EM Rente, wie gehe ich vor?
Hallo ihr alle, ich 52 leide unter einer PAVK Stadium 2b im rechen Unterschenkel. Im Juni bekam ich einen Bypass von der rechten Leiste in die Wade gelegt.Da bei dieser OP festgesellt wurde, dass 2 der 3 Arterien in der rechten Wade total vernarbt und verschlossen sind und auch nicht mehr geöffnet werden können sagte mir der Gefässchirurg das ich meinen Beruf (Berufskraftfahrer/Baumaschineführer)nicht mehr ausüben darf. Das lange sitzen würde die Blutzufuhr in die Beine drosseln und dies würde zu weiteren Schädigungen führen. Der Hausarzt schreibt mich dauer krank und hebt dies auch nicht auf weil ich nicht arbeitsfähig bin.Gefässchirurgisch besteht keine weitere OP Möglichkeit,folglich ist auch auf lange Sicht keine Verbesseurng der Situation gegeben.Meine schmerzfeie Gehstrecke variiert von 0-200Meter etwa. Ausserdem schwillt mein Bein bei längeren Belastungsphasen (30min)stehen oder gehen an. Da der Rechte Unterschenkel sowieso im Umfang etwa 3 cm dicker ist als der Linke bekomme ich 2 x wöchentlich Lymphdrainage. Wenn ich die Ärzte frage wie es mit mir beruflich weitergeht, sagen die entweder nix oder :" Sie bekommen doch 70 Wochen Krankengeld". Wenn ich das Thema EM-Rente anspreche heist es :"darauf wird es wohl hinauslaufen aber erst wird voraussichtlich eine arbeitsmedizinische Untersuchung gemacht, in wieweit ich in welcher Form noch auf dem Arbeitsmarkt einsetzbar bin.
Jetzt meine Fragen: Wie geh ich am besten vor?? Einfach Rentenantrag stellen, erst GdB beantragen, wer leitet das mit dem Test in die Wege???
Ich möchte nicht 70 Wochen im ungewissen sein und abwarten, da dreh ich durch und was im Bein jetzt verschlossen ist, ist auch noch in einem Jahr zu und in zweien und in dreien...
5 Antworten
Der GdB hat nur am Rande etwas mit deinem Rentenanspruch zu tun.
Wenn der Arzt der Meinung ist, dass du diesen Beruf nicht mehr ausüben kannst, soll er dich arbeitsunfähig schreiben und eine Empfehlung für die Deutsche Rentenversicherung ausstellen.
Dann stellst du den Antrag auf EM-Rente und die Deutsche Rentenversicherung wird dich erst einmal in eine Reha-Einrichtung schicken um feststellen zu lassen, für welche Berufe du noch zur Verfügung stehst.
Einen Anspruch auf EM-Rente hast du erst wenn du weniger als 3 Stunden täglich IRGENDEINE Tätigkeit ausüben kannst.
Bei 3-6 Stunden täglich hättest du einen Anspruch auf 50 % der möglichen EM-Rente.
Vielen Dank, dass ist doch schonmal was!! Ich wusste nicht das die Empfehlung vom Hausarzt kommt. Habe ende der Woche einen Termin bei ihm und werde ihn (sofern der Befund der Nachuntersuchung vom Chirurgen vorliegt) mal darauf ansprechen
Ich befürchte, du musst erstmal die 15 Monate im Krankenstand absitzen, das ist die maximale Dauer, die du von der KK Krankengeld bekommst. Die Rentenversicherung wird deinen Antrag nämlich ansonsten ablehnen mit der Begründung, dass du in dieser Zeit ja doch noch genesen könntest. Als nächstes müsstest du dann beweisen, dass für dich kein anderer Job gesundheitlich in Betracht käme. Berufsunfähigkeit ist nämlich noch lange nicht Erwerbsunfähigkeit.
