Hätte ich meinem Arbeitgeber sagen sollen, dass ich Tourette habe? Könnte ich gekündigt werden?
Heyyy
ich (18) habe seit 4 Wochen einen Job, der mir sehr wichtig ist. Beim Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt, ob ich irgendwelche Krankheiten hätte. Ich habe nein gesagt, weil mir das (Tourette) ehrlich gesagt ein bisschen unangenehm war. Ich habe auch nur eine leichte Form von Tourette.
Ich wurde nun schon ein paar Mal auf meine Tics von meinen Kollegen angesprochen. Sie fragten eigentlich nur, ob alles okay ist.
Ich würde gerne offen damit umgehen, damit ich nicht komisch rüberkomme, aber wie gesagt, ich habe dem Chef gesagt, dass ich keine Krankheiten habe und will dann nicht als Lügner dastehen und gekündigt werden.
Könnte das denn überhaupt passieren?
6 Antworten
Nach "irgendwelchen" Krankheiten, so ganz im Allgemeinen, darf im Vorstellungsgespräch nicht gefragt werden bzw. da darfst du offiziell lügen. Etwas anders sieht es nur dann aus, wenn es um (chronische) Erkrankungen geht, die für dich oder andere bei der Ausübung des jeweiligen Jobs eine Gefährdung darstellen. Danach muss dann aber auch genau so gefragt werden.
Es stellt sich somit die Frage, ob dein Job einer ist, wo die Ticks gefährlich für dich oder andere werden könnten. Wenn ja, dann könnte das zu einer personenbedingten Kündigung führen, weil du dann diesen Job ja nicht ausüben kannst bzw. eventuell auch nicht darfst. Wenn nein, ist es sehr ratsam, dennoch offen damit umzugehen, damit Kollegen und Arbeitgeber diese Situationen richtig einordnen und dadurch besser damit umgehen können! Aber das ist letztendlich dir selbst überlassen, ob du diesen Weg gehen willst.
Nein, also meine Tics behindern mich überhaupt nicht davon.
Nein! Wie hier einige schon schrieben, ist diese Frage garnicht zulässig. Du bist in erster Linie nirgends verpflichtet deine Tourette-Erkrankung irgendwo jemanden mitzuteilen. Ausnahmen wären hier Berufe bei der Bundeswehr oder Polizei o.ä.
(Anders ist es natürlich beim Arzt, wenn es um Einnahme von Medis geht.)
Du selbst kannst ja im Normalfall einschätzen in wie weit und in welcher Hinsicht deine Tics ausgeprägt sind. Solltest du die bei einer Tätigkeit unsicher sein was die Sicherheit angeht, würde ich vorsichtig sein. Es ist ein schwieriger Schritt damit offen umzugehen, allerdings hat es mir im Umgang mit Kollegen zum Teil schon sehr geholfen.
Nein.
Das geht deinen Arbeitgeber gar nichts an!
Die Frage im Vorstellungsgespräch war nicht zulässig und durfte folgenlos verneint werden.
Solltest du deswegen gekündigt werden ist dir der Sieg vor dem Arbeitsgericht praktisch sicher.
Tun sie echt nicht. Ich arbeite als Verkäufer und hatte bis jetzt noch nie Probleme deswegen.
Das sagt auch keiner. Aber was dir geantwortet wurde, war eben nur "halb richtig".
Deshalb habe ich es ergänzt.
Achso okay
Aber was meinst du mit "nicht zulässig"? Hätte er mich das gar nicht fragen dürfen?
Korrekt.
Genau wie sind sie schwanger, planen sie Kinder oder sind sie schwul und wählen sie die cdu?
Alle privat und geht den Chef nichts an.
Ah okay verstehe danke
Ah okay danke gut zu wissen :)
Perfekt danke
Ich sag es dir ganz ehrlich. Sag es nicht deinem Chef bevor die Probezeit nicht vorbei ist. Du hast keine ansteckende Krankheit und gefährdest auch niemand. Dir scheint der Job wichtig zu sein und deshalb musst du kucken wo du bleibst. Denk nicht so viel an andere und was die über dich denken könnten. Denk an dich selbst das du im Job bleiben willst. Wenn dich die Leute mal besser kennen und mögen kannst du offen sein. Aber ganz ehrlich bei der Arbeit würde ich nicht offen sprechen. Das kann immer als Pfeil gegen dich verwendet werden.
Ja das stimmt
Du brauchst auf Frage des Gesundheitszustands nicht antworten, wenn diese nicht unmittelbar mit der Tätigkeit Zusammenhängen.
Sag eben, es sind Ticks und keine Krankheit. Solange es dich nicht einschränkt.
Sollten seine Ticks ihn oder andere bei der Ausübung einer Tätigkeit behindern oder gefährden, sieht er alt aus, vor dem Arbeitsgericht....
Zudem ist ein Schnupfen und eine chronische Krankheit mit teilweise unkontrollierten Bewegungsabläufen und Anfällen, ein kleiner Unterschied.