Hund in der Schule?
Hallo liebe Community!
Ich bin 16 Jahre alt und lebe bereits mit zwei WG-Partnern zusammen „außer Haus“, wohne also in einem Miethaus unabhängig von meinen Eltern. Jetzt möchte ich mir einen Hund zulegen, da ich seit meiner Geburt mit Hunden aufgewachsen bin und mein letzter kürzlich eingeschläfert werden musste.
Alles ist abgeklärt, Vermieter, Eltern und WG sind einverstanden. Ich kenne mich recht gut mit Hunden aus und habe einen 3 Jahre alten Rüden im örtlichen Tierheim gefunden, wir verstehen uns super. Meine Haus ist recht groß, wir haben Wald und Park in direkter Umgebung.
Doch jetzt tut sich ein Problem auf: Jemand muss sich ja um den Hund kümmern, wenn wir 3 in die Schule gehen. Meine Lehrer wären einverstanden, die Klasse ist recht klein und sieht auch kein Problem. Meine Klassenkameraden sind auch alle aus dem Alter raus, in dem ein Hund eine große Ablenkung wäre. Ich habe von einem Psychiater einen Therapiehund als helfend bescheinigt bekommen. Ich würde natürlich Begleithundausbildung und weiteres machen. Es gibt auch viele kleine Pausen im Unterricht, in denen ich mit dem Hund rausgehen kann (größere natürlich auch). Der Hund selber ist meiner Ansicht nach auch fähig dazu, nur jeweils Stündlich für ein paar Minuten rauszugehen, alle 2 Stunden sind es 30 Minuten. Auch die Tierpfleger sind sich einig, dass dieser Rüde es auch schaffen kann, mal ruhig zu sitzen. Und ich würde natürlich erst einmal nur ausprobieren, wie es für den Hund aussieht.
Wir sind eine Waldorfschule, d.h., freiere „Maßnahmen“ sind hier kein Problem, aber wie sieht es rechtlich aus? Entschuldigt den langen Text, ich würde mich sehr über hilfreiche Antworten freuen=)
6 Antworten
Eigentlich müssen sich auch Waldorfschulen an das geltende Schulgesetz des Bundeslandes halten und da gibt es viele verschiedenen Paragraphen, die eine dauerhafte Mitnahme eines Haustieres durch einen Schüler nicht erlauben.
Alleine die Aufrechterhaltung eines geordneten Schulbetriebes wäre dadurch ja schon grundsätzlich unmöglich bzw. gefährdet, denn wenn dem einen Schüler ein Hund erlaubt wird, bringt der nächste eine Katze mit, der dritte seine Ratten, der vierte seinen Papagei ......
Zudem solltest du besser überlegen, was du machst, wenn in kurzer Zeit die Schulzeit für dich endet - spätestens in 2 - 3 Jahren.
DANN lebt der Hund immer noch. Suchst du dann eine Ausbildungsstätte, wo man zwingend einen Hund mitnehmen darf. Oder kommt dann das Argument: ne, ich studiere - da darf ich auch einen Hund mitnehmen (nein, darf man auch nicht).
Ein Hund braucht Zeit, ganz ganz viel Zeit. Den quetscht man nicht irgendwie in seinen Tagesablauf und in ein nicht passendes Lebensumfeld. Das wäre purer Egoismus und keine Tierliebe.
Ja, eigentlich ist es vom Schulgesetz her schlicht verboten.
Einen Blindenführhund darf man natürlich immer mitnehmen, auch einen ausgebildeten und anerkannten Therapiehund, für den dann ein ärztliches Gutachten vorliegen müsste, dass du auf diesen angewiesen bist, könnte man sicher "durchboxen".
Aber nur, weil irgendjemand meint, dass dir ein normaler Hund gut täte, wird man dir diesen sicher nicht erlauben.
Und wenn du der Meinung bist, deinen zukünftigen Beruf deinem Hundewunsch unterzuordnen, kann halte ich deine Einstellung für (vorsichtig ausgedrückt) sehr kindlich!
Du glaubst nicht im Ernst, dass es auch nur einen einzigen Ausbildungsplatz gibt, bei dem du deinen Hund mitnehmen kannst? Dass du dabei auch noch meist 2 mal in der Woche in eine normale Berufsschule musst, in der mit Sicherheit auch keine Hundemitnahme erlaubt ist, ist dir scheinbar auch nicht klar.
Nur, um jetzt deinen (verständlichen) Wunsch nach einem Hund durchzusetzen (den ganz ganz viele junge Menschen haben) willst du deine gesamte Zukunft aufs Spiel setzen??
Das solltest du tatsächlich noch einmal wirklich überdenken.
Wenn dir so viel an Hunden liegt, dann solltest du in dem Tierheim, das dir den Hund anvertrauen will (was ich mir übrigens nicht vorstellen kann), deine Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Du könntest, sobald die Schule vorbei ist, ständig dort mit Hunden spazieren gehen, sie pflegen, saubermachen .....
Auch so können - für eine Zeit - Hunde zu deinem Leben dazugehören.
