Heizkosten im Vergleich zu anderen Wohnungen im Haus extrem höher.
Hallo zusammen,
wir haben vor kurzem unsere Nebenkostenabrechnung bekommen und uns wurde eine deftige Nachzahlung veranschlagt. Grund dafür sind die Heizkosten. Es handelt sich dabei um eine teilweise sanierte Altbauwohnung (Fenster sind z.B. erst 3 Jahre alt).
Unsere Heizkosten betragen laut Abrechnung im Zeitraum von einem Jahr 1670 € bei einer Wohnfläche von etwa 100qm. Unsere Heizung war allerdings fast immer ausgeschaltet! Natürlich weiß ich, dass Heizungen Temperaturfühler haben und auch ausgeschaltet im Winter heizen, wenn die Außentemperatur zu kühl ist. Skeptisch wurde ich erst, als wir bei den Nachbarn nachfragten. Unsere direkten Nachbarn im gleicehn Stock: 530 € Heizkosten auf 50qm. Ein Stockwerk weiter oben: 930 € auf 84qm. Eine weitere Wohnung: 540 € auf 36qm, 312 € auf 25 qm, 594@ auf 66qm. Das sind alles Werte um die 10 € / qm. Wir haben 16,7 € / qm obwohl unsere Heizung ausgeschalten ist. Wie kann das sein??
Einziger vergleichbarer Wert: Im Erdgeschoss unter unserer Wohnung befindet sich eine Versicherung, die etwa 2400 € auf etwa 150qm zahlt. Wir hatten schon immer den Verdacht, dass diese sehr viel heizt, da es bei uns gerade im Frühjahr extrem warm in der Wohnung ist und diese Wärme irgendwie aus dem Boden heraufzieht.
Meine Frage ist nun deshalb: Ich habe keinen Plan, wie so ein Heizungssystem im ganzen Haus funktioniert. Kann es sein, dass wir aufgrund des Heizkreislaufes einen höheren Verbrauch haben, weil die Räume unter uns ihre Heizung extrem hoch stellen? Wenn ja: Kann man etwas dagegen unternehmen?
Ich fühle mich wirklich ein wenig verarscht und kann nicht verstehen, warum wir 50% höhere Heizkosten haben, als jede andere Privatwohnung in diesem Haus!
Viele Grüße!
8 Antworten
...und kann nicht verstehen, warum wir 50% höhere Heizkosten haben, als jede andere Privatwohnung in diesem Haus!
Weil Ihr die größte Wohnfläche habt. Denn Heizkosten werden ja zu 30 oder 50 % nach Wohnfläche und der Rest nach Verbrauch abgerechnet.
Unsere Heizkosten betragen laut Abrechnung im Zeitraum von einem Jahr 1670 € bei einer Wohnfläche von etwa 100qm
Und wie hoch waren die monatlichen Vorauszahlungen?
Die Vorauszahlungen waren etwa 150 €. Dass das relativ wenig ist (wurde jetzt auch mal glatt auf 200 € erhöht) ist uns klar gewesen, wir haben auch mit einer Nachzahlung gerechnet. Aber nicht in diesem Ausmaß.
Und ich meinte, dass unsere Heizkosten pro Quadratmeter 50% höher sind, als bei allen anderen Wohnungen. Dass wir quantitativ die höchsten Heizkosten haben, da wir in der größten Wohnung wohnen, ist mir schon klar
Bei dem Vergleich solltest du nicht die Gesamtkosten, sondern nur die Verbrauchskosten ranziehen.
Und die 36 qm Wohnung mit 540 € heisst: 15 €/qm - die 25 qm mit 312 sind auch schon 12,50 €/qm - also nicht so weit weg von euren Kosten.
Ich habe Mieter mit der gleichen Wohnungsgrösse, da hat einer an einem Heizkörper soviel Einheiten wie der andere in der ganzen Wohnung. Das ist vom Heizverhalten abhängig. Kann natürlich auch mal sein, dass die Verdunster nicht immer richtig messen.
Außerdem sollte z.B. ein Gewerbe immer separat gerechnet werden.
Dieses von Dir beschriebene Abrechnungssystem ist sehr ungenau und die daraus resultierende Abrechnung ist dann entsprechend manchen Nutzern gegenüber ungerecht. Die einzige Möglichkeit ist es, eine Neuberechnung auf einer anderen Grundlage zu verlangen und der Abrechnung zu widersprechen. Nur Not hilft leider oft nur noch der Klageweg!
Wie werden denn die Kosten erfaßt. Also das der Nachbar weniger oder der nächste eben mehr hat, auf das würde ich gar nichts geben. Jeder hat ein anderes Wärmebedürfnis. Ausserdem weden 50% der Heizkosten zunächst über Quatratmeter abgerechnet, erst der Rest geht über den Verbrauch.
Ohje, Verdunster sind sowas von ungenau...
vielleicht sollte der VM mal auf digitale Messgeräte umsteigen...
Fakt ist aber dann, das die Kosten auf die Mieter umgelegt werden.
Also Verdunster. Die Dinger sammeln Hausnummern. Später wird die Summe aller Hausnummern durch die 50% Verbrauchskosten geteilt und bekommt man die Kosten für einen Strich auf der Skala.
Die Dinger sammeln Hausnummern
Volle Zustimmung!
Tendenziell fallen die Hausnummern höher aus, wenn der Heizkörper nicht frei steht (Möbel davor, Gardine darüber) oder nicht entlüftet ist.
Ist schon seltsam - Für die Umlage von Strom und Wasser muss zwingend ein geeichter Zähler verwendet werden - bei den ungleich teureren Heizkosten dagegen ist so eine fehlerträchtige Schätzmethode zulässig.
Schau mal in der Abrechnung nach. Da müsste ein sog. Grundverbrauch aufgeführt sein. Dieser wird unabhängig davon ob überhaupt geheizt wurde oder nicht in Anrechnung kommt. Dieser Grundverbrauch kann durchaus 50 oder gar 70% sein. Die Berchnungsgrundlage dafür ist die Wohnfläche. In diesem Zusammenhang hat das BGH neu geurteilt. Ob das allerdings schon für 2011 gilt, weiss ich noch nicht. Aber ab Gültigkeit darf nur noch der gemessene Verbrauch abgerechnet werden.
Aufteilung ist 30% Grundkosten, 70% Verbrauchskosten. Grundkostenanteil an unserem Verbrauch sind 420 €
Ich bewohne ohne Balkon 42 m² und habe ca. 800 € Gesamt-Kosten über´s Jahr incl. der 30%. Also wären die 1670 € nicht soweit weg.
Ok, einiges wird mir jetzt klar. Ja es sind Verdunster. Ich hab jetzt aus Interesse mal selbst nachgesehen. Es wird am einen Heizkörper (Der war genau 1 Woche an) ein Verbrauchswert von 2,5 angezeigt. Kann das sein?