Exit - Strategie (Aktien)?
Hallo,
wie wir alle wissen war der Beginn des Jahres 2020 ein schwieriges für viele Aktienanleger. Ab Ende Februar bis einschließlich Ende März sind große Indizes wie der Dax oder der Dow Jones stark gefallen. Der 9. März war angeblich sogar einer der schlechtesten Börsentage für den Dax seit der 2000-Wende. Man sprach von einer Krise.
Da nun die Indizes wieder auf Allzeithoch stehen und die Zentralbanken eine Banknote nach der anderen drucken, kommen mir immer mehr bedenken, dass wir in einer Art Blase sitzen, die dann irgendwann wieder platzt. Um das vorauszuahnen und sein Geld vorher zu sichern frage ich euch nach Strategien.
Habt ihr eine gute Strategie um euer investiertes Geld vor so einem Einbruch zu schützen?
Man kann ja sein Portfolio hedgen oder auf jede Aktie ein Stop/Loss setzten, um möglichst wenig zu verlieren, aber das ist noch lange nicht alles.
Habt ihr noch andere Vorschläge? Bin gespannt auf euere Antworten ..!
5 Antworten
Wenn du Angst vor einer zu großen Geldmenge hast, bist du in Aktien gut aufgehoben. Aktien repräsentieren Sachwerte. Ansonsten helfen Trailing-Stop-Loss-Limits.
Leider wird weder zum Einstieg noch zum Ausstieg geklingelt. Genauso ärgerlich ist es, bei einer Korrektur vor einem starken Anstieg auszusteigen.
Ja, das ist richtig, aber eben das möchte ich verhindern.
Auch im Corona-Crash wusstest du nicht, ob der Boden schon erreicht ist und wann es wieder hoch geht. Ich dachte, im DAX war der Boden bei 10500 oder so schon erreicht, und dann ging's noch 20% runter. Und auf dem Weg nach oben ging es schneller als ich dachte.
Einfach dabeibleiben ist besser.
"Wenn es wieder hochgeht einsteigen" ist auch Quatsch. Schau dir mal an, wei es Tag für Tag ablief. Da ging es durchaus mal ein paar Tage hintereinander „wieder hoch“, aber nur um dann noch mehr abzusacken.
Okay, aber sogar wenn du bei 10.500 Punkten eingestiegen wärst, hättest du jetzt gut 1/3 mehr gewinn erzielt, als wenn du dabeigeblieben wärest.
Schau dir mal an, wei es Tag für Tag ablief.
Es ging nur noch runter, ja, aber wie gesagt, ein nur etwas tieferer einstieg hätte sich ja bis heute hin gelohnt. Dass der Staat irgendwann mal beim Kursrückgang des DAX eingreift war doch klar. Die Frage wann es nach oben geht ist wie immer unklar, aber die Frage, wann es nach unten geht, da kann man etwas gegen machen. :)
Hätte man Stop/Losses gesetzt, wäre die ganze Zeit viel lukrativer gewesen.
Bei einer medizinischen Börse hatte ich keine Referenz, wie schlimm es wird. Wenn man mir gesagt hätte, dass es ein Jahr später noch Lockdown gibt, hätte ich wohl Panik bekommen. Ich finde es immer noch überraschend, wie gut es verkraftet wird.
Bei politischen Sachen ist es anders. „Kaufen wenn die Kanonen donnern“. Beim Irakkrieg, war es klar, dass es gleich wieder aufgeholt wird. Da ging's auch sehr schnell.
Eins noch: Bei den 10500 war ich ja gar nicht ausgestiegen. Ich hatte eigentlich konstant das Gefühl, dass dieses Virus überbewertet wird.
Man muss ja auch noch den Entschluss fassen, dass man einen geringen Verlust realisiert, um einen großen Verlust zu verhindern. Mit Stop/Loss kann es passen, aber das feuert dann vielleicht auch schon, wenn’s nur ein kleiner Knick war.
