Etagenheizung: richtig heizen?
Meine Frage bezieht sich auf folgenden Sachverhalt: ich bin umgezogen und habe eine Gasetagenheizung samt Therme, Raumthermostat und Gaszähler. Ich habe 4 von 8 Heizkörpern auf 3 gedreht, weil ich sparen wollte. Das Raumthermostat steht auf 21 Grad. Vorhin hat’s mich aber gefröstelt, woraufhin ich die 4 Heizkörper auf 5 gedreht habe. Im Zuge dessen fiel mir auf, dass sich der Gaszähler dadurch nicht schneller drehte also habe ich alle Heizkörper auf 5 geschraubt und siehe da: er dreht sich genauso schnell / langsam wie wenn ich nur 4 Heizkörper auf Halblast laufen lasse. Bilde ich mir das nur ein oder ist es tatsächlich irrelevant ob ich Vollgas gebe oder Sparflamme fahre?
Danke im Voraus
5 Antworten
Die Räumlichkleiten geben den Heizenergiebedarf vor und damit den Gasverbrauch. Von daher ist es bei gleicher Raumtemperatur nahezu egal, ob ein Heizkörper oder zwei Heizkörper im Zimmer Wärme abgeben. Eine bessere Wärmeverteilung sorgt aber für ein wohligeres Wärmerlebnis, daher ist es besser, beide Heizkörper auf gleicher Thermostatstellung zu betreiben. Ist die dort eingestellte Temperatur erreicht, drosselt das Thermostat sowieso den Heizwasserstrom.
Den Energieverbrauch können Sie durch zwei Faktoren beeinflussen. Die Raumtemparatur und die Vorlauftemparatur. Die Raumtemparatur ist sicher klar, wenn die Räume kälter sind, geben sie weniger Wärme nach außen ab.
Bei der Vorlauftemparatur ist es so, das eine niedrigere Vorlauftemparatur zu einen höheren Wirkungsgrad aber auch zu einer geringeren Leistung der Heizung führt. Der Wirkungsgrad steigt, weil die Temparaturdifferenz zwischen Brenner und Vorlauf steigt und damit mehr Energie übertragen wird.
Da bei einer Etagenheizung die Vorlauftemparatur über das Raumtermostat geregelt wird, ist es sinnvoll die Heizkörper voll aufzudrehen, und nur in den Räumen herunter zu regeln die kälter sein sollen. Die gewünschte Temparatur stellen Sie am Raumtermostat ein.
Regeln sie in den Raum in den das Raumtermostat ist, den Heizkörper runter, erhöhen sie damit die Vorlauftemparatur. Dies sollten sie nur tun, wenn die übrigen Räume zu kalt sind, und dann auch mit Bedacht.
Bin dieses Jahr ebenfalls erstmals in eine Wohnung mit Gasetagenheizung gezogen und musste mich mit dem Thema auseinander setzen. Bei mir ist es so dass ich in einem Raum (Wohnzimmer) einen zentralen Raumtemperaturregler habe. Dieser ersetzt in diesem Raum quasi das Thermostat am Heizkörper. Die Therme springt an sobald die am Raumtemperaturregler eingestellte Temperatur unterschritten wird. Das Thermostat am Heizkörper sollte in dem Raum in dem sich der Regler befindet voll aufgedreht sein (also i.d.R. Stufe 5). In den anderen Räumen die Thermostate an den Heizkörpern so einstellen wie du es haben möchtest.
Der Nachteil an diesem System ist, dass die anderen Räume nur beheizt werden, wenn die Temperatur im Raum mit dem Regler unter die Solltemperatur fällt, weil nur dann die Therme anspringt. Wenn nun ein anderer Raum grundsätzlich schwerer zu heizen ist wie der Raum mit dem Regler bedeutet das, dass dieser Raum nie wirklich warm wird, ausser du heizt dem Raum mit dem Regler besonders warm ein. Bei mir funktioniert das System jedoch ziemlich gut und sparsam.
Der zentrale Raumtemperaturregler lässt sich auch programmieren mit Zeitintervallen für Solltemperatur und Absenktemperatur.
Ohje, in solchen Fällen frage ich mich was manche Leute so gelernt haben. ;-)
Wie will jemand sinnvoll sparen, wenn er/sie nicht mal die momentanen Istzustände und die Zusammenhänge kennt? Unkenntnis ist zwar das Eine, aber man kann sich ja informieren.
Die Therme ist der Wärmeerzeuger. Dieser bräuchte sinngemäß eine Information, ob es warm genug ist, oder noch nicht. Folglich gibt es einen Raumthermostaten, meist im Wohnzimmer, der der Therme sinngemäß sagen soll ob es warm genug ist, oder noch nicht.
Das alleine nützt aber nicht viel, weil ja in anderen Räumen es noch zu kalt sein kann. Folglich muss zuerst mal alle Heizkörperventile aufgedreht, oder auf übliche Stellung eingestellt werden. Nicht Endanschlag sondern auf Markierung davor.
Dann die Raumtemperaturen messen und notieren. Nun wird erkennbar, welcher Raum wie warm bzw kühler ist, im Verhältnis zum Referenzraum Wohnzimmer.
Da die Temperaturmessung eine andere Sache und Stelle als das Heizkörperthermostat vom Wohnzimmerheizkörper ist, kann das sinnvoller eingstellt werden, wenn man die Zusammenhänge begreift.
Deshalb noch eine Info. Die Thermostatventile regeln die Menge des Wassers durch den heizkörper. Viel Menge bewirkt wärmeren Heizkörper, weniger Menge weniger Wärme.
Da du keine Raumtemperaturen angegeben hast, kann ich dir keine Empfehlungen zum einstellen geben. Wenn du das Prinzip und die Zusammenhänge verstanden hast, solltest du das auch alleine vernünftig auf die Reihe bekommen.
Nur ohne Messungen, ohne Istwerte ist und bleibt das reine Spekulation und Glückssache.
Deine ganzen technischen Rituale sind für die Energiekosten so relevant wie das Datum der Gasrechnung oder die Schuhgröße der Oma. Sparen kannst Du nur mit weniger heizen (bei gegebenem Gaspreis und gegebenem Kaminabzug-Wärmeverlust). Dazu kannst Du nur die Raumtemperatur absenken oder die Wärmedämmung verbessern.