Für welchen Beruf sollte man sich entscheiden?
Wenn ich mich nicht irre, dann sind beide Berufe wegen der Digitalisierung sicher oder irre ich mich ?
12 Stimmen
6 Antworten
Man benötigt beides. Die Frage ist eher, was dir mehr liegt? Wähle nicht nur den sichereren Beruf, sondern den, der dir Spaß macht.
Generell sind beide Berufe recht sicher. Wenn wir von der Zukunft reden, kann niemand zu viel sagen. Wer weiß, wie lange wir noch Zugriff auf die ganzen Ressourcen haben?
Ganz klare sache. Ich meine wofür braucht man überhaupt Steuerfachangestellte, von 10 leuten wissen warscheinlich circa 0 was die überhaupt machen.
Genau darum braucht man sie ja: Würde sich jeder mit Steuern auskennen, bräuchte man sie nicht.
Was die Zukunft bringt, kann dir wohl kaum einer sagen. Ich bin Anwendungsentwickler und bisher habe ich noch keine grosse Angst. Zwar gibt es immer mächtigere Tools, welche vieles erleichtern und dich effektiver machen aber das, was die Software im Endeffekt lösen soll, also die eigentliche Kundenanforderung, ist an vielen Stellen völlig individuell und bedarf einer Lösungsfindung, wie sie aktuell von keiner KI auch nur im Ansatz geleistet werden kann. Klar hängt das immer auch von der Software ab. Für simple Content Management Systeme gibt es Bäukasten. Aber wenn wir individuelle Software zur Abdeckung von logistischen Problemen entwickeln, dann gibt es dafür meist keine Schablone. Das ist immer anders und erfordert an vielen Stellen, dass man sich damit befasst und viel Hirnschmalz reinsteckt.
Ich hätte aktuell also keine Schmerzen mit dem Erlernen des Berufes eines Anwendungsentwicklers. Wenn sich die aber die Möglichkeit bietet, dann würde ich lieber mathematisch technischer Softwareentwickler lernen. Das ist näher am Studium und verschafft dir Einblicke in Themen, die du als Anwendungsentwickler nicht hast, ausser, du lernst es selbst.
Und hier kommen wir zum größten Problem des Berufs. Du musst sehr oft mit Akademikern konkurrieren. Damit das gelingt musst du zusätzlich zur Ausbildung auch viel privates Engagement leisten. Wenn du das machst und generell Talent hast, dann kannst du auch als Anwendungsentwickler in etwa das verdienen, was ein erfahrener Diplom Informatiker bekommt. Ich verdiene heute über 6000 brutto im Monat. Also durchaus Regionen, in denen sonst nur Ingenieure oder Informatiker wildern. Aber das erfordert Fleiss. Die Ausbildung machen und dann denken, dass war es jetzt, wird nicht laufen. Zumindest nicht, wenn du mehr willst, als an simplen Web-Anwendungen zu schrauben, wo die ausgefallene Optik die größte Kunst ist.
nichts ist mehr sicher , dem Aktionär ist es egal ob da Menschen sind . Solange man das alles in Zahlen automatisieren kann wird es angepasst. Das ganze ist schon seit 1970 am laufen . Der Neoliberalismus und Transhumanismus, braucth keine Menschen . Wir brauchen ja nicht mal mehr Produktion , inzwischen suppt die Blase Finanzwitschaft so weit durch ,das man meint Geld jonglieren ist mehr Wert als Produktion und Konsum .
Wir sind auf dem völlig falschen Weg . Die tollste Welt allerzeiten gitl nur für die die oben sind. Der rest hat gar nicht mehr so tolle Zeiten . Es ging mal ganz anders . Aber die leute sind ja schon so indoktriniert, das sie wirklich selber glauben , der Lohnsklave sein zu müssen . Fakt ist , die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer .
Die Wirtschaft ist zurück bei Ihren anfängen . Da wo noch in eine Fabrik eingesperrt wurde und der Mensch halt nur das nötige übel war.
Gut das ich schon so alt bin das es mich nicht mehr trifft.
Aber wenn dann mach wenigstens nicht Steuern , denn das kann man sehr schnell anpassen . Creativ muss da keiner sein . Das kann man alles in Regeln gießen .
Hey,
auch Anwendungsentwickler werden sicherlich irgendwann weg-automatisiert. Das findet aktuell auch schon statt. Wir bekommen immer besser Tools, die immer mehr "von allein" machen. Damit wird der einzelne Entwickler immer produktiver und man benötigt für die selben Ziele immer weniger Leute.