Ich finde es immer noch überraschend, wie gut es verkraftet wird.
Dem schließ ich mich an. Letztlich hängt alles an der Hypothese, dass man das CoVid-19 Virus unter Kontrolle bekommt und die Wirtschaft „normal“ verläuft.
Da ging's auch sehr schnell.
Mit der Coronakrise aber auch. Guck dir an wie gut sich die Indizes seit ende März erholen konnten.
Ich hatte eigentlich konstant das Gefühl, dass dieses Virus überbewertet wird.
Ich zu beginn auch. Als ich dann aber den Kursrutsch beim DAX und eine Grafik zu der Entwicklung der Coronainfektionen sah, hatte sich meine Meinung schnell verändert.
Mit Stop/Loss kann es passen, aber das feuert dann vielleicht auch schon, wenn’s nur ein kleiner Knick war.
Kommt drauf an, ob du den Stop/Loss auf -5% unter dem aktuellen Kurswert setzt oder auf -20%.
Ich mache mir nicht die Illusion, einen Markteinbruch vorausahnen und rechtzeitig verkaufen zu können. Wenn ein Kurs übertrieben hoch erscheint, verkaufe ich schon einmal. Oder ich verkaufe Aktien, die ich bei Kursrückschlägen verbilligt nachgekauft habe. Sonst halte ich sie, wenn ich sie nicht per Squeeze Out abgenommen bekomme.
In Phasen hoher Kurse, wenn es schwieriger wird, Schnäppchen zu finden, sammele ich Liquidität an. Die kann ich dann, wie zum Beispiel März 2020, bei Kurseinbrüchen einsetzen.
Aktuell sehe ich übertriebene Kurse bei Technologiewerten und bei erneuerbaren Energien. Die Old Economy hingegen hat noch Nachholbedarf und ist fernab von einer Blasenbildung.
Also das das 1. Quartal 2020 kritisch war, richtig...aber nicht schwer, viele neue Gelegenheiten haben sich ergeben. Manche Aktien sind um die Hälfte gefallen, und haben sich zwischen dem 2. Quartal und 3. Quartal wieder erholt.
Ja, das ist richtig. Nun hatte ich aber folgende Überlegung:
Ich investiere in Aktie A und stehe 20% im Plus.
Jetzt fällt Aktie A durch die Coronakrise um die hälfte und ich stehe 40% im Minus.
Zum Ende des Jahres hat sich die Aktie A so stark erholt, dass sie sich verdoppelt hat und ich bin wieder 20% im Plus.
Was wäre denn wenn das ganze so abgelaufen wäre:
Ich bin mit Aktie A 20% im Plus, verkaufe sie durch eine Strategie rechtzeitig vor dem Kursrutsch und bin noch 15% im Plus.
Jetzt ist die Aktie nach der Halbierung unten angekommen und ich steige ein.
Nach der Verdopplung zum Jahresende hin stehe ich nun 100% im Plus, Plus die 15% von vorher. Das sind dann also 115%.
Damit habe ich den richtigen Zeitpunkt genutzt und prozentual viel mehr aus Aktie A gezogen als andere Anleger, die dann keine Strategie hatten.
Das kannst du jetzt im Nachhinein sagen, weil du weißt, wie sich die Aktienkurse entwickelt haben. Aaaaaaaaaaaaber - vorher weiß man das nicht. Die Entwicklung der Kurse hätte ganz anders verlaufen können.
Wie denn anders? Coronakrise und die Kurse schreiten exponentiell nach oben? Dax durchbricht die 20.000er Marke?
