Gibt es eine Umgangspflicht für Väter?
Hier geht es um eine Freundin. Sie hat mit ihrem Exmann zwei Kinder,Jungen von 8 und 10. Vor vier Jahren haben sich die Eltern getrennt. Am Anfang hat der Ex sich noch regelmäßig um die Kids gekümmert,sie abgeholt über`s Wochenende etc. Seit er eine neue Freundin hat (seit ungefähr 2 Jahren),kümmert er sich fast gar nicht mehr. Er meldet sich teilweise monatelang nicht bei den Kindern,über Nacht holt er sie auch nicht mehr,höchstens mal ein paar Stunden am Nachmittag. Zum letzten Geburtstag des Kleinen gab es nichtmal ein Geschenk... Der Mann zahlt zwar den Unterhalt,aber ansonsten tut er fast nichts mehr.
Die Kinder leiden sehr und vermissen ihren Papa. Nun meine Frage: Kann man ihn zum regelmäßigen Umgang mit seinen Kindern "verpflichten"? Wenn ja,wie? Danke für nette Antworten!
13 Antworten
Diese Umgangspflicht gibt es zwar schon, aber diese durchsetzen zu wollen, macht halt wenig Sinn. Man kann zum Jugendamt gehen und das kann den Vater anschreiben und ermahnen, seinen Pflichten nachzukommen.
Als Mutter muss ich mir dann halt aber überlegen, ob es mir wirklich was bringt, wenn meine Kinder bei einem Vater sind, bei dem sie nicht willkommen sind, die Freundin genervt und der Vater dadurch überreizt. So sind die Kinder doch noch viel mehr enttäuscht und traurig.
Im Alltag werden sie es aber dran gewöhnen, es wird normal für sie werden, dass der Vater sich nicht meldet und nicht da ist.
War bei mir und meinem ersten Sohn auch so, erst hat er ihn alle 4 Wochen übers Wochenende geholt, dann nach 3 Monaten und später nur noch 2 Wochen in den Ferien. Und das ohne zu telefonieren zwischendurch.
Beim letzten Besuch war er 9 und der Vater meckerte mich am Telefon an, dass er sich so negativ verändert hätte und dass man mit ihm gar nichts anfangen könnte und er nicht viel sagt. Und das wäre alles nur meine Schuld wegen meiner Erziehung. Ja, wenn man ein Jahr lang keinerlei Kontakt zu einem Kind pflegt, ist es nicht wirklich verwunderlich, wenn das Kind sich verändert hat. Und wer nicht präsent ist, kann auch keine Erziehungsfehler machen.
Mein Sohn wollte danach nie wieder zu ihm und der Vater hat sich auch nie wieder gemeldet. Unterhalt hat er eh nicht bezahlt. Mein Sohn hat bis heute nicht darüber gesprochen, was in den 2 Wochen passiert ist. Aber er will auch als Erwachsener nichts von ihm wissen und keinen Kontakt haben.
Liebe und Zuneigung läßt sich nicht erzwingen. Sie könnte das mit dem Jugendamt ja mal versuchen, aber viel wird dabei nicht rumkommen. Sie soll froh sein, dass sie Unterhalt bekommt und sie sollte den Kindern halt sagen, dass der Vater derzeit halt nicht so viel Zeit hat (viel Arbeit z.B.), damit die Kinder sich nicht zu schlecht fühlen.
Man bekommt seine Kinder auch alleine groß. Ich habe das auch geschafft. Der Vater meines 2. Sohnes ist einfach ausgezogen und hat sich nie wieder gemeldet, auch nie einen Cent Unterhalt gezahlt.
Was soll das bringen?
Ein verpflichteter Umgang macht das Verhältnis seitens des Vaters zu den Kindern nicht besser.
Eher das Gegenteil wird der Fall sein.
Kinder spüren sehr schnell, wenn der Vater sie nur besuchen kommt, weil es seine Pflicht ist und nicht, weil er sie sehen mag.
Ich finde das genauso bekloppt, wie dieses erzwungene gemeinsame Sorgerecht nach der Scheidung.
Wo es mit den notwendigen familiären Dingen auch nach der Trennung klappt, braucht es keine (von Dritten) verordneten Pflichten.
Wo der Haken drin ist, funktioniert es auch nicht mit irgendwelchen Pflichtscheinchen.
Nein, das funktioniert so nicht.
Allerdings können Kinder in dem Alter auch selbst versuchen, mehr Kontakt herrzustellen - auch mit 8 Jahren kann man normalerweise ein Telefon und auch Papier und Bleistift bedienen und anrufen oder Briefe schreiben.
Die Mutter sollte ihre Jungs dazu ermutigen, statt zu versuchen, den Kontakt zu erzwingen oder zu unterbinden.
Wenn der Vater dann ablehnt, muss er es direkt tun und kann es nicht deiner Freundin in die Schuhe schieben.
Manchmal kann es sinnvoll sein, "Außenstehende" mit einzuschalten - gemeinsame Bekannte, den Kinderarzt, den Fußballtrainer, den Klassenlehrer...
Solange nicht der Eindruck entsteht, dass die Mutter eigene Ziele verfolgt.
Am Ende muss man aber akzeptieren, was man nicht ändern kann.
Ich fürchte, dass es da keine Chance gibt, ausser ihm ins gewissen zu reden und feste Grundvereinbarungen zu treffen
Hat deine Freundin das alleinige Sorgerecht? Ich vermute ja.
Im Grunde ist seine einzige Pflicht die Zahlung des Unterhalts. Der Umgang ist nur ein Recht, keine Pflicht!
Dann besteht auch eine grundsätzliche Pflicht zum Umgang, aber wer will das durchsetzen? Wenn er nicht will, werden auch die Kids keinen Spaß haben.
Nein,es besteht noch immer GsR...