Hat der Beruf Versicherungskaufmann noch Zukunft?
Hallo,
Ich wollte mal fragen, ob man nach der Ausbildung als Versicherungskaufmann gute Zukunftsaussichten hat?
Habe bisschen Zweifel aufgrund der Digitalisierung, etc...
MfG
5 Antworten
Diesen anspruchsvollen Beruf wird es auch in Zukunft geben, nur in etwas abgeänderter Version: heißt übrigens richtigerweise "Kaufmann für Versicherungen und Finanzen": https://www.bwv.de/qualifikationen/kaufmann-vf/voraussetzungen/
An Ausbildungsmarkt ist genügend vorhanden: https://www.bwv.de/en/qualifikationen/kaufmann-vf/inhalte/ausbildungsmarkt/
Gruß einer Versich.maklerin
Das Versicherungsgeschäft wird immer sehr beratungsintensiv bleiben.
Und in den "Betriebsabteilungen" kann man nicht weiter digitalisieren.
Wie soll man eine komplexe Schadensmeldung digital abwickeln?
Das ist nur ein Beispiel von vielen, die man nie einem Computer anvertrauen kann.
Menschen arbeiten an Algorithmen die die Rechtsprechung digitalisieren. In den Niederlanden kann man sich schon digital ohne Richter und Anwalt scheiden lassen. Steuerberater werden in Zukunft von Algorithmen ersetz werden. Glaubst du wirklich, dass dann noch in einer Versicherung, Sachbearbeiter über eine Schadensregulierung entscheiden werden?
In der Versicherungsbranche fallen in den nächsten Jahren schon 40 % der Stellen weg. Glaubst du wirklich, in 30 Jahren gibt es noch Versicherungsbüros? Junge Leute, schließen heute schon ihre Versicherungen per Handy ab.
Die Ergebnisse der Versicherungsanträge, die im "Selbstversuch" entstehen, sind leidlich bekannt.
Darum geht es doch gar nicht. Es geht um eine Revolution in der Arbeitswelt und die Versicherungsbrache wird eine der Ersten sein, die diese Revolution völlig umkrempelt.
Viele Menschen haben noch gar keine Ahnung, was Digitalisierung wirklich ist und was sie konkret bedeutet. Berufe die heute noch ganz selbstverständlich sind, wird es dann so nicht mehr geben. Und der Versicherungskaufmann wird ganz klar dazu gehören.
In der Versicherungsbranche fallen in den nächsten Jahren schon 40 % der Stellen weg.
Wer hat dir dieses Märchen ins Ohr geflüstert?
Dieses "Märchen", oder wie ich lieber sagen würde, diese Prognose, basiert auf einer Studie der Unternehmensberatung Mc Kinsey, die 2017 veröffentlicht wurde und die davon ausgeht, dass bis 2027, 40 % der Stellen in der Versicherungsbranche, auf Grund der Digitalisierung, weg fallen. Und da steckt die Digitalisierung noch in den Kinderschuhen. Aber es wird klar, wohin in Zukunft die Reise geht.
Ich verstehe, dass manche Leute Probleme haben, sich den Fakten zu stellen und Digitalisierung und KI, ist ein Thema, bei dem noch ein großes Informationsdefizit vorherrscht und bei dem eine breite, gesellschaftliche Aufklärung nicht nur wünschenswert wäre, sondern eigentlich notwendig.
Wir reden hier von den größten Veränderungen in der Arbeitswelt, die es jemals gegeben hat und die, auf unsere Arbeit, größere Folgen haben wird, als die Industrialisierung im 19 Jahrhundert. Leider hat sich das noch nicht rumgesprochen.
Aber wenn jemand für seine Beratung, Stundensätze von 1000 € und mehr aufrufen kann, dann sollte man dem genau zuhören und das nicht gleich als "Märchen" und "Lüge" abtun. Vor allem wenn die das nicht erfunden haben, sondern nur die Entwicklung beurteilt haben, die jeder sehen kann, wenn er sich mit dem Thema näher beschäftigt.
Aber mach dir nix draus. In der Bankbranche wollen sie es auch noch nicht wahr haben. ;)
Es wird immer Menschen geben(müssen) die das Bindeglied zwischen Mensch und Maschine gibt.
Ich arbeite seit ca. 10 Jahren zu 90% digital, Kundenkontakt mit 100% via Telefon. Die Welt ist schneller geworden, aber auf eine gute Beratung wollen nur Menschen verzichten, die zu faul zum Denken sind. Die wollen "Klick-Klick"-fertig und geben ihre Selbstkontrolle auf. Das sind nicht meine Kunden, denn die sind zwischendurch bei "Gute-Frage" und suchen Hilfe, weil der Computer keine Lösung hat.....
Was hat das mit der Digitalisierung zu tun? Versicherungskaufmann ist ein Dienstleistungs- und Beratungsberuf mit viel persönlichem Kundenkontakt. Ob der dann seinen Schreibkram zuhause mit der Hand oder dem PC erledigt, ist doch völlig egal.
Was hat das mit der Digitalisierung zu tun?
Alles. Kein Schreibkram mehr, keine persönliche Beratung. Nur noch Algorithmen, die Angebote machen und sogar entscheiden, wann die Versicherung zahlt oder nicht.
Du schreibst selbst von "20, 30 oder 40 Jahren".
Es ist halt nicht die Frage, ob es kommt, sondern nur wann?
Das ist sicherlich einer der Berufe, den es so in einer digitalen Gesellschaft nicht mehr geben wird. Die Frage ist halt wann? In 20, 30 oder 40 Jahren? Das kann dir niemand sicher sagen.
Aber da auch heute schon, Weiterbildung und berufliche Umorientierung völlig normal sind, machst du mit einer Ausbildung zum Versicherungskaufmann, zum Berufseinstieg, sicherlich nichts grundsätzliches falsch.
Hast du dich mit der Digitalisierung in der zukünftigen Arbeitswelt, schon mal tiefer gehend beschäftigt?