Ich bringe ein anderes Beispiel: Ein österreichischer Investor hatte Aktien einer sehr guten österreichischen AG in seinem Depot. Aufgrund des starken Kurseinbruches halbierte sich der Kurswert dieser Aktie . Der Kundenberater der Bank hat ihm geraten, nachzukaufen. Der Anleger wagte es nicht, diese Aktie nachzukaufen, er befürchtete, dass sich der Kurswert noch einmal halbiert. Heute ist die Aktie wieder so teuer wie vor der Krise. Hätte der Investor nachgekauft, hätter er damit den Wert des eingesetzten Kapitals in einem Jahr verdoppelt.
Stell dir vor, du hättest Stop/Losses gesetzt und nur 5% pro Aktie verloren. Du weißt, dass der Staat beim wichtigsten Aktienindex des Landes irgendwann eingreift und du investierst wieder in genau die gleichen Aktien, nachdem sie 20% gefallen sind. Die Aktien fallen jetzt weiter, -10%, -20%, aber bis heute hättest du 20% mehr gewinn gemacht.
Habt ihr eine gute Strategie um euer investiertes Geld vor so einem Einbruch zu schützen?
Es ist mir vollkommen egal, wenn die Börsen morgen um 30% oder mehr einbrechen, weil ich ausschließlich langfristig orientiert anlege und kein Geld investiere, auf das ich nicht verzichten könnte. Im Gegenteil, ein ordentlicher Rücksetzer wäre wieder mal eine gute (Nach-)Kaufgelegenheit.
Ob wir in einer Blase sind, kann man erst im Nachhinein beurteilen. Ich teile deine Einschätzung aber nicht. Natürlich gibt es gewisse Unternehmen, die geradezu astronomisch bewertet sind, zum Beispiel Tesla. Aber das repräsentiert ja nicht den Gesamtmarkt und viele Unternehmen haben auch einfach sehr gute Umsätze gemacht. Die durchschnittlichen KGV´s sind etwas erhöht. Das ist aber auch nicht verwunderlich, nachdem es keine Zinsen gibt und so viel Geld in den Markt fließt.
Absicherung kostet Geld und wird deine Rendite minimieren, weil du schlicht und ergreifend nicht sagen kannst, wann es einen Rücksetzer / Crash gibt. Aus diesem Grund macht es auch keinen Sinn, jetzt zu verkaufen und später wieder zu kaufen. Es ist nicht möglich, zuverlässig zu prognostizieren, wann die Kurse steigen und fallen. In der meisten Zeit steigen sie, langfristig sind sie immer gestiegen. Von daher macht es für mich auch keinen Sinn, jetzt Geld zu horten nur um auf die eine Kaufgelegenheit zu warten. Es kann sein, dass sie in drei Monaten kommt. Es kann aber auch sein, dass sie erst in fünf Jahren kommt und bis dahin ist dir die gesamte Rendite entgangen :)
Wenn es richtig kracht, bringt dir übrigens auch der Stopp/Loss nichts, weil erst dann eine Order erstellt wird, wenn der von dir angegebene Kurs unterschritten wird und in dem Moment niemand kaufen möchte bzw. nur einen weit unterdurchschnittlichen Preis zu zahlen bereit sind.
Das ist alles sehr richtig. Ich bin der Meinung, dass der nächste Crash bereits dieses Jahr kommt. Es kann nicht ständig so viel Geld in die Börse fließen und wenn wir das Coronavirus nicht in den Griff bekommen, dann geht es erstmal runter.📉
Der Markt ist eine große Wette geworden, die Chancen stehen gerade gering, aber wir haben genug Leute, die es positiv sehen. Davon lebt der Markt.
Man sollte sich bei der ganzen Zentralbank-Hysterie auch immer fragen:
Was wär die Alternative zu immer mehr Geld und ist dies überhaupt gewollt?
Vielleicht hilft dir das Video weiter:
Das ist richtig. Aber überleg mal, du verkaufst alles vor einem Kursrutsch und steigst unten wieder ein. Somit hättest du gleich viel mehr Gewinn gemacht als nichts zu verkaufen. Darauf zielte meine Frage hinaus.