In meinem Tierheim helfe ich bereits als ehrenamtlicher Helfer mit, natürlich nur kleine Aufgaben wie einen Gassi-Gang oder die Fütterung. Aber es gibt trotzdem diesen Unterschied zwischen einem Hund aus dem Tierheim, um den ich mich kümmere und der vielleicht nach 2 Monaten nicht mehr da ist, und einem eigenen Hund. Im Tierheim sollte man ja überhaupt keine enge Beziehung zu den Tieren aufzubauen, weil es dann diesen Verlustschmerz gibt, wenn er schließlich in eine neue Familie geht.
Und vielleicht ist meine Einstellung zu meiner Zukunft kindlich, aber ich bin ja auch nur mickrige 16 Jahre alt. Was mir bleibt, ist Erfahrungen zu sammeln. Oder sie mir von anderen wie dir zu holen :)
Wenn du jetzt aber sagst, dass ein Leben mit Hund in der Form, wie es mein Traum wäre, nicht möglich ist, sollten dann etwa nur Hundetrainer und Züchter Hunde halten? Denn jeder muss mal zur Arbeit oder Fortbildung, nicht nur in den 5 Jahren nach der Schule.
Für viele, wie auch für mich, ist der Hund aber mehr als nur Arbeit. Er ist auch mein bester Freund, der mich versteht, den ich verstehe und der mich niemals verraten würde.
Ich möchte nicht darauf warten, dass ich ein komplett risikoarmes Leben lebe, in dem ein Hund dann auch genug Platz hat. Und darum muss halt für meinen besten Freund ein Kompromiss her.
Einen Kompromiss würde ich auch für meinen Traumjob oder meine Freundin schließen. Wenn sie nicht mit mir nach Südamerika auswandert, dann gehe ich ja auch nicht. Selbst wenn es mein sehnlichster Wunsch war (nur ein Bespiel).
In meinen Augen setze ich also nicht meine gesamte Zukunft aufs Spiel, ich schränke nur meine Möglichkeiten ein. Die dafür aber mit „des Menschen bestem Freund“ geschmückt sind (Sorry für den blumigen Ausdruck).
LG
Dann hast du mich falsch verstanden: Es gibt immer - später - die Möglichkeit der Hundehaltung, wenn man das eigene Leben in sichere Bahnen gelenkt hat. Sprich: eine gute fundierte Ausbildung hat, einen guten sicheren Beruf hat (schließlich kostet eine Hundehaltung auch eine Menge Geld).
Und dann muss man schauen, wie man es mit einer Hundehaltung verantwortungsvoll hinbekommt:
- ein Partner braucht nicht zu arbeiten
- ein Partner arbeitet nur halbtags
- ein Partner arbeitet im Home Office
- einer kann den Hund mitnehmen (sehr selten möglich)
- man arbeitet in gegenläufigen Schichten ....
- man hat eine Hundebetreuung
Es gibt viele Möglichkeiten, später das Familien- und Berufsleben mit einem Hund zu bereichern. ABER IMMER muss das Wohl des Hundes an erster Stelle stehen. Kann man ihm nicht die ausreichende Zeit zur Verfügung stellen, dann verzichtet man auf einen Hund - einfach dem Hund zuliebe!
Und damit ein Hund auch sicher und gut leben kann, braucht man eben auch ein gesichertes Leben. Es gibt leider viel zu viel Hunde, die aufgrund von fehlendem Geld und allen damit verbundenen Problemen abgegeben werden müssen. Na, wenn du das einem Hund zumuten möchtest ......
Ich hatte schon verstanden, und die Voraussetzungen sind mir auch bekannt, schließlich lebt auch bei meiner Mutter noch ein Hund und meine Stiefmutter hat mit meinem Vater zusammen zwei.
Aber wie ich schon schrieb, möchte ich eben nicht auf diesen Zeitpunkt, an dem ich meine Zukunft bis zur Rente gesichert habe, warten. Und darum bin ich bereit dazu, Kompromisse einzugehen. Allein auf meine Kosten und die meiner Möglichkeiten.
Und ja, die Kosten für einen Hund sind hoch, das hatte ich schon am eigenen Leibe bei meinem ersten Hund zu spüren bekommen. Vor allem auch die zeitlichen Kosten sind auf keinen Fall zu unterschätzen. Dafür habe ich aber auch die volle Unterstützung meiner Eltern, die mir definitiv unter die Arme greifen wollen, bis ich eigene Möglichkeiten habe.
Und schlussendlich klingt ja die gesamte gesetzliche Situation eh viel zu ernüchternd, als dass das Ganze Realität werden könnte
lach - du musst ja auch nicht warten, bis dein Leben bis zur Rente gesichert ist - das klappt ohnehin nie!
Aber wichtig ist eben, einen Beruf zu erlernen, der einem wirklich auch Freude macht, denn man verbringt (leider) 45 und mehr Jahre in ihm ....