Doch beim Steuerfachangestellte dürfte das noch weit extremer sein.
Als Software-Entwickler bist Du massiv gefragt, zumindest mit etwas Berufserfahrung (1 Jahr reicht schon). Du kannst dann zwischen 10+ Jobs auswählen und das ist ziemlich angenehm, weil Du a) schnell etwas findest b) dir den für dich passenden Job aussuchen kannst.
Was Gehalt angeht:
https://www.get-in-it.de/magazin/gehalt/gehalt-anwendungsentwickler#:~:text=Als%20Anwendungsentwickler%3Ain%20verdienst%20Du,zwischen%2056.200%20und%2069.800%20%E2%82%AC.
Einstieg bei um die 50k (was allerdings von der Region und dem konkreten Betrieb abhängt).
Über den Daumen gepeilt verdient ein Steuerfachangestellter locker mal nur die Hälfte:
https://www.endriss.de/berufe/steuer-berufe/steuerfachangestellte/beruf/gehalt/#:~:text=Gr%C3%B6%C3%9Fe%20der%20Kanzlei.-,Was%20verdient%20eine%20Steuerfachangestellte%3F,31.452%20Euro%20brutto%20im%20Jahr.
Besonders wenn man dem Software-Entwickler noch 2-3 Jahre gibt, dann stößt der recht schnell in die 60k Region vor.
Wichtig ist aber auch, dass einem der Job liegt und Spaß macht. Ein Software-Entwickler ohne die nötige Begeisterung und die nötigen Fähigkeiten steht einfach nur unter Dauerstress und wird auch seine Probleme mit dem Job haben.
Aber auch beim Steuerfachangestellten muss es sicherlich "passen".
Gruß
Wie bereits beschrieben sind wir schon mitten drin.
Die verwendeten Tools werden doch immer mächtiger und nehmen schon viel Arbeit ab und sorgen so dafür, dass der einzelnen Entwickler immer schneller wird.
Diese Vorstellung, dass Automatisierung bedeutet, dass gar kein Mensch mehr arbeitet halte ich für seltsam. Viel einfacher ist es doch erst mal dafür zu sorgen, dass wenige viel mehr schaffen.
Und irgendwann benötigt man dann kaum noch menschliche Arbeitkraft und in letzter Konsequenz gar keine mehr. Wobei der Schritt keinen Menschen einzusetzen eben ein sehr großer ist, wesentlich größer als die Effizienz zuvor massiv zu steigern.
Gruß
Die verwendeten Tools werden doch immer mächtiger und nehmen schon viel Arbeit ab und sorgen so dafür, dass der einzelnen Entwickler immer schneller wird.
Da stellt sich die Frage, ob du irgendwelche Programmiererfahrungen hast?
Die meisten Tools innerhalb einer IDE machen nur manche Sachen einfacher und schneller. Die GUI für die Software bauen zum Beispiel, denn dabei sind es wiederkehrende Muster, die man durchaus mittels Tool stark vereinfachen kann (Button an x/y Koordinaten mit den und den Maßen).
Auch haben sich in den letzten 20 Jahren natürlich die Bibliotheken sehr stark erweitert und es kommen immer bessere Sachen dazu, wodurch vieles was vorher eher kompliziert war, sehr viel einfacher wurde. Aber das musst du mehr mit Werkzeugen vergleichen oder Operationsinstrumenten.
Und genauso wie es z. B. für einen Architekten Software gibt, die es ihm stark vereinfachen und alle wiederkehrenden Elemente beinhaltet (diverse Mauern, Türen, Fenster, Dächer, Kamine, what ever), so kann er nicht auf einen Knopf drücken und bekommt ein Haus, dass den Wünschen seiner Kunden entspricht.
Zwar könnte man eine KI mit allen Daten füttern und mit ein paar Parametern vielleicht sogar dazu bringen, dass es passende Grundrisse konzipiert, wo man dann hinterher nur noch ein paar Feinabstimmungen ändern muss. Aber hier kommt der große Unterschied zum Programmierer:
Der Gedanke daran, man könnte den Computer dazu bringen, sich selbst intelligent weiterzuentwickeln, so dass der Software Engineer überflüssig wird, ist einfach absurd! Ein Computer hat keine eigene Intelligenz. Mittels vorhandener KI Elemente könntest du ihm beibringen bestehende Programme ggf. nachzubauen, wenn du genügend Programme findest auf dessen Code-Basis er sich bedienen kann.
