Elektro-Altbausanierung muß ich einen neuen Zählerschrank installieren? Siehe Details....
Hallo zusammen. Hier mal eine Frage an die Profi-Elektroinstallateure: Habe kürzlich ein recht Heruntergekommenes Wohn/ Geschäftshaus für kleines Geld erworben. Gesamte Nutzfläche etwa 450qm (EG Gewerberäume, 1. und 2. OG Wohnungen). Die Elektrik ist größtenteils aus den 50igern, in 1990 wurd mal eine Elektrosanierung begonnen. Heißt, es wurde ein Hager Zählerschrank unterm Dach (!) installiert, und die Geschäftsräume neu verkabelt. Es handelt sich um einen Zählerschrank mit 3 Zählerplätzen (da ursprünglich 2 Wohneinheiten und die Geschäftsräume. Die Zähler wurden aber irgendwann mal wieder entfernt, und der Hauptanschluss abgeklemmt, vermutlich vom hiesigen Energieversorger. Nun ist es so, daß nach der aktuell geplanten Sanierung Die Geschäftsräume plus 3 Wohnungen zur Verfügung stehen sollen. Theoretisch benötigt man dafür 5 Zählerplätze (4 Einheiten plus 1x Gemeinschaftsstrom). Kostet allerdings in der Anschaffung ca. 3000 €- zzgl. Abnahme. is mir etwas heftig, und ich suche derzeit nach einer günstigeren Variante. Brauche ich generell eine Abnahme (da war ja schonmal ein Anschluss) ? Die Frage wäre erstmal, ob ich mit den Alten Komponenten arbeiten kann (ich dachte z.B. an 3 Hauptzähler, an die wiederum Nebenzähler angeschlossen werden. Dann könnte ich vielleicht den Hager Zählerschrank weiterverwenden. Wenn ich nun beim Energieversorger einen (oder mehrere) Hausanschlüsse ordere, muß ich dann die "neuen" intelligenten Zähler einbauen lassen, oder kann ich auf normale Drehzähler zurückgreifen ? Das Problem ist, daß die neuen Zähler nicht ohne weiteres in einen älteren Zählerschrank eingebaut werden können. Eine weitere Idee ist, einen passenden Zählerschrank günstig bei Ebay zu ersteigern. Dann habe ich aber immer noch keine Abnahme. Könnte ich einen großen Zählerschrank mit 5 alten Zählern installieren und einfach sagen "der war schon da" ??
Freue mich auf Antworten....
8 Antworten
Viellleicht sparst Du ein paar Euro, ok. Aber Hauptzähler und Zwischenzähler und wer meldet welchen Zähler an, wer bezahlt, wer macht die Abrechnung. Das fragen auch hier im Forum immer wieder welche, die sich mit diesen Konstrukten Probleme eingefangen haben. Es sollte schon so sein, daß jeder seinen eigenen Zähler hat und den auch selbst an- und abmeldet. Du willst Dir doch auch nicht die Arbeit machen und die Querverrechnungen bearbeiten und eintreiben?
Deine restliche Beschreibung verstehe ich nur teilweise, aber egal was da wirklich passiert, es handelt sich um einen Vorgang in einer Größenordnung, die wirklich eine korrekte Abnahme erfordert. Alleine aus Haftungsgründen lohnt es sich nicht eine ältere Installation wieder in Betrieb zu nehmen.
eine wiederinbetriebnahme der Anlage ist nur dann mögloch, wenn sie noch die aktuellen Anfordeurngen an die teschnischen Anschlussbedingungen (TAB) erfüllt. das heißt
- 5polige sammelschiene im unteren zähleranschlussraum
- selektive Hauptleitungsschuttzschakter im unteren zähleranschlussbereich, sperrbar mit Plombierkappen, einpolig schaltend
- 5adrige zuleiung vom HAK zum Zählerschrank, mindestquerschnitt 25 mm²
- sternförmige verbindungen von Warm und Kaltwasserleitmung, Wasseruhr, heizkessel, heizungsvor- und rücklauf etc. so wei HAK und Zählerschrank zu einem Potenzialausgleich
- alle stromkreise im inneenbreich bis 20 Ampere, im außßenbereich bis 32 Ampere über RCD mit einer auslöseschwelle von 0,03 Ampere geführt
- stromkreise bis 16 Ampere mit 2,5 mm² verkabelt, bis 13 Ampere mit 1,5 mm² die elektronischen Hausanschlusszähler (EHZ) lassen sich übrigens mit adaptern auch auf die alten kreuze schrauben. es ist aber wenn neu gemacht wird wohl deutlich preiswerter, gleich einen kompletten ehz schrank aufbauen zu lassen. das dürfte dich preiswterer kommen, als das alte schätzken notdürftig nachzurüsten. außerdem ist der EHZ Schrank deutlich kleiner und schlanker. lass dich mal von einem elektroinstallateur beraten...
noch was zu den zwischenzählern, bei bestandanalgen, oder wenn du im haus einen regenerativen erzeuger wie eine PV Anlage oder ein BHKW hast, dann darfst du über zwischenzähler abrechnen, an sonsten ist es nur noch bei bestandanlagen erlaubt...
lg, Anna
Die Zähler wurden also ausgebaut und du musst neue beantragen ? Dann muss die Anlage auch den aktuellen Bedingungen (TAB 2000) entsprechen, ansonsten wird die Anlage nicht vom EVU abgenommen.
Wie sieht denn der Schrank an der Anschlussseite (unten) aus ?
Gefordert sind Kupferschienen mit SLS-Schalter. Die Schalter kann man problemlos nachrüsten, sofern ein Schienensystem vorhanden ist. Sie kosten ca. 120 € pro Stück + Montage.
Sollten dort noch Klemmsteine vorhanden sein, ist es günstiger, gleich einen neuen Schrank einbauen zu lassen.
Es ist nicht nur eine Frage der Zählerplätze und des Schrankes der zum Einsatz kommt. Du darfst auch nicht die bestehende Zuleitung aus den Augen verlieren. Wenn jetzt mehr Geschäfts-und Wohnraum versorgt werden muß, kann der Querschnitt der Zuleitung zu klein werden. Außerdem muß eine höhere Leistungsabnahme beim Energieversorger beantragt werden.
Ich denke das du mit der Idee bei Ebay einen Schrank zu kaufen auf einem günstigen Weg bist. Wenn alles angeschlossen ist, also vom Hausanschlußkasten bis zu den ersten Sicherungen nach den Zählern, kannst du dir eine Elektrofirma holen die alles abnimmt und verplombt. Bei uns in Essen ist es so das bei Neuinstallation vor die Zähler noch SLS-Schalter installiert werden müssen (z.B. Hager HTN350E SLS-Schalter 3phasig) damit die Energieversorger spannungsfrei am Zähler arbeiten können. Da solltest du dich auch nochmal erkundigen, denn auch die brauchen einiges an Platz im Schrank. Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.