GAU: Exmatrikulation
Die größte Katastrophe aller Zeiten ist eingetreten: Ich wurde exmatrikuliert.
Ich studiere seit 3 Jahren BWL Bachelor an einer Universität besonders wegen den guten Verdienstaussichten in dem Bereich. Medizin/Zahnmedizin bringt zwar noch etwas mehr, aber dafür wäre ich nie gut genug gewesen.
Es lief so weit ganz gut: Ich hatte im 1. Semester alle Prüfungen mitgeschrieben und bestanden (alles gute Noten, so 2er Schnitt), mit Ausnahme von Statistik I, wo ich mich gar nicht erst angemeldet habe. Im 2. Semester habe ich alles bis auf Statistik II mitgeschrieben, was ohne Statistik I ja gar keinen Sinn macht. Im 3. Semester habe ich zusätzlich zum normalen Programm nochmal die Vorlesung Statistik I besucht und mitgeschrieben, leider bin ich durchgefallen, weil es zu viel wurde. Ab dem 4. Semester habe ich auch jeden Nebenjob, Fußball und Hobby aufgegeben, da ich keine Zeit mehr hatte. Im 4. Semester habe ich neben meinem normalen Programm Statistik II besucht und zusätzlich auf die Nachklausur Statistik I gelernt. Ich habe alle Prüfungen einschließlich Statistik I bestanden, jedoch dieses mal nicht Statistik II. Im 5. Semester habe ich zusätzlich zum normalen Programm auf die Nachklausur Statistik II gelernt und hatte es auch wieder etwas lockerer gesehen und Fußball gespielt, leider bin ich ein 2. mal durchgefallen, alles andere problemlos. Nun bekam ich noch einen letzten Versuch (diese sind streng limitiert, aber es war mein erster 3. Versuch, also kein Problem). im 6. Semester habe ich neben meiner Bachelorarbeit und dem üblichen Programm erneut die Vorlesung Statistik II besucht und die Prüfung mitgeschrieben. Leider kam genau das falsche dran, ich konnte alle Übungsaufgaben im Schlaf, aber nicht dieses eine Thema, das 40% der Punkte ausmachte. Nun habe ich alle Prüfungen inkl. Bachelorarbeit bestanden (Schnitt ~1,9), außer Statistik II, wurde jedoch exmatrikuliert.
Es sieht nun so aus: Ich darf keine verwandten Studiengänge studieren, wo ich mir etwas anrechnen lassen könnte, sofern diese in ihrem Curriculum auch Statistik II enthalten. Da fast jeder Wissenschaftler Statistik benötigt kommt die Vorlesung in jedem 2. Studiengang vor: Von VWL, Wirtschaftsingenieur, WiWi, bis Psychologie und Soziologie. Ich bin total gef/ickt und kann mir daher auch nichts in einem neuen Studium anrechnen lassen.
Außerdem bekomme ich für ein neues Studium kein Bafög mehr, erst wieder im Master. Was soll ich tun? Eine Ausbildung würde mich total unterfordern, ich bin nur kein Statistiker....
10 Antworten
Ach du grüne Zeit, der Begriff GAU trifft es echt.
Also ich will dir mal keine Vorwürfe machen, du hast es zu einer ungünstigen Zeit etwas lockerer kommen lassen, aber du hast ja erkannt, dass das ein Fehler war. Niemand will hier urteilen.
Ich weiß ja nicht wie eng die Studenten mit dem Direktor / Dekan sind, gibt es da nicht eine Möglichkeit, nochmal ein Gespräch aufzusuchen ?
Wie sieht es aus, den Studiengang an einer anderen Hochschule zu beenden ? In einer völlig anderen Stadt ? Ich meine BWL ist ja ziemlich weit verbreitet und es gibt mit Sicherheit andere Hochschulen, die dir da einiges anrechnen würden.
LG und viel Erfolg
Leider richtig, das hat mir auch der Studienberater erzählt.
Immobilienmakler ist auch ein guter Beruf. Bei Vermittlungen verdient man ohne was zu tun seine 3,75 %. Man hat vielleicht mal eine Annonce investiert bei ImmobilienScout.
Schau Dir Filme an wie Immobilienmakler in Spanien, Mallorca und Monako verdienen mit Luxus-Appartments. Da kannst Du deine Wald-und Wiesen-Statistik machen. Da brauchtst du nicht die hohe Schule der Statistik.
Wenn Du in Statistik schon nicht gut bist, dann bringen Dich die Komplizierten Steuer-gesetzte aber auch nicht weiter. Bei den Steuergesetzen ist ein ganz anderes Denke gefragt.
