Geschwister verklagen - Pflege Mutter?
Guten Morgen,
meine mutter 50 Jahre alt ist seit kurzem Schwer pflegebedürftig. Mein Vater ist schon früh verstorben.
Ich bin gelernte Pflegefachkraft und versorge meine Mutter bei mir im Haus rund um die Uhr, da mein Mann selbständig ist, habe ich mich entschlossen meine Mutter zu pflegen, ein Platz in heim kommt für mich nicht in frage, das möchte ich nicht und habe ich meiner Mutter versprochen.
Meine Schwester ( Bachelor Business Adminstration und eine gut bezahle stelle bei der deutschen Bank) und mein Bruder ( Master Wirtschaftmathe) eine Stelle beim Finanzamt, wollen nicht zahlen.
Ich bitte Sie, für unsere Mutter die uns ihr ganzes Leben versorgt hat um einen kleine Betrag, sie weigern sich.
Kann ich meine Geschwister verklagen? Habe noch keine Gelder beantragt, aber sehe es nicht mehr ein, dass die sich ein sch* drum kümmern.
Sie drohen mir mit Anwälten, wenn ich Gelder beantrage, weil sie genau wissen das sie dann zahlen müssen. Das Einkommen von meiner Schwester ( Single) muss im Bereich von 5-7 tausend Euro brutto liegen. Von meinem Bruder 4-5 tausend Ca.
Wie kriege ich es hin, dass sie schnell zahlen müssen, oder soll ich einfach Gelder beantragen und den Rest klärt die Behörde, die sehen ja dann was meine lieben Geschwister verdienen.
Danke für die Hilfe
Mit freundlichen Grüßen
Ich
15 Antworten
Mal ohne Emotionen, zuerst greift die Pflegeversicherung, dann und das sehr abgestuft können die Kinder herangezogen werden.
Du hast keine wirklich genauen Kenntnisse was deine Geschwister verdienen, du vermutest wahrscheinlich mehr wie viel es sein könnte.
Wie viel ist den bereits durch die Pflegeversicherung gedeckelt?
Du kannst sicher schauen ob du irgendwo was beantragen kannst, aber gehe nicht direkt davon aus das deine Geschwister deswegen zahlen müssen.
Meine persönliche Frage dazu, wenn dein Vater schon so lange Tod ist, wie hat es denn deine Mutter bis hierher nur als Hausfrau geschafft? Von was hat sie bisher gelebt?
Leider kann ich hier aus eigener Erfahrung berichten. Mein Opa war nach dem Tod meiner Oma sehr krank. Er wurde dement und bettlägerig, wollte aber in Würde Zuhause sterben. Sein Sohn (mein Vater) wohnt im gleichen Haus, ich bin ebenfalls Pflegefachkraft und wohnte nur 5 Minuten entfernt. Eine meiner Tanten ist bereits gestorben, die andere hat sich seit knapp 10 Jahren nicht mehr gemeldet. Trotz Anrufen und Briefen kam von ihr auch keine Meldung.
Leider ist es so, dass deine Geschwister nicht verpflichtet sind zu zahlen. Du kannst Pflegegeld beantragen, allerdings nur für den Pflegegrad deiner Mutter. Wenn die Pflegeperson aus der Familie kommt, dann hat sie kein Anrecht auf zusätzliches Pflegegeld, das normalerweise ein Pflegedienst o.ä. bekommen würde.
Mein Opa ist im Oktober letzten Jahres gestorben, ich habe ihn zuhause gepflegt, so wie er es wollte. Meine Eltern haben sich um alles gekümmert, was erledigt werden musste. Nach seinem Tod meldete sich selbstverständlich auch meine Tante, zwar hat sie sich in den letzten 10 Jahren nicht für ihre Familie interessiert, klagt aber über den Anwalt ihren Erbanteil ein. Leider steht ihr tatsächlich dieser Pflichtteil zu und meine Eltern müssen zahlen. Ist das nicht ungerecht? Ich würde mir also an deiner Stelle wirklich keine zu großen Hoffnungen machen, dass deine Geschwister irgendwas zahlen müssen. Eher musst du sie nach dem (hoffentlich erst in ein paar Jahren) Tod nach deiner Mutter auszahlen, als dass du für deine Mühe belohnt wirst.
