Heizkörper zu klein oder Ruhezeiten zu lang?

8 Antworten

Eine Frage die ausschließlich dem Vermieter zu stellen ist, denn nur der ist dafür verantwortlich, dass hinreichende Raumtemperaturen erreicht werden.

Existiert keine separate Festlegung diesbezüglich im Mietvertrag, sind die Norm-Raumtemperaturen nach DIN 12831 zu gewährleisten. (Bsp. Wohzi :20°C)

Wie der Vermieter das gewährleistet, ist sein unternehmerisches Risiko.

Ob hier die Heizfläche zu gering, der Volumenstrom und die VLT zu niedrig sind, lässt sich aus der Ferne belastbar nicht beurteilen.
Vielleicht als erste Maßnahme die Leistung des Heizkörpers mit der berechneten Raumheizlast abgleichen. Dann die weiteren Parameter überprüfen.

Der Heizkörper ist in deinem Wohnzimmer zu klein und es nützt auch nichts wenn du die ganze Nacht volle Pulle durchheizt, du wirst deinem Vermieter schon erklären können , dass hier ein größerer Heizkörper montiert werden muss.

Es könnte aber auch sein ,dass die Vorlauftemperatur zu niedrig eingestellt ist. Schau mal nach im Kesselhaus welche Temperatur angezeigt wird. Der Thermometer ist über der Heizungspumpe.

Ich hoffe, dass alles gut wird.

Laut Mietrecht sollte deine Wohnung während deiner Aufenthaltszeit 20°C Raumtemperatur betragen.

Wenn deine Wohnung auf Stufe 5 nur 16°C Raumtemperatur erreicht, solltest du mit deinem Vermieter über eine Lösung sprechen.

Wie er das Problem löst ist im Grunde sein Bier, Hauptsache er macht es.

Er sollte sich einen Heizungsbauer zur Hand nehmen und mit ihm über eine Lösung sprechen.

1.) ist der Heizkörper entlüftet? Wenn statt Wasser jede Menge Luft im HK ist, verliert er einen großen Teil seiner Leistung.

2.) Was heißt "verdächtig klein" - ist er nun zu klein oder nicht? Wenn Du mir sagst, welche Abmessungen + was für ein Typ (11/21/22/..) dein HK hat/ist, sowie die Raumgröße und -höhe, Art des Heizkessels, dann kann ich Dir sagen, ob er die richtige Größe hat.

3.) Wird die Raumtemperatur NUR über das Thermostatventil am Heizkörper geregelt, oder gibt es evtl. noch einen Raumthermostat?

4.)Wie "Joergi666" richtigerweise schreibt, ist der Vermieter verpflichtet, Dir eine ordnungsgemäß beheizte Wohnfläche zur Verfügung zu stellen. Ist es ansonsten warm genug und nur jetzt aufgrund der extremen Wetterlage kälter? Hast Du den Vermieter schon mal darauf angesprochen?

Grüße, ----->

Alex994 
Beitragsersteller
 19.01.2016, 13:01

Hi und erstmal vielen Dank für Deine Antwort.

1) Der Heizkörper wird regelmäßig entlüftet. Da die Zentralheizung erst vor kurzem ausgetauscht wurde, kommen immer wieder "Wellen" (so nenne ich das jetzt einfach mal) mit Luft an. Sodass es vorkommen kann, dass von einem Moment zum Anderen der HK kaum noch Leistung bringt. 

Ich kenne mich da nicht aus aber laut Vermieter sei das normal, dass das beim Umbau der Zentralheizung vorkommt.

Eventuell hilft der Fakt, dass ich in einer DG-Wohnung wohne. Bis zu meinem HK ist es also ein etwas längerer Weg.

Dennoch kommen diese Wellen in letzter Zeit immer weniger vor. Die Heizung wird auch sehr gleichmäßig heiß. Das kontrolliere ich täglich mehrmals.

2) Mit "verdächtig klein" meine ich, dass die Heizkörper in den anderen Zimmern in Relation zur Zimmergröße wesentlich größer sind.

Maße des HK betragen etwa 80x95x10.

Das
Zimmer hat eine Länge von etwa 6,5m und eine Breite von knapp 3,5m. Die
Deckenhöhe beträgt 2,20m. Allerdings nicht durchgehend, da es an den
kurzen Seiten Dachschrägen hat, die etwa 1,30m in den Raum reingehen.

3)Einzige Möglichkeit für mich zum Regulieren der Hezkörper ist für
mich das Ventil am Körper. Ein Raumthermostat oder Ähnliches ist nicht
vorhanden.