Aber ein gänzlich neues Programm zu erfinden? So nach dem Motto "Schreib mir mal ein neues Action-Spiel mit ner schönen Story Line bitte."... Undenkbar ohne echte und wirkliche Intelligenz!!
Da stellt sich die Frage, ob du irgendwelche Programmiererfahrungen hast?
Software-Entwickler seit Jahren.
Und ich meine nicht Libs die man verwendet, sonder intelligente auto completion.
Wer meint, dass wir genauso effizient wie vor 20 Jahren sind, den will ich nicht im Unternehmen sehen. Der gammelt doch nur rum xD
Aber ein gänzlich neues Programm zu erfinden? So nach dem Motto " Schreib mir mal ein neues Action-Spiel mit ner schönen Story Line bitte."... Undenkbar ohne echte und wirkliche Intelligenz!!
Dieses Extrem ist einfach völlig unsachlich und lächerlich.
Du kannst der Argumentation der Produktivitätssteigerung schon folgen, oder?
Gruß
Du kannst der Argumentation der Produktivitätssteigerung schon folgen, oder?
Natürlich, ich wollte nur darauf hinaus, dass es ein Performance-Maximum gibt und Software Engineers als solches nicht aussterben werden (anders als der Steuerfachangestellte), sondern einfach nur umsatteln.
Wir müssen als Entwickler nicht mehr von Grund auf jedes Rad, jede Schraube, usw. neu erfinden. Aber mit jeder Entwicklung folgen ja auch weitere Bereiche, wo Menschen benötigt werden.
Daher überrascht mich nun dein Seitenhieb:
Dieses Extrem ist einfach völlig unsachlich und lächerlich.
Wo du es doch warst, der folgendes Statement hinterließ:
auch Anwendungsentwickler werden sicherlich irgendwann weg-automatisiert
Meine ganzer Kommentar zielte auf diesen Satz. Dass es weitere Performance-Steigerungen geben wird, Baukästen wie für Websites, etc. steht außer Frage, aber trotzdem wird der Anwendungsentwickler als solcher nicht aussterben. Oder sagen wir besser, der Programmierer.
Irgendwann werden sie nicht mehr gebraucht. Und mehr heißt das auch nicht.
Was ist mit 30 Jahre? 50, 100? Wie viel muss es denn wohl sein. "irgendwann" ist ein ziemlich großer Zeitraum.
Gruß
Gut, dann interpretiere ich "irgendwann" mit "wenn es keine Menschen mehr gibt", denn dann wird auch kein Mensch mehr gebraucht.
Du glaubst, dass die Entwicklung so lange benötigt? Na, da kann man anderer Meinung sein. Aber auch egal.
Gruß
Sehr schön erklärt — mit einer Ausnahme allerdings:
Man bekommt hier den Eindruck, als ob Anwendungsentwickler Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung seien. Dem ist aber ganz und gar nicht so, wie ich hier versucht habe zu erklären:
Die "Flickschuster" der IT-Branche
Tatsache ist: Mit heute nicht mehr allzu vielen Ausnahmen haben Software-Entwickler studiert (Informatik oder irgend eines der MINT-Fächer).
Hey,
also meiner Erfahrung nach haben sehr viele Informatik studiert, gar keine Frage.
Aber es gibt auch sehr, sehr viele Leute die nicht studiert haben. Da findet man von Ausbildung bis hin zu Quereinsteiger aus dem Hobby heraus.
Ob ein Entwickler gut und brauchbar ist, hängt meiner Erfahrung auch nicht am Master Abschluss. Ganz im Gegenteil. Oftmals denken Leute mit frischem Abschluss, dass sie die Könige der Welt wären und doch müssen sie den Job praktisch von Null an erlernen. Selbstüberschätzung ist da ein relativ großes Problem. So erlebe ich es immer wieder, dass Leute mit frischem Informatik Master die Probezeit nicht schaffen. (andere trifft es allerdings auch).
Da der Bedarf an Software-Entwicklern so enorm groß ist, wird nicht groß nach Abschlüssen gefragt, sofern man Können vorweisen kann.
Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass selbst das Können nicht merh demonstriert werden muss und man schon sehr stark geneigt ist zu sagen "geben wir ihm/ihr eine Chance und gucken wie es läuft".
