Im Arbeitszeugnis Vergangenheitsform und Gegenwart gemischt - wie wäre es richtig?

2 Antworten

Der Satz ist absolut richtig. Gerade dieser Zeitsprung beschreibt die Situation möglichst objektiv. Jemand hat eine gute Auffassungsgabe oder er hat sie nicht; anders ausgedrückt: jemand ist clever, oder eher weniger. Eine gewisse Auffassungsgabe kann man somit für die gesamte Persönlichkeit eines Menschen und die zahlreichen Lebenssachverhalten, denen er ausgesetzt ist, aktuell und für die Zukunft unterstellen. Wohingegen Engagement, Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit in ständiger Abhängigkeit stehen zu Arbeitsgebieten, /-themen, /-umfeld pp. Hier kann also der Arbeitgeber nur auf die Erfahrungen Bezug nehmen, die er mit seinem Arbeitnehmer in der VERGANGENHEIT gemacht hatte. Derjenige der mit Eifer eine neue Werbekampagne erarbeitete, verliert nach einer Stunde am Fließband die Lust und bricht wenig später vollends zusammen.
Die Formulierung ist also vollkommen richtig.

yochen 
Beitragsersteller
 26.08.2015, 12:14

Wäre aber Belastbarkeit nicht eine Eigenschaft, die nicht vom Arbeitsplatz abhängig ist sondern immer gegeben ist? So wie die Auffassungsgabe?

verreisterNutzer  27.08.2015, 01:13
@yochen

Nein, Belastbarkeit ist in der Zeugnissprache auf die konkrete Stelle ausgerichtet, während man seine Auffassungsgabe nicht dadurch verliert, dass man das Unternehmen verlässt.

Das ist so schon in Ordnung wie es geschrieben ist. Kann man so lassen.

yochen 
Beitragsersteller
 26.08.2015, 07:57

Du meinst also "zeichnet" wäre nicht korrekt!?

Messkreisfehler  26.08.2015, 07:58
@yochen

Ja, das was Du da im Internet als Erklärung gefunden hast trifft hier zu.

Im Internet sind die Antworten recht widersprüchlich. Es heißt, dass Eigenschaften wie Auffassungsgabe immer da sein werden, darum die Gegenwartsform. Bei Dingen wie Belastbarkeit etc. bezieht man sich direkt auf die Arbeitsstelle, die ja in der Vergangenheit liegt. Darum die Vergangenheitsform.

yochen 
Beitragsersteller
 26.08.2015, 08:00
@Messkreisfehler

Trotzdem finde ich den Satz von der Sprache her irgendwie nicht rund, wenn da ein zeitlicher Sprung ist.

Messkreisfehler  26.08.2015, 08:00
@yochen

Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass es üblich ist es so zu formulieren.

yochen 
Beitragsersteller
 26.08.2015, 08:01
@Messkreisfehler

Evtl. sollte ich irgendwie zwei Sätze daraus machen? Wäre das evtl. noch besser?

Messkreisfehler  26.08.2015, 08:02
@yochen

Siehe meine 1. Antwort...