4) Wie gesagt, wohne ich erst seit Dezember in der Wohnung. Die Temperaturen waren zuvor ja recht mild. Richtig zufrieden war ich mit der Temperatur des Zimmers jedoch noch nie. Auch weil ich meinen Arbeitsplatz relativ weit entfernt vom Heizkörper habe.

Aber seit wir nun doch recht winterliche Minustemperaturen haben, stört es mich eben wirklich sehr.

Mein Vermieter ist beruflich recht eingespannt. Verstehe mich ganz gut mit ihm und werde ihm das persönlich sagen. Habe ihn auf die Temperatur des Zimmers bisher noch nicht angesprochen. Werde das das aber heute Abend vermutlich nachholen.

Wollte mich nur eben vorher über eventuelle Maßnahmen informieren und bevor ich ihm da Unfug erzähle von wegen HK sei zu klein...

Vielen Dank für Deine Hilfe.

PoisonArrow  19.01.2016, 13:37
@Alex994

Hallo, vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Ob der Heizkörper im Dachgeschoss ist oder im Erdgeschoss, sollte bei der richtigen Bestückung der Heizungspumpe keine Rolle spielen.

Nach einer Neuinstallation der Heizungsanlage kann es in der folgenden Zeit zu "Luftproblemen" kommen. Grund: die fertig installierte Anlage wird mit Wasser gefüllt. Dieses ist meistens Leitungswasser mit entsprechend hohem Sauerstoffgehalt. Dieser löst sich nach und nach aus dem Wasser und muss dann an den "üblichen Stellen" (Heizkörper...) abgeführt werden.

DA hast Du mit Deiner DG-Wohnung natürlich die A..Karte, weil die Luft gerne nach oben steigt, und somit wirst Du der/die letzte sein, wo noch Luft in den HK zu finden ist.

Was ich jetzt nicht weiß: ist der neue Kessel ein Brennwertkessel? Ich gehe mal davon aus, weil die Heizwertgeräte allmählich nicht mehr eingebaut werden (dürfen). Daher lege ich mal eine Vorlauf-Temperatur von 55° C fest. Dein Heizkörper hat eine geschätzte Leistung von 950 Watt bei dieser VL-Temp.

Deine Raumgröße: ca. 22 qm, normale Decken, DREI (!) Außenwände, Altbau hat einen geschätzten Wärmebedarf von 100 Watt / qm.

Das wäre dann errechnet etwa 2200 Watt, oder anders ausgedrückt, der HK ist ca. um die Hälfte kleiner, als es gut wäre entsprechend der angestrebten Temperatur von 21 - 22° C.

Auch, wenn Dein Vermieter immer viel um die Ohren hat - dass Du wegen falsch dimensionierter Heizkörper im Kalten sitzt, geht natürlich nicht.

Ach ja, auch wenn die Anlage mit 70° C Vorlauftemp. fahren würde, hätte der HK etwa 1500 Watt - also immernoch deutlich zu wenig.

Grüße, ------>

Alex994 
Beitragsersteller
 19.01.2016, 14:12
@PoisonArrow

Vielen Dank für Deine Antwort.

Dann werd ich mich mal etwas auf dein Geschriebenes stütze wenn ich heute Abend mit ihm rede.

Danke Dir nochmal für die geopfterte Zeit.

Darf man Fragen, was du beruflich machst?

PoisonArrow  19.01.2016, 14:23
@Alex994

Oh, bitte - helfe immer gerne!

Beruflich: sagen wir mal, ich kenne mich "da" ganz gut aus.

Auf solche Dinge antworte ich nur im "Schriftverkehr unter Freunden" konkret. Wenn Du mich als Freund dazu haben möchtest: gerne.

Ansonsten: viel Erfolg bei Deinen "Bitte mach es wärmer"-Verhandlungen mit dem Vermieter!

Liebe Grüße, ----->

Wenn es selbst bei kontinuierlicher Beheizung auf höchster Stufe nicht für mindestens etwa 18-20 Grad Durchschnittstemperatur im Raum reicht, so könnte der Heizkörper entweder innen verschlammt sein, oder wirklich gegenüber den Gegebenheiten zu knapp bemessen sein.

Aber die Anpassung der Heizungseinstellungen / "Nachtabsenkung" am Brenner könnte hier durchaus etwas bewirken. Vor allem dann, wenn der Raum über Nacht dadurch deutlich an Temperatur verliert und so die Wände auch nicht richtig auf Temperatur bleiben.

Eine gewisse Steigerung der "Effizienz" kann auch durch die Anbringung einer Reflektormatte an der Wand hinter dem Heizkörper bewirkt werden. ( Das ist eine dünne Matte aus isolierendem Schaumstoff mit Aluminiumbeschichtung )