Die Kinder sind rechtlich nicht verpflichtet, für die Mutter aufzukommen. Sie müssten nur etwas zahlen, wenn die Mutter ins Heim kommen würde. Theoretisch könnte dies nur über ein Erbe gelöst werden.
So gesehen kannst Du keinen finanziellen Ausgleich einklagen, auch wenn er Dir moralisch durchaus zustehen würde.
Du solltest dich umfassend beraten lassen. Es gibt bestimmt Möglichkeiten, dich finanziell zu entlasten.
http://gesundheits-und-pflegeberatung.de/Pflegestutzpunkte/pflegestutzpunkte.html
Wenn Du Deine Mutter pflegst, bedeutet das, dass Du keiner Arbeit nachgehen kannst und somit nichts für Deinen Lebensunterhalt verdienst. Über den sozialen Dienst wird die Pflegebedürftigkeit Deiner Mutter eingestuft und dann wird auch geregelt, was ihr bzw. Dir an Pflegegeld zusteht. Das solltest Du zunächst mal in Angriff nehmen. Würde Deine Mutter irgendwann doch mal in ein Pflegeheim kommen und dies wäre über die Pflegeversicherung nicht gedeckt, dann wird auch die Familie herangezogen. Da können sich Deine Geschwister noch so sehr weigern, dann müssen sie zahlen.
Ja im Pflegeheim zahlt man auch von 2500€ bis 4500€ je nach dem welche Pflegestufe. Deswegen reicht das Geld oftmals nicht aus und die Kinder müssen ran oder das Amt. Zu Hause zahlt man ja eher nicht so viel, übrigens würde die Krankenkasse auch einen Pflegedienst bezahlen wodurch die Tochter kaum noch pflege machen müsste. Wenn die Tochter Miete verlangt uvm. würde trotzdem ja noch das Geld von ihrer Mutter 1000 bis 1500€ ausreichen von der Rente bis Pflegeversicherung. 🤷🏽♀️ Das sie sich wegen Geld so zerstreiten ist traurig. Wäre das Verhältnis besser würden sich alle Kinder zusammensetzen und auch gemeinsam für eine schöne Beerdigung sparen. Die anderen Kinder denken garantiert: „pfff die Olle kassiert da ihre Rente uvm. und wir müssen ihr noch Extra was zustecken?“ Oder die sind beleidigt, dass die Mutter sich für diese Tochter entschieden hat und nicht für die anderen Kinder und mit 50 kein Vermögen? Kann ich kaum glauben... Ihr seit doch eine Akademiker Familie oder nur deine Geschwister?
Wenn Du gelernte Pflegefachkraft bist, dann müsstest Du doch auch wissen, dass man für pflegebedürftige Menschen einen Pflegegrad und entsprechendes Pflegegeld beantragen kann.
Leistungen der Pflegeversicherung umfassen auch Pflegepersonal - es ist gar nicht notwendig, dass Du dich ganz alleine um Deine Mutter kümmerst.
Was genau sollen denn Deine Geschwister zahlen? Du kannst nicht eine Summe "X" in den Raum werfen und dessen Zahlung verlangen.
Besorge Dir die Anträge bei der Krankenkasse. Der MDK wird Deine Mutter begutachten und einen Pflegegrad festlegen - von diesem ist die Höhe der monatlichen Zahlungen/Leistungen abhängig.
Nur, wenn das Einkommen/Vermögen des Patienten den nötigen Aufwand nicht deckt, werden (automaitsch) alle Kinder herangezogen.
Du machst es Dir m. M. nach unnötig schwer - und schürst einen Geschwisterstreit.
Alles Gute!