es halt das große böse Staatsexamen, vor dem viele zittern. Danach hat man aber, salopp gesagt, Narrenfreiheit. In Österreich hat man nicht diese riesigen Einzelprüfungen, muss sich aber nach dem Studium für eine bestimmte Karriere entscheiden und sitzt deutlich länger dran.

Mein Eindruck ist, dass die Qualität deutscher Rechtsanwälte wesentlich inhomogener ist: es gibt mehr Ausreißer nach oben und unten. Viele machen sich als RA selbständig, weil sie sonst keinen brauchbaren Job bekommen, und das merkt man. Das passiert in Österreich seltener, einfach weil die nicht so guten "Verlegenheitsjuristen" stattdessen in generischen Angestelltenjobs in der Wirtschaft oder Verwaltung landen - die schaffen es nicht durch die RA-Ausbildung bzw. fangen erst gar nicht damit an. Ein guter RA will ja auch keine Flasche jahrelang als Konzipient mitschleppen.

Zur Schweiz kann ich nicht viel sagen, außer dass dort (wie in Österreich und den meisten anderen Ländern) eine spezialisierte Ausbildung erfolgt, nicht die generalistische wie in DE mit den Staatsexamen.

Du musst ein sehr gutes Abitur haben und studieren. Das ist KEIN Ausbildungsberuf

krachel 
Beitragsersteller
 16.08.2021, 14:35

Muss man wirklich so gutes Abitur haben? In Deutschland kann man doch oft ohne NC Jura studieren habe ich gesehén.