Kompromisse muss man im Leben auch immer eingehen - insbesondere bei einer Hundehaltung. ABER trotzdem müssen zuerst alle anderen Faktoren - insbesondere Zeit und Geld - stimmen - auch, wenn man das mit 16 Jahren (das soll jetzt keinesfalls abwertend gemeint sein!) vielleicht noch nicht so wirklich überblicken kann.
Natürlich kann ich diese ganze Sache mit dem Geld und der Zeit nicht komplett überschauen. Ich habe mich natürlich bemüht, aber letztlich kommt es eben trotzdem auf diejenigen an, die am wenigsten mit meiner persönlichen Situation zu tun haben: Die Gesetzgeber.
Ich danke dir ganz herzlich für deine Hilfe, du hast mich durch deine Antworten sehr viel weitergebracht. Wenn es vielleicht auch nicht das war, was ich gehofft habe =)
So werde ich mich wohl einfach gedulden müssen und meinem Ausbildungsweg weiter ohne Hund folgen *schluchz*
So habe ich aber wenigstens etwas, worauf ich hinarbeite.
Noch einmal vielen lieben Dank!
Wenn Du schreibst, Deine Lehrer seien einverstanden, ist das doch schon mal ein erster Schritt. Rede als nächstes mit der Schulleitung, und kläre das ab. Falls diese zustimmt, wirst Du vermutlich das Ganze noch einmal als schriftlichen Antrag stellen müssen. Es ist aber sinnvoll (und höflicher), das im Vorfeld schon mal abzusprechen.
Hey Hey
Es ist so
Wenn du den Hund *brauchst*, darf ihn keine Schule, kein Laden, niemand darf ihn nicht rein lassen.
Im Endeffekt, wenn du den Hund als zb. psychische Stütze brauchst, ist er wie ein Blindenhund. Diese dürfen auch überall hin, da der Mensch von ihnen abhängig ist.
Die Sache ist aber, deine Schule könnte sagen, dass sie den Hund nicht rein lassen, da es Schüler auf der Schule gibt die eine Angst oder Allergie haben. Da kenne ich mich aber nicht hundert prozentig aus. Dann müsstest du auf eine Schule gehen wo solche Hunde gestattet sind.
Achso. Dein Lehrer kann das, so weit ich weiß, nicht entscheiden, da musst du den Direktor fragen.
Die Sache ist, wenn du jetzt gerade ohne Probleme zur Schule gehen kannst, könnte es sein dass der Direktor sagt dass du den Hund nicht brauchst.
So wie ich es verstanden habe, möchtest du den Hund selbst ausbilden und nicht einen fertig ausgebildeten Hund kaufen. Hast du dich darüber schonmal informiert? So eine Ausbildung kann sehr zeitraubend sein.
Uff da ist jetzt sehr viel hin und her gegangen xD du kannst einfach mal googeln
ich würde es noch mit dem Direktor abklären und mir die Zusage schriftlich geben lassen.
Ansonsten wirst du eine Haftpflichtversicherung nachweisen müssen und die Nachweise für die Impfungen und regelmäßigen Entwurmungen abgeben müssen.
Der Hund darf natürlich in der Schule nicht aggressiv auffallen, dann wird jede Genehmigung sofort wieder entzogen.
Wenn das alles gegeben ist, sehe ich keine Probleme in deiner aktuellen Situation.
Allerdings wirst du nicht mehr ewig in der Schule sein. Was wird danach passieren? du wirst in irgendeine Art der Ausbildung gehen und wie organisierst du dann die Betreuung vom Hund?
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Was nach der Schule passiert, ist mir noch nicht ganz klar. Allerdings bin ich auch vollkommen bereit dazu, die Möglichkeiten für einen Hund einzugrenzen. Studieren nur an Unis, an denen es erlaubt ist, Auslandsjahr nur, wenn es dem Hund zumutbar ist usw.
Mein Traum ist aber, Schauspieler zu werden. Da kommt es dann einfach auf die jeweilige Schauspielschule an
Was meinst du mit: "wie sieht es rechtlich aus?" In welcher Beziehung?
Also ob es rein rechtlich möglich wäre, den Hund mit in die Schule zu nehmen. Und ob es unter den gegeben Umständen möglich wäre. Korrigiere es gleich
Wenn die Schulleitung und deine Mitschüler einverstanden sind, spricht doch nix dagegen.
Zuerst einmal vielen Dank für die Antwort. Also wäre es vom Gesetz schlicht nicht möglich? Oder gibt es irgendwelche Möglichkeiten?
Und natürlich kann man schlecht jemand anderem sein Haustier verbieten, wenn es einmal erlaubt wurde. Allerdings gibt es bei mir ja auch den Spezialfall, dass mir vom Psychiater anstatt irgendwelcher Pillen eben eine Therapie mit einem Hund quasi „verschrieben“ wurde. Und als Empfehlung eben auch ein eigener Hund.
Für die Zeit nach der Schule ist natürlich klar, dass nur Arbeitsplätze mit Hund in Frage kommen. Ich bin aber absolut bereit, meine Träume hintenan zu stellen. Denn Hunde haben immer zu meinem Leben gehört und für mich ist klar, dass das auch immer so bleiben wird.