Hobbynäherin: Welches Gewerbe anmelden?
guten Abend!
Ich nähe seit einigen Jahren, allerdings habe ich bisher immer nur für mich, meine Familie und Freunde genäht. Nun werde ich des öfteren von Fremden angesprochen ob ich nicht auch dies oder jenes nähen könnte. von Kissen, Taschen, Hosen, Pullis etc., aber alles im Rahmen. Also pro Woche nicht mehr wie 1-2 Sachen.
Nun bin ich im 3. Erziehungsjahr und verdiene somit kein Geld.
Meine Frage:
Welches Gewerbe müßte ich nun anmelden? eigentlich doch nur ein Nebengewerbe oder? da ich doch noch in einem Beschäftigungsverhältnis stehe. Was für Kosten kämen zum Gewerbeschein hinzu? IHK oder HWK? Muß ich als Hobbynäherin einer Berufsgenossenschaft beitreten?
4 Antworten
Man kann nur ein Gewerbe anmelden. Ein Nebengewerbe gibt es nicht. Auf der Gewerbeanzeige wird allerdings aus rein statistischen Gründen danach gefragt, ob (zu Beginn des Gewerbes) dieses zum Haupt- oder Nebenerwerb dienen soll !? Wenn du also vorrangig aus anderen Mitteln deinen Lebensunterhalt bestreitest, dann ist das Gewerbe nur Nebenerwerb. Diese Frage bzw. Antwort ist aber keine "Art von Gewerbe". Man muss auch nichts ändernn oder ummelden, wenn sich daran etwas ändert !
Weil die Schneiderei ein zulassungsfreies Handwerk ist, wirst du Zwangsmitglied in der HwK. Dort musst du dich in die Handwerksrolle eintragen lassen. Das kostet ca. 90 €.
Kosten für die Berufsgenossenschaft fallen erst an, wenn du Angestellte haben solltest.
ok....
Melde es als Kleingewerbe an 17.000,00€ steuerfrei verdienen im Jahr. Lediglich Steuererklärung(Mandelbogen) Gewinn und Verlustrechnung muss jährlich aufgestellt und eingereicht werden. Bleib über Deinen Mann in der Krankenkasse, denn das sind die höchsten Kosten die anfallen wenn Du in eine Private Krankenversicherung musst. Wie es mit Hanwerkskammer, Industrie und Handelskammer aussieht musst Du in Deinem Bundesland abklären. Gewerbeschein anmelden und damit auch viele Vorteile in Anspruch nehmen, zB Metroausweis, Prozente bei Händlern und Stoffgeschäften und natürlich die Gewissheit: alles ist legal. Viel Glück und reißende Geschäfte.
17.000,00€ steuerfrei verdienen im Jahr.
Wäre schön, wenn es das geben würde ! Tatsächlich befreit einen die Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG) nur von der Pflicht, von den eigenen Kunden USt zu erheben und an das Finanzamt abzuführen.
Selbstverständlich muss der Kleinunternehmer selbst auch für 17.000 € EKSt und USt zahlen.
Bleib über Deinen Mann in der Krankenkasse
Das geht nur bis zu einem monatlichen Verdienst von 385 € !
Wie es mit ... Industrie und Handelskammer aussieht musst Du in Deinem Bundesland abklären.
Näherin ist Handwerk und hat in keinem Bundesland etwas mit der IHK zu tun...
Ja, wenn Du einen anderen Broterwerb hast, der Dich mehr in Anspruch nimmt, dann ist das ein Nebengewerbe. Ist ja auch egal, es gibt keinen Unterschied zwischen Gewerbe und Gewerbe.
Muß ich als Hobbynäherin einer Berufsgenossenschaft beitreten?
Nein.
Aber als gewerbliche Näherin, das hast Du ja schließlich vor, möglicherweise schon.
Grundsätzlich würde ich ein Gewerbe anmelden als "Haushaltsnahe Dinestleistungen". Denn wer sagt denn, dass Du nicht mal angesprochen wirst, ob Du auch dieses oder jenes Teil waschen und bügeln kannst? Damit hättest Du alle Dienstleistungen in diesem Bereich abgedeckt.
Hi,
kurze Anmerkung. Im Handwerk sind die Gewerbetreibenden zum Teil Pflichtversicherte! Ob im Textilbereich auch kann ich nicht sagen.
Schöne Restwoche.