Hätte ich meinem Arbeitgeber sagen sollen, dass ich Tourette habe? Könnte ich gekündigt werden?

6 Antworten

Nach "irgendwelchen" Krankheiten, so ganz im Allgemeinen, darf im Vorstellungsgespräch nicht gefragt werden bzw. da darfst du offiziell lügen. Etwas anders sieht es nur dann aus, wenn es um (chronische) Erkrankungen geht, die für dich oder andere bei der Ausübung des jeweiligen Jobs eine Gefährdung darstellen. Danach muss dann aber auch genau so gefragt werden.

Es stellt sich somit die Frage, ob dein Job einer ist, wo die Ticks gefährlich für dich oder andere werden könnten. Wenn ja, dann könnte das zu einer personenbedingten Kündigung führen, weil du dann diesen Job ja nicht ausüben kannst bzw. eventuell auch nicht darfst. Wenn nein, ist es sehr ratsam, dennoch offen damit umzugehen, damit Kollegen und Arbeitgeber diese Situationen richtig einordnen und dadurch besser damit umgehen können! Aber das ist letztendlich dir selbst überlassen, ob du diesen Weg gehen willst.

throwaaaway 
Beitragsersteller
 28.09.2021, 15:25

Nein, also meine Tics behindern mich überhaupt nicht davon.

Nein! Wie hier einige schon schrieben, ist diese Frage garnicht zulässig. Du bist in erster Linie nirgends verpflichtet deine Tourette-Erkrankung irgendwo jemanden mitzuteilen. Ausnahmen wären hier Berufe bei der Bundeswehr oder Polizei o.ä.

(Anders ist es natürlich beim Arzt, wenn es um Einnahme von Medis geht.)

Du selbst kannst ja im Normalfall einschätzen in wie weit und in welcher Hinsicht deine Tics ausgeprägt sind. Solltest du die bei einer Tätigkeit unsicher sein was die Sicherheit angeht, würde ich vorsichtig sein. Es ist ein schwieriger Schritt damit offen umzugehen, allerdings hat es mir im Umgang mit Kollegen zum Teil schon sehr geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein.

Das geht deinen Arbeitgeber gar nichts an!

Die Frage im Vorstellungsgespräch war nicht zulässig und durfte folgenlos verneint werden.

Solltest du deswegen gekündigt werden ist dir der Sieg vor dem Arbeitsgericht praktisch sicher.

FreeSoulFL  28.09.2021, 15:27

Sollten seine Ticks ihn oder andere bei der Ausübung einer Tätigkeit behindern oder gefährden, sieht er alt aus, vor dem Arbeitsgericht....

Zudem ist ein Schnupfen und eine chronische Krankheit mit teilweise unkontrollierten Bewegungsabläufen und Anfällen, ein kleiner Unterschied.

throwaaaway 
Beitragsersteller
 28.09.2021, 15:31
@FreeSoulFL

Tun sie echt nicht. Ich arbeite als Verkäufer und hatte bis jetzt noch nie Probleme deswegen.

FreeSoulFL  28.09.2021, 15:32
@throwaaaway

Das sagt auch keiner. Aber was dir geantwortet wurde, war eben nur "halb richtig".

Deshalb habe ich es ergänzt.

throwaaaway 
Beitragsersteller
 28.09.2021, 15:33
@FreeSoulFL

Achso okay

throwaaaway 
Beitragsersteller
 28.09.2021, 15:19

Aber was meinst du mit "nicht zulässig"? Hätte er mich das gar nicht fragen dürfen?

floppydisk  28.09.2021, 15:21
@throwaaaway

Korrekt.
Genau wie sind sie schwanger, planen sie Kinder oder sind sie schwul und wählen sie die cdu?

Alle privat und geht den Chef nichts an.

throwaaaway 
Beitragsersteller
 28.09.2021, 15:22
@floppydisk

Ah okay verstehe danke

Ich sag es dir ganz ehrlich. Sag es nicht deinem Chef bevor die Probezeit nicht vorbei ist. Du hast keine ansteckende Krankheit und gefährdest auch niemand. Dir scheint der Job wichtig zu sein und deshalb musst du kucken wo du bleibst. Denk nicht so viel an andere und was die über dich denken könnten. Denk an dich selbst das du im Job bleiben willst. Wenn dich die Leute mal besser kennen und mögen kannst du offen sein. Aber ganz ehrlich bei der Arbeit würde ich nicht offen sprechen. Das kann immer als Pfeil gegen dich verwendet werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
throwaaaway 
Beitragsersteller
 28.09.2021, 16:02

Ja das stimmt

Du brauchst auf Frage des Gesundheitszustands nicht antworten, wenn diese nicht unmittelbar mit der Tätigkeit Zusammenhängen.

Sag eben, es sind Ticks und keine Krankheit. Solange es dich nicht einschränkt.