Und das " durch die schlechter bezahlten Fachinformatiker erledigen" kann ich auch nicht bestätigen. Ich höre mich immer gern mal bei Kollegen um was die so verdienen. Da sind die Fachinformatiker und sogar Quereinsteiger auch gern mal vorne - allerdings hängt das auch eher daran, dass sie dann auch Team Lead sind.
Aber ja, alles eher subjektiv.
Denke mal man kann sich darauf einigen, dass die Nachfrage extrem ist. Pro Tag hat man mindestens eine Anfrage im "Postkasten". Sucht man einen neuen Job kann man aus 10 Angeboten auswählen. Für Entwickler sind das grad wirklich super Zeiten würde ich sagen.
Gruß
Danke für dieses ausführliche Meinungsbild.
Ganz subjektiv bin ich sogar der Meinung, dass es immer mehr nicht studierte Leute werden, einfach weil der Bedarf an Entwicklern so groß ist.
Wäre auf jeden Fall interessant Zahlen dazu zu sehen. Auf die eigenen Beobachtungen kann man sich schließlich nicht verlassen, wenn es um allgemeine Trends geht.
Gruß
Ja, letzteres ist sicher richtig.
Was ersteres betrifft: Vielleicht hat sich der Trend in den letzten 15 Jahren ja wirklich umgedreht, ohne dass ich das so richtig mitbekam.
Was mir auf jeden Fall auffällt: Die ehemals so starke Stimme der großen Software-Engineering-Methodiker ist um die Jahrtausendwende schlagartig verstummt. Mir ist bis heute nicht klar, ob die damals zufällig alle zusammen in Rente gingen oder vom naiven Geschwätz der sich damals ja gerade als neue Propheten anderer Art in den Vordergrund drängenden Agilisten und SCRUM-Verfechter einfach nur stillschweigend und resigniert kapituliert haben. Heute noch aktiv scheint nur noch der damals wohl jüngste von ihnen: Martin Fowler (er hat den Begriff der "Micro Services" erfunden und populär gemacht. Ihn finde ich bis heute hörenswert.
Ich war jetzt schon Teil von mehreren Unternehmen, alle haben mehr oder weniger sauber Scrum, bzw. andere Agile Methoden umgesetzt.
Gibt es überhaupt noch etwas anderes?
Monolithische Strukturen will wohl niemand, trotzdem findet man auch heute noch immer wieder solche, weil Entwickler ihre Software einfach "wachsen" lassen. Dass man versucht in kleinere Services aufzuteilen nehme ich auch als ziemlich alltäglich und normal wahr. Das führt trotzdem häufiger zu "medium Services", so richtig klein wird es dann doch nicht aufgeteilt.
Noch mal zum Agilen. Ich halte das teilweise auch für völlig übertrieben. Sprints schön und gut, aber immer wieder Retro und die anderen "Scrum-Termine" hält ein doch schon stark von der eigentlichen Arbeit ab.
Mir würden da kürzere Termine auch völlig reichen, oder auch mal alle zwei/drei Sprints.
Leider hängen ja Leute in Form von Scrum-Mastern daran und die wollen wohl auch ihren Job behalten.
Gruß
haha , also wenn ich die firmen so frage, studiert = teuer . ausgebildet = nromaler anpsruch . glaub mir , der personaler nimmt gerne ausgebildete , die sind auch nicht ganz so eingebildet . pauschal kann man das halt nicht so sagen . Glauben zwar alle man muss ja Stidieren sonst geht gar nichts. Fakt ist aber das ein Studierter erstmal noch weniger kann . Meist Viel mehr verdeinen will und eben coden gar nicht gerne sieht .
Beim Rest stimme ich Dir zu . Nur schließt das eine das andere halt gar nicht aus . Jemand der schon 5 Jahre arbeitet im Unternehmen ist halt produktiver als jemand der erstmal 5 Jahre Studiert hat .
Also aktuell sehe ich einen "Standard-Entwickler" mit etwas Berufserfahrung, ohne besondere Spezialisierung wie zum Beispiel SAP, bei 65k-75k.
Ob studiert oder nicht, völlig egal.
Im Schnitt werden Leute mit akademischen Abschluss aber mehr verdienen, einfach weil ich davon ausgehe, dass die Leute in höhere Positionen kommen und nicht einfach nur entwickeln.
Gruß
Treffend ausgedrückt. So dürfte das derzeit wirklich richtig sein.
Dafür müsste man eine echte KI erfinden und davon sind wir noch sehr weit entfernt, falls es denn überhaupt irgendwann gelingt.