Berufsunfähigkeit=du kannst in deinem alten Job nicht mehr arbeiten
Erwerbsunfähigkeit=du kannst überhaupt keiner Arbeit, egal welche, nicht mehr nachgehen
Viel Erfolg und viel Glück wünsche ich dir trotzdem!
Das Krankengeld dürfte höher sein, als die evtl. EM-Rente
normalerweise schon, ich habe aber vor einiger Zeit meine Arbeitszeit drastisch reduziert und bekomme deshalb nur wenig Krankengeld (dumm gelaufen aber nicht zu ändern).
Die auf dem Rentenbescheid angegebene Rente bei voller Erwerbsminderung wäre selbst nach etwa 15% Abzug ebenfalls beinahe 3mal so hoch wie das derzeitige Krankengeld
Hallo Ratlos52,
Sie schreiben:
EM Rente, wie gehe ich vor?
Antwort:
2017 - 52 = ca. 1965 geboren, somit besteht in der DRV für Sie kein Vertrauensschutz wegen Berufsunfähigkeit!
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Grundvoraussetzung für die Bewilligung einer Erwerbsminderungsrente ist die Erfüllung der versicherungsrechtlichen Voraussetzungen!
Auf Ihrem DRV Rentenkonto müßen mindestens
60 Beitragsmonate (5 Jahre)-
davon in den letzten 5 Jahren
mindestens 36 Beitragsmonate (3 Jahre)
nachgewiesen werden!
Fehlt da auch nur ein Monats - Beitrag,
besteht in der Regel keine Chance auf Erwerbsminderungsrente!
Im nächsten Schritt geht es
um den Nachweis der medizinischen Voraussetzungen!
Wer nach dem 1.1.1961 geboren ist,
hat in der DRV keinen Vertrauensschutz wegen Berufsunfähigkeit!
Für die Bewilligung einer vollen Erwerbsminderungsrente
muß an Hand der eigenen Krankenakte glasklar
und sehr detailliert nachgewiesen werden,
daß die Leistungsfähigkeit auch für leichte Tätigkeiten
am allgemeinen Arbeitsmarkt
dauerhaft auf unter 3 Stunden pro Arbeitstag,
abgesunken ist!
(Leichte Tätigkeiten
= zum Beispiel Pförtner, Museumswärter, Nachtportier, usw.)
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Wie geh ich am besten vor?? Einfach Rentenantrag stellen, erst GdB beantragen, wer leitet das mit dem Test in die Wege???
Ich möchte nicht 70 Wochen im ungewissen sein und abwarten, da dreh ich durch und was im Bein jetzt verschlossen ist, ist auch noch in einem Jahr zu und in zweien und in dreien...
Antwort:
Die grundsätzliche Frage ist:
Was wollen Sie?
Wollen Sie eine REHA und dann wieder ins Hamsterrad zurück,
oder wollen Sie eine Erwerbsminderungsrente und nicht mehr ins Hamsterrad zurück?
Wenn Sie bei der DRV einen Antrag auf REHA einreichen senden Sie der DRV das Signal, daß Sie durch die REHA von einer nachhaltigen Besserung Ihrer Beschwerden ausgehen!
Wenn Sie bei der DRV einen Antrag auf volel Erwerbsminderungsrente einreichen senden Sie der DRV das Signal, daß Sie als die betroffene Person/Patient auf gar keinen Fall davon ausgehen, daß sich Ihre gesundheitliche Situation dauerhaft wieder stabilisieren läßt!
Natürlich gilt zunächst der gesetzlich vorgegebene Grundsatz:
"REHA geht vor Rente!"
Die DRV wird nun an Hand Ihrer eingereichten Krankenakte prüfen, ob in Ihrem Fall eine REHA-Maßnahme überhaupt einen Sinn macht!
Das heißt im Klartext:
Bringen Sie Ihre eigene Krankenakte konsequent auf Vordermann, denn die meisten Verfahren werden nach Aktenlage beurteilt und entschieden!