Mit den Steuergesetzen habe ich keine Probleme, im Gegenteil. Das hat nicht das geringste mit Statistik zu tun.
Wenn Du für Statistik zu doof bist dann lerne auf alle Fälle nicht Industriekaufmann, Buchhalter und so fort. Denn dazu wärst Du dann sicherlich nachweislich auch zu dumm. Einen Meister solltest Du auch auf keinen Fall anstreben willst Du nicht scheitern. Wobei Du es Dir ganz allgemein bei den ach so gering bezahlten Berufen schlicht nicht leisten kannst keine andere Profession vorzuweisen als Gier. Statistik, Herzchen, kann schon in der Grundschule vermittelt werden wie uns z.B. die USA nachweisen. Ich würde Dir also grundsätzlich erst mal empfehlen auf den Boden der Realität anzukommen, dann nach tatsächlich VORHANDENEN Fähigkeiten zu fragen und entsprechend die weitere Zukunft zu planen.
Gehe zur Studienberatung. Mein Sohn hat Informatik studiert und in den ersten 3 Semestern einige Prüfungen vergeigt oder ist erst gar nicht hin gegangen. Er sollte 3 Semester nachholen, bekam aber kein Bafög mehr. Er macht jetzt eine Ausbildung, wo er natürlich unterfordert ist, aber er braucht nur 2 Jahre, dann macht er an der Fachhochschule seinen Bachlor, wo alles etwas praxisorientierter ist. An der Uni kann man sich doch auch beraten lassen, was einem dann noch offen ist.
sicherlich ist Satistik für einen Wissenschaftler das A und O. Denn die ganze Wissenschaft arbeitet mit Statistik. Bei Unwissenheit in der Statistik kann man der Manipulation bezichtigt werden. Eine gefährlich Angelegenheit.
Eigentlich sollte man studieren, was einem liegt und nicht was viel Geld einbringt. Man will ja auch Spaß haben. Man kann mit einer Ausbildung auch Karriere machen und ist nicht unterfordert. Aber als Nicht-Statistiker kannst Du Die Verantwortung für Deine Arbeit gar nicht tragen. Man muss ja auch dahinterstehen, was man macht.
Mache lieber ein Ausbildung und steig da die Karriere-Leiter hoch.
Mein Schwiegersohn hat Kaufmann gelernt und ist bei AEG Außendienstler. Er macht im Jahr 2,5 Mill. Umsatz. Rechne Dir mal aus, was der für Provision bekommt im Jahr und was das im Monat ist. Der ist ein gemachter Mann. Aber er ist das ersten Jahre durch die Hölle gegangen mit dem Druck, alle 3 Monate mehr Umsatz zu bringen. Es war kaum auszuhalten. Jetzt flutscht natürlich alles.
Das Arbeiten mit Statistik ist nicht so das Problem. In meiner Bachelorarbeit habe ich keine Statistik benötigt. In Masterarbeiten benötigt man oft welche, weil man dann selbst Daten auswerten muss, aber dann nur ein statistisches Verfahren und man muss die Formeln nicht auswendig können, sondern kann sie nachschlagen und/oder Statistikprogramme nutzen, die die Berechnung für einen übernehmen. ;-)
Danke für Deine Meinung. Studienberatung war ich schon.
Wozu macht Dein Sohn die Ausbildung, die ihn sicher unterfordert, wenn er danach eh den Bachelor macht?
"Ich darf keine verwandten Studiengänge studieren, wo ich mi!r etwas anrechnen lassen könnte, sofern diese in ihrem Curriculum auch Statistik II enthalten." Das ist ein interpretierbare Aussage!
Erkundige Dich bei der Studienberatung Deiner HS und bei möglichen anderen Hochschulen nach den Einschreibe- und Anrechnungsmöglichkeiten. Sicher wirst Du nicht mehr für BWL genommen, aber z.B. für Personalmanagement oder International Studies oder ... Ist auf alle Fälle einen Versuch - auch was ein, zwei Wochen Recherche und persönliche Gespräche vor Ort wert.
Alternativ könntest Du auch einfach mal versuchen Dich mit Deinem Fast-Zeugnis zu bewerben, Vielleicht findest Du ja einen kulanten Arbeitgeber, der Dir eine Chance gibt - die Du dann nutzen solltest!
Leider sind alle Studiengänge mit Stochastik-Modul gestrichen. An allen Hochschulen in allen Bundesländern. Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich die Leistungen im Ausland anrechnen zu lassen.