Weisen Sie in Ihrer eigenen Krankenakte glasklar und sehr detailliert nach,
daß Ihre Leistungsfähigkeit auch für leichte Tätigkeiten am allgemeinen Arbeitsmarkt, dauerhaft auf unter 3 Stunden pro Arbeitstag, abgesunken ist!
(Leichte Tätigkeiten = zum Beispiel Pförtner, Museumswärter, Nachtportier, usw.)
https://erwerbsminderungsrente.biz/erwerbsminderungsrente-hausaufgaben/der-rote-faden/
Sollten Sie eine REHA-Maßnahme antreten müßen, unbedingt vom Hausarzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen lassen und diese zusammen mit einer Kopie Ihrer eigenen Krankenakte bei REHA-Antritt dem zuständigen REHA-Arzt gegen Empfangsbestätigung aushändigen!
Ansonsten laufen Sie Gefahr, daß Sie aus der REHA als Arbeitsfähig über 6 Stunden pro Arbeitstag entlassen werden!
https://erwerbsminderungsrente.biz/erwerbsminderungsrente-hausaufgaben/der-rote-faden/
Die umfangreichen Antragsunterlagen füllen Sie am Besten zusammen mit einem Sachbearbeiter in der nächstgelegenen DRV-Beratungsstelle aus oder alternativ bei den Bürgerdiensten im Rathaus oder mit einem DRV-Versichertenältesten in Wohnortnähe (google)!
https://youtube.com/watch?v=lT893J4l_Co
Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit
Konrad
Wenn du eine gute Krankenkasse hast, wird sie dich beraten. Bei längerem Krankengeldbezug gilt Reha vor Rente, d.h. man wird dich auffordern- oder du tust es von allein- einen Rehaantrag zu stellen. Der wird bewilligt, du wirst dort genau untersucht, im Entlassungsbericht sollte deine Belastbarkeit ersichtlich sein.
Wenn du weniger als 3 Stunden am Tag noch erwerbstätig sein kannst, dann hast du gute Chancen auf eine EMR. Allerdings heißt es nicht mehr BERUFSunfähigkeitsrente, d.h. man wird schauen, ob du nicht einen anderen Beruf noch mit mehr als 3 Stunden am Tag machen könntest. Ggf. bekommst du dann vom RV- Träger eine berufsfördernde Maßnahme = Umschulung finanziert- bis zur Regelaltersrente ist bei dir ja noch einiges hin.
Man kann direkt den Rentenantrag stellen. Den widmet die RV dann von sich aus in einen Reha-Antrag um, falls eine Reha Erfolgsaussicht hat.
Na, du hast ja einige "Baustellen"
Ich würde trotzdem einen Antrag auf GdB stellen....mehr als ablehnen können sie nicht.
Ich bin auch aus gesundheitlichen Gründen früher in die Rente gegangen und habe mich vorher bei der Rentenberatung erkundigt. Die MiTarbeiterin war sehr nett und hilfreich. Es ging bei mir auch darum, daß ich nicht mehr als 3 Stunden täglich arbeiten konnte. Wer gibt einem da einen Job?
Wenn ich dir noch einen Tipp geben darf: geh zum Sozialverband. Das kostet im Monat ca. 5 Euro und du hast im Zweifelsfall dort auch rechtliche Beratung, die kaum was kostet. Mir wurde in einem anderen Fall dort sehr gut geholfen.
Danke für deine Antwort!
Ich bin bereits kurz nach der OP in den VDK eingetreten und werde den Rentenantrag auch mit Hilfe des VDK stellen. Die Mitarbeiterin dort bot mir den Servie "Vom Antrag -> bis zur Berufungsklage" und die Kosten sind auch überschaubar. Meiner Meinung nach stehen die Chancen besser wenn man so einen Verband im Rücken hat
Da hast du wohl recht, ich dachte nur ich könnte die 70 Wochen in irgendeiner Form umgehen wenn ich selbst aktiv werde. Aufgrund des Krankheitsbildes spricht der Hausarzt schon von Erwerbsunfähigkeit. Ich danke dir für